Die dissidenten Freundschaft zwischen dem Rapper Anis Mohamed Ferchichi, besser bekannt als Bushido, und seinem früheren Geschäftspartner Arafat Abou-Chaker hat eine neue Eskalation erreicht. Nachdem sie einst gemeinsam Millionen verdient haben, befindet sich Abou-Chaker nun in rechtlichen Schwierigkeiten und sitzt im Gefängnis.
Der Konflikt zwischen den beiden Männern, die einst Tür an Tür wohnten, begann vor einigen Jahren und wurde vor Gericht ausgetragen. Zunächst entblößte Bushido Abou-Chaker in einem Verfahren vor dem Berliner Landgericht einige schwere Vorwürfe, darunter Freiheitsberaubung und Erpressung, doch die Richter sprachen den Clan-Boss letztendlich frei. Jetzt jedoch hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt/Oder Anklage gegen Abou-Chaker wegen versuchten Betrugs erhoben, infolge einer Strafanzeige, die Bushido selbst eingereicht hatte.
Die verschiedenen Vorwürfe
Ein Gerichtssprecher gab an, dass Abou-Chaker angeblich gefälschte Kassenbelege einer Baufirma in einem Zivilstreit vorgelegt hat. Dies geschah in einem Versuch, den Prozess zu manipulieren und zu seinem Vorteil zu wenden. Die Situation ist besonders brisant, da die beiden Männer einst zusammen für sieben Millionen Euro 80 Wohnungen in Rüdersdorf, Brandenburg, kauften.
Der Streit zwischen den ehemaligen Partnern dreht sich nicht nur um Geld, sondern auch um die Frage, was mit den Finanzen ihrer gemeinsamen Immobilienfirma, Bergmannsglück, geschah. Der spezifische Streitpunkt ist der Verbleib von 180.000 Euro, die einer von Abou-Chakers Brüdern vom Firmenkonto abgehoben hatte. Während Bushido behauptete, dass es sich hierbei um eine Veruntreuung handele, erklärte Abou-Chaker, dass die Abhebung zur Deckung von Bauarbeiten auf einem gemeinsamen Grundstück notwendig gewesen sei.
Zur Untermauerung seiner Behauptungen legte Abou-Chaker mehrere Rechnungen und Belege der Baugesellschaft „Baugeschäft ReMo GmbH & Co. KG (iG)“ vor. Doch die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen kamen zu einem anderen Ergebnis: Die vorgelegten Rechnungen waren gefälscht, und das Ganze schien nur dazu gedacht, das Gericht im Zivilprozess zu täuschen.
Bushidos Anwalt erklärte, dass sein Mandant die Rechnungen nie erhalten habe und die entsprechenden Bauarbeiten auch nie durchgeführt wurden. Er fügte hinzu, dass einige der in Rechnung gestellten Arbeiten schon Jahre zuvor erledigt worden seien. „Diese Rechnungen sind zweifelsfrei fiktiv und sollten nachträglich eine vermeintliche Rechtfertigung für die Veruntreuung der 180.000 Euro schaffen“, sagte der Anwalt.
Abou-Chakers Anwalt war auf Anfrage von BILD zu den Vorwürfen nicht erreichbar. Der Beginn des Strafprozesses gegen Abou-Chaker vor dem Landgericht Frankfurt/Oder steht noch aus. Sollte sich der Betrugsverdacht bestätigen, könnte Abou-Chaker mit einer Haftstrafe von bis zu fünf Jahren konfrontiert werden.
Die Vorgänge im Zusammenhang mit dieser Freundschaft und den damit verbundenen rechtlichen Auseinandersetzungen werfen ein Licht auf die dunkleren Seiten der Immobiliengeschäfte, die auch im Hip-Hop-Umfeld nicht unüblich sind. Die Anhängigkeit des Verfahrens und die Einlassungen der beteiligten Parteien werden genau beobachtet, da sie möglicherweise weitreichende Folgen für alle Beteiligten haben können.
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