Frankfurt (Oder)

Frankfurts Ausländerbehörde: Herausforderungen und neue Ansätze im Service

Die Frankfurter Ausländerbehörde (FIO) hat trotz einer Reduzierung unbearbeiteter Anträge um ein Drittel durch Digitalisierung und Restrukturierung weiterhin Schwierigkeiten, Bürger angemessen zu unterstützen, was zu unzumutbaren Belastungen für Antragsteller und Hilfsorganisationen führt und bereits zu zahlreichen Klagen geführt hat.

Herausforderungen der Antragstellung im Frankfurter Ausländeramt

Die Herausforderungen, die mit der Bearbeitung von Anträgen im Frankfurter Ausländeramt verbunden sind, haben weitreichende Auswirkungen auf die Gemeinde und die betroffenen Migranten. Kritische Stimmen aus verschiedenen Hilfsorganisationen beleuchten nun die Schwierigkeiten, mit denen Antragsteller konfrontiert sind.

Neuer Ansatz, alte Probleme

Die Umbenennung der Ausländerbehörde in „Frankfurt Immigration Office“ (FIO) und die Implementierung digitaler Antragsverfahren haben zwar die Zahl der unbearbeiteten Anträge von 21.000 auf 14.000 reduziert, jedoch sind damit neue Herausforderungen verbunden, die vor allem die Antragsteller betreffen. Diese Veränderungen, wie das neue Kontaktformular, sollen den Bearbeitungsprozess verbessern und die Servicequalität steigern. Annette Rinn (FDP), die zuständige Dezernentin, hebt hervor, dass diese Maßnahmen „äußerst wertvolle Instrumente“ zur Verkürzung der Bearbeitungszeit seien.

Verlagerung der Verantwortung

Doch die positiven Effekte der Digitalisierung kommen nicht ohne Preis. Die Verantwortung für die Antragstellung wurde an die Betroffenen und Beratungsorganisationen übertragen, was laut Calogera von Auw, Teamleiterin der Caritas-Fachdienste für Migration (Invasion), zu einer erheblichen Belastung führt. „Sogar Muttersprachler brauchen unendlich lange, um sich zurechtzufinden“, klagt sie und betont, dass Antragsteller oft erst Monate nach Einreichung erfahren, ob sie in der richtigen Kategorie eingereicht haben. Dies kann dazu führen, dass man von vorne anfangen muss.

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Folgen für die Betroffenen

Die Versäumnisse in der Bearbeitung von Anträgen haben direkte Konsequenzen auf die Lebenssituation der Menschen. Viele verlieren ihre Arbeitsstelle, Wohnung oder Sozialleistungen, weil sie auf die Genehmigung des FIO angewiesen sind. Die Situation ist so gravierend, dass das Amt in den letzten zwölf Monaten bereits 73 Mal verklagt wurde, wobei ein prominentes Beispiel eine Beschwerde der Commerzbank war, die aufgrund unzureichender Bearbeitung eines Antrags einen Mitarbeiter verlor.

Forderung nach Wandel

Dem Druck der Hilfsorganisationen zufolge sollte die Arbeitsbelastung auch für die freiwilligen Wohlfahrtsverbände anerkannt werden. Heidrun Schminke vom DRK Frankfurt fordert, dass die zusätzlichen Aufgaben, die durch die Verlagerung der Antragstellung auf die Ersthelfer entstanden sind, sowohl organisatorisch als auch finanziell unterstützt werden. Die Liga der freien Wohlfahrtspflege Frankfurt hat sich bereits an die zuständige Dezernentin gewandt und Unterstützung bei der Problemlösung angeboten.

Ein Blick in die Zukunft

Eine mögliche Verbesserung könnte das geplante „Frankfurt Welcome & Information Center“ bringen, das zusätzliche Beratung und kulturelle Angebote bieten soll, aber nicht als Erweiterung des FIO gedacht ist. Martin Müller, Sprecher der zuständigen Dezernentin Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne), beschreibt es als Ergänzung, die zur Stärkung der Willkommenskultur in Frankfurt beitragen soll.

Die aktuelle Situation im Frankfurter Ausländeramt verdeutlicht, wie wichtig es ist, dass die Bedürfnisse von Migranten ernst genommen werden. Es bleibt zu hoffen, dass durch strukturelle Veränderungen und ein besseres Verständnis für die Herausforderungen der Antragsteller, letztlich eine positive Erfahrung im Umgang mit deutschen Behörden möglich wird.

– NAG

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