In den östlichen Nachbarländern Deutschlands, Polen und Tschechien, haben anhaltende Regenfälle zu beunruhigenden Überschwemmungen geführt. Ab Freitag begannen die Einsatzkräfte in diesen Ländern sowie in Österreich und der Slowakei, sich auf die bevorstehenden Unwetter vorzubereiten. In Sachsen wird ein Anstieg der Wasserstände der Elbe erwartet, was Alarmstufen aktiviert hat.
Wasserstände am Pegel Schöna könnten möglicherweise am Samstagabend die Alarmstufe 1 erreichen, während in Dresden damit bis Sonntagmorgen gerechnet wird, informiert das sächsische Landeshochwasserzentrum. Die kritischen Hochwasserpegel in Sachsen werden ab dem kommenden Mittwoch und Donnerstag antizipiert.
Alarmierende Entwicklungen in Tschechien
Tschechien erlebt zurzeit ebenfalls dramatische Wetterbedingungen. In vielen Regionen, darunter an rund 20 Flüssen und Bächen, wurde die dritte Hochwasser-Alarmstufe ausgerufen. Besonders betroffen ist das Dorf Mikulovice, wo es durch plötzlichen Starkregen zu Extremüberschwemmungen kam. Aufnahmen zeigen, wie Wassermassen Wohngebäude und Straßen unpassierbar machen.
Die Feuerwehr hat den Anwohnern angeboten, sich in lokalen Notunterkünften, wie etwa der Turnhalle, in Sicherheit zu bringen, bisher blieb dieses Angebot jedoch ungenutzt. In Budweis haben Einsatzkräfte Hochwasserschutzwände errichtet und Sandsäcke gefüllt, um den Anstieg des Wassers zu kontrollieren.
Wie Meteorologen berichten, ist nicht nur Tschechien, sondern auch der Südwesten Polens betroffen. Der Fluss Biala Glucholaska trat über die Ufer, was zur Evakuierung von rund 400 Personen aus dem Dorf Glucholazy führte. Innenminister Tomasz Simoniak war vor Ort und dokumentierte die Auszahlungen von Rettungsmaßnahmen auf der Plattform X.
Deutsche Wettervorhersagen und lokale Vorbereitungen
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) meldet für die Region Sachsen eine Beruhigung des Regens bis Samstagmittag, mit anschließendem Wiederaufleben des Regens am Sonntag. Gerüchte über die bevorstehenden Hochwassergefahren treiben die Abläufe an der Carolabrücke in Dresden voran, wo eine Spezialfirma rund um die Uhr an den Abrissarbeiten beschäftigt ist. Es gilt, Folgeschäden zu vermeiden, und die Arbeiten sollen bis Sonntag abgeschlossen sein.
In der Alpenregion wird ergiebiger Dauerregen vorhergesagt, wobei in Höhenlagen über 1.200 Metern der Niederschlag als Schnee fallen könnte. Vor allem die Hochlagen könnten einen signifikanten Neuschnee von bis zu einem Meter erleben, wodurch die Schneefallgrenze in der Nacht auf etwa 1.000 Meter sinken könnte. Dies könnte sich dämpfend auf die Hochwasserlage auswirken, während dennoch erhöhte Wasserstände in Südostbayern erwartet werden.
Österreich steht ebenfalls vor Herausforderungen, da Meteorologen in den kommenden Tagen extrem hohe Regenmengen prognostizieren, die Überschwemmungen und Erdrutsche auslösen könnten. In bestimmten Regionen könnte es bis Dienstag zu Regenmengen von über 300 Litern pro Quadratmeter kommen. Einsatzkräfte entlang der Donau haben bereits mobile Hochwasserschutzanlagen installiert und Sandsäcke gefüllt, um sich auf das drohende Hochwasser vorzubereiten.