In der ersten Septemberwoche scheint es, als würde der Sommer noch einmal in voller Pracht zurückkehren. Die Temperaturen in Berlin und Brandenburg könnten am Mittwoch die Marke von 35 Grad erreichen. Dies sind Werte, die seit dem 19. Jahrhundert in der Region nicht mehr gemessen wurden. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für diese Region, mit Ausnahme der Uckermark, eine Hitzewarnung ausgegeben. Besonders in den dicht besiedelten Stadtgebieten von Berlin ist Vorsicht geboten.
Andreas Arndt, ein Meteorologe des ARD-Wetterkompetenzzentrums, erläutert, dass die Region die heißesten Luftmassen, die für uns erreichbar sind, abbekomme. „Das ist keine völlig unbekannte Erscheinung, aber die Häufigkeit neuer Temperaturrekorde im September aufzuzeichnen, ist schon bemerkenswert“, so Arndt weiter.
Gesundheitsrisiken und Freizeitmöglichkeiten
Die Hitzebelastung kann gesundheitliche Probleme mit sich bringen, weshalb die Behörden auf geeignete Abkühlungs Möglichkeiten hinweisen. Eine Möglichkeit bietet das Baden in den vielen Seen Berlins. Das Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales überwacht kontinuierlich die Wasserqualität verschiedener Badeseen, die auf der Website bade stellen.berlin.de einsehbar ist. Seen wie der Jungfernheidesee, Müggelsee und Flughafensee sind derzeit für Schwimmer empfehlenswert, während an anderen Badestellen, wie dem Grunewaldturm, vom Baden abgeraten wird.
Inmitten dieser Hitzewelle birgt die Trockenheit auch Risiken. Insbesondere in Brandenburg hat die Waldbrandgefahr erneut zugenommen. Wie das Umweltministerium informierte, sind in neun der vierzehn Landkreise die höchsten Warnstufen aktiviert. Besonders die östlichen Regionen, die Uckermark bis hinunter zur Spree-Neiße, sind betroffen. In energischeren westlichen Teilen des Landes gilt die zweithöchste Warnstufe. Meteorologen hoffen, dass die angekündigten Gewitter am Mittwoch die Situation etwas entschärfen könnten.
Der Donnerstag bringt wohl nicht viel Erleichterung: Auch an diesem Tag ist wieder viel Sonne und Temperaturen zwischen 30 und 33 Grad zu erwarten, bei einem leichten Ostwind. Die trockene Luft wird jedoch die Hitze etwas angenehmer machen. Laut Arndt könnten sich dabei einige Quellwolken bilden, und im südlichen Brandenburg seien vereinzelt Schauer und Gewitter nicht ausgeschlossen, jedoch besteht nur ein geringes Risiko für Gewitter.
Die Hitzewelle wird voraussichtlich bis zum Wochenende andauern, mit Temperaturen, die bis zu 30 Grad erreichen können. Allerdings sieht es so aus, als ob es in der nächsten Woche wechselhafter wird. Der Sommer kündigt sich damit an, sich langsam aber sicher in den Herbst zurückzuziehen. Die Temperaturen werden dann wieder in den Keller gehen, und es wird allgemein herbstlicher, so die Vorhersagen der Experten.
– NAG