In der Regionalliga Nordost wurde am Samstag ein packendes Spiel vor nahezu 11.000 Zuschauern ausgetragen, das mit einem überraschenden Ergebnis endete. Lok Leipzig sicherte sich in der Nachspielzeit einen 1:0-Sieg gegen Carl Zeiss Jena und übernahm somit die Spitze der Tabelle. Dieser Triumph kommt nicht ganz unerwartet, da Jena ab der 74. Minute nur noch mit neun Spielern auf dem Platz stand.
Das Geschehen auf dem Platz war während der ersten Halbzeit von hohen Erwartungen, aber auch von Nervosität geprägt. Beide Mannschaften waren zunächst eher zurückhaltend, was zu wenigen nennenswerten Chancen führte. Erst Joel Richter versuchte in der 20. Minute einen Schuss für Jena, der aber weit über das Tor ging. Die erste ernsthafte Bedrohung entstand aus einem Flankenball von Leipziger Kapitän Lukas Wilton, auf den Stefan Maderer zum Schuss kam, jedoch war der Kontakt nicht stark genug, um den Jenaer Torwart Marius Liesegang ernsthaft in Gefahr zu bringen.
Schlüsselmomente im Spiel
Die erste wirkliche Gefahr für Jena kam in der 32. Minute, als Pasqual Verkamp, der im Sommer von Jena nach Leipzig gewechselt war, eine gute Gelegenheit mit einem Schuss am linken Pfosten vorbeischoss. Doch im Gegensatz zu Leipzig tat sich Jena im Sturm schwer und musste sich auf Standardsituationen verlassen. So hatte Torjäger Erik Weinhauer vor der Halbzeit die Chance, sein Team in Führung zu bringen, doch Alexander Siebeck rettete kurz vor dem Pausenpfiff für Leipzig.
Mit einem 0:0 ging es in die Pause. Die Kommentare der Sportdirektoren spiegelten die Situation wider: Lok-Sportdirektor Toni Wachsmuth war mit der Leistung zufrieden, während Jenas Stefan Böger klarstellte, dass eine Leistungssteigerung nötig sei, um zu gewinnen.
In der zweiten Hälfte verschärfte sich die Situation für Jena zunehmend. Nach dem Platzverweis für Joel Richter in der 74. Minute, zusammen mit einem weiteren Gelb-Rot für Weinhauer wenig später, blieb Jena nur noch mit zwei Mann weniger auf dem Platz.
Der entscheidende Treffer
Der Schiedsrichter Henry Müller gestattete den Leipzigern, während Jena mit stark reduzierten Kräften kämpfte, die Kräfte auszuspielen. In der Nachspielzeit, genau gesagt in der 94. Minute, war es Djamal Ziane, dessen Kopfball von Liesegang pariert wurde, aber Luc Elsner schaltete am schnellsten und erzielte das entscheidende Tor für die Leipziger.
Nach dem Spiel brach der Jubel in den Reihen von Lok Leipzig aus. Trainer Jochen Seitz äußerte, dass der Matchplan gut umgesetzt wurde und es nur wenige gefährliche Situationen für die eigenen Reihen gab. Anderseits war Jenas Übungsleiter Henning Bürger sichtlich unzufrieden mit der Leistung seines Teams und betonte, dass man mit so einer Darbietung nicht gewinnen könne.
Zusätzlich zur spielerischen Brisanz wurde die Situation durch die disziplinarischen Maßnahmen des Schiedsrichters kompliziert. Am Ende des Spiels mussten auch der Trainer Henning Bürger und der Mannschaftsarzt von Jena das Feld aufgrund von Gelb-Rot und Rot verlassen. Diese Entscheidung sorgte für Verwunderung und Nachdenklichkeit in der Jenaer Bank.
Die minimale Niederlage und die damit verbundenen Konflikte verdeutlichen, dass Jena, das vor dem Spiel an der Tabellenspitze stand, nun vor neuen Herausforderungen steht. Für Leipzig hingegen ist dieser Sieg ein Schritt in die richtige Richtung, um die eigenen Ambitionen im Aufstiegskampf zu untermauern. Nun bleibt es abzuwarten, wie sich die Mannschaften in den kommenden Spielen schlagen werden. Weiterführende Informationen zu diesem spannenden Spiel finden sich in einem Artikel auf www.bild.de.