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Familienauszeit nach Geburt: Mehrheit der Deutschen für Arbeitgeber-Zuschuss!

Eine knappe Mehrheit der Deutschen spricht sich für eine vom Arbeitgeber finanzierte Väterauszeit nach der Geburt aus, während die Ampel-Koalition um die Umsetzung ringt und insbesondere die FDP eine Finanzierung ablehnt – ein Thema, das für viele Familien die Vereinbarkeit von Beruf und Familie revolutionieren könnte!

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass in Deutschland eine knappe Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger eine vom Arbeitgeber bezahlte Väterauszeit nach der Geburt eines Kindes begrüßt. Konkret gaben 51 Prozent der 2.126 Befragten an, dass sie eine finanzielle Unterstützung für zwei Wochen Freistellung von meist männlichen Arbeitnehmern wünschen, um sich um ihre Neugeborenen zu kümmern. Lediglich 33 Prozent lehnten diese Idee ab, während 16 Prozent unsicher waren.

Besonders jüngere Menschen zeigen sich offen gegenüber dieser Lösung. Bei den 30 bis 39-Jährigen beträgt die Zustimmung sogar 68 Prozent. Interessanterweise sind vor allem Wähler der Linkspartei mit 71 Prozent und der Grünen mit 68 Prozent Unterstützer dieser Initiative. Demgegenüber sind die Wähler der AfD und FDP skeptisch, wobei 47 Prozent dieser Gruppen anmerken, dass sie gegen das Modell sind.

Politische Debatten um die Finanzierung

Die Diskussion um eine bezahlte Väterauszeit wird seit Monaten innerhalb der Ampel-Koalition in Deutschland intensiv geführt. Im Koalitionsvertrag wurde die Einführung einer solchen Regelung festgehalten, die eine zweiwöchige Freistellung für Partner nach der Geburt eines Kindes vorsieht. Doch bislang bleibt der Vorschlag ohne konkretes Ergebnis, da das vom Finanzministerium geleitete FDP eine Finanzierung durch die Arbeitgeber ablehnt.

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Das von den Sozialdemokraten und den Grünen favorisierte Modell sieht vor, dass Unternehmen die Auszeit über höhere Beiträge im aktuellen Mutterschaftsgeld-System finanzieren. Bezüglich der finanziellen Belastung gab SPD-Fraktionsvize Sönke Rix an, dass ein Unternehmen mit 100 Mitarbeitern nur einen zusätzlichen Betrag von 208 Euro pro Monat zahlen müsste. Dies führte zu weiteren Appellen der SPD an die FDP, ihren Widerstand gegen die Regelung aufzugeben. Verbände appellieren ebenfalls, die sogenannte „Familienstartzeit“ schnellstmöglich umzusetzen, um Familien zu entlasten und Vätern eine einfachere Möglichkeit zu geben, nach der Geburt ihres Kindes eine Auszeit zu nehmen, ohne dafür Urlaub oder Elternzeit beantragen zu müssen.

Auf Anfrage von Journalisten äußerten sowohl das Bundesfamilienministerium als auch das Finanzministerium, dass das Projekt weiterhin in der internen Abstimmung sei. Diese Diskussion wurde vor etwa anderthalb Jahren initiiert, doch konkrete Ergebnisse stehen noch aus. Ob und wann eine solche Regelung eingeführt wird, bleibt daher abzuwarten. Diese Situation wirft Fragen zur Unterstützung von Familien in Deutschland auf und lädt zur Diskussion über die Notwendigkeit solcher politischen Maßnahmen ein, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu fördern. Die Entwicklungen in dieser Thematik sind daher von besonderer Relevanz.

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