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„Brandenburgs Bauwirtschaft kämpft: Auftragseinbrüche und Fachkräftemangel“

Die Bauwirtschaft in Brandenburg erlebt 2023 einen dramatischen Rückgang im Wohnungsbau, mit fast jeder fünften Unternehmenspleite in der Branche und einem Rückgang der Baugenehmigungen um 29,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was die Notwendigkeit verlässlicher politischer Unterstützung und Maßnahmen zur Förderung des Wohnungsbaus verstärkt.

Die Wohnungsbaubranche in Brandenburg steht vor ernsthaften Herausforderungen: Aufgrund drastischer Auftragsrückgänge ist die Unsicherheit unter Bauunternehmen groß, was sich auch auf die wirtschaftliche Lage und den Wohnungsmarkt auswirkt.

Steigende Baupreise und ihre Auswirkungen

Eine der Hauptursachen für die Flaute im brandenburgischen Wohnungsbau sind die stark steigenden Baupreise. Im Mai 2024 lagen die Preise für den Neubau von Wohnungen um 3,7 Prozent höher im Vergleich zum Vorjahresmonat. Diese Entwicklung führt dazu, dass viele potenzielle Bauherren zögern, ihre Projekte zu realisieren, was die ohnehin fällige Bautätigkeit weiter drosselt.

Die Stimmen der Branche

Kerstin Neumann, Obermeisterin der Baugewerksinnung Oder-Spree und Inhaberin eines Baubetriebs, bestätigt die erdrückende Situation: „Gerade der Eigenheimbau liegt am Boden.“ Diese Krise ist ein alarmierendes Zeichen für die gesamte Branche, da fast jede fünfte Unternehmenspleite in Brandenburg im Bauwesen verzeichnet wird.

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Fachkräftemangel und Bürokratie als Hindernisse

Ein weiterer bedeutender Faktor sind die Herausforderungen, die durch den Fachkräftemangel und die hohe Bürokratie entstehen. Katarzyna Urbanczyk-Siwek, Geschäftsführerin der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg, fordert eine langfristige und verlässliche Förderung im Neubau, sowie die Überprüfung bestehender Baustandards. Die gegenwärtigen Bürokratieaufwände lassen zahlreiche Unternehmen zögern und führen häufig zu Investitionsausfällen.

Rückgang der Baugenehmigungen

Die Auswirkungen sind auch in den offiziellen Zahlen für Baugenehmigungen sichtbar. Von Januar bis Mai 2024 wurden in Brandenburg nur 3.737 Wohnungen genehmigt – ein Rückgang um 29,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insbesondere der Bau von Einfamilienhäusern und Mehrfamilienhäusern ist stark betroffen, was die Dringlichkeit der Problematik unterstreicht.

Fördermittel für den Wohnungsbau

Um der Krise entgegenzuwirken, hat die brandenburgische Regierung im Jahr 2024 die Fördermittel für Wohnraum um 29 Millionen Euro auf insgesamt rund 205 Millionen Euro erhöht. Diese zusätzlichen Mittel sollen durch bessere Zuschüsse und Darlehen sowie verlängerte Zinsfreiheiten helfen, die Bauherren zu ermutigen. Allerdings zeigt sich, dass diese Maßnahmen bislang nur begrenzte Wirkung entfalten, während die Baukosten weiter steigen.

Ausblick und Forderungen der Branche

Das zuständige Ministerium hegt Hoffnungen, dass eine Zusammenarbeit mit dem Bund neue Impulse für den Wohnungsbau geben kann. Die Forderungen des brandenburgischen Handwerks, wie etwa das Aussetzen der Grunderwerbssteuer oder schnellere Planungsverfahren, sollen die Bedingungen für den Bau von Wohnraum verbessern.

Die aufkommende Krise im Wohnungsbau ist nicht nur ein Problem für die Unternehmen selbst, sondern hat auch weitreichende Folgen für die Gesellschaft, da bezahlbarer Wohnraum in der Region zunehmend rarer wird. Die nächsten Schritte in der politischen und wirtschaftlichen Strategie der beteiligten Akteure werden entscheidend sein, um der aktuellen Flaute Einhalt zu gebieten.

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/ handwerksblatt.de

– NAG

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