In der heutigen Filmlandschaft treffen oft Gegensätze aufeinander, die eine interessante Dynamik schaffen. Ein Beispiel dafür ist die schwarze Komödie «Karigula – Monster der Liebe», die in Berlin viele Diskussionen auslöst. Die Geschichte verbindet auf einzigartige Weise Themen wie Liebe, Tod und die menschlichen Abgründe des Lebens.
Die zentrale Frage der Liebe
Im Mittelpunkt des Films stehen der traurige Clown Charly und die Serienmörderin Karla, die beide auf der Suche nach mehr sind als einem einfachen Lebenssinn. Charly, gespielt von Ben Becker, verspürt in seiner verzweifelten Lage eine erschreckende Sehnsucht nach dem Tod. Sein Versuch, die Mörderin zu überzeugen, ihn zu töten, bringt ihn in eine verzwickte Lage. Dennoch ist Karla, die im Hauptberuf Metzgerin ist, nicht einfach bereit, seinen Wunsch zu erfüllen. Vielmehr beginnt sie, ihm zu zeigen, wie man das Töten erlernt, was in einem makabren Spiel der Liebe mündet.
Ein Film mit Mehrwert für die Zuschauer
Der 80-minütige Film wird Teil der ZDF-Reihe «Shooting Stars – Junges Kino im Zweiten» und sticht durch seinen melancholischen Ton und die eindrückliche Musik hervor. Regisseur und Drehbuchautor Carsten Unger beschreibt seine Arbeit als eine Hommage an den expressionistischen Film der 20er Jahre: „Wir folgen instinktiv diesem Stil und experimentieren, um ein ausdrucksstarkes Kammerspiel zu kreieren.“ Diese Bildsprache unterstützt die tiefere Thematik des Films – was stellt Liebe wirklich dar und welche Auswirkungen hat sie auf das Individuum?
Ein dunkles, aber eindrucksvolles Kammerspiel
Die Geschichte entzieht sich den typischen Genre-Konventionen und bietet dem Publikum eine intensivere Erfahrung. Die unverblümte Darstellung dieser ungewöhnlichen Beziehung schafft eine fordernde, aber auch bereichernde Auseinandersetzung mit der menschlichen Psyche. Vor allem das Zusammenspiel von Ben Becker und Sabine Timoteo als Karla überzeugt und sorgt für emotionale Tiefe.
Ein Kontrast zur Sommerunterhaltung
Im Vergleich zu eher leichten Sommerkomödien bietet «Karigula» eine düstere und nachdenkliche Erzählung, die den Zuschauern die Möglichkeit gibt, sich mit ernsthaften Themen auseinanderzusetzen. Die Präsenz dieser Art von Filmen in der Sommerprogrammfassade zeigt, dass das Publikum für komplexe Geschichten offen ist, die eine umfassendere emotionale Palette ansprechen.
Wesentliche Anfragen des Lebens
Insgesamt wirft dieser Film grundlegende Fragen auf: Was bedeutet es zu lieben und was sind die Grenzen dieser Liebe? Die unkonventionelle Beziehung zwischen Charly und Karla zwingt das Publikum, über seine eigenen Vorstellungen von Liebe und Loyalität nachzudenken. «Karigula» könnte somit als eine Einladung zur Reflexion über die Grauzonen innerhalb zwischenmenschlicher Beziehungen verstanden werden, und könnte einige Zuschauer dazu bewegen, sich mit diesen oft unbequemen Fragen auseinanderzusetzen.
– NAG