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Berlin diskutiert: Handyverbot an Schulen – Chance oder Risiko?

In einem hitzigen Streit um Handyregeln setzen die Berliner Schulen auf individuelle Lösungen: Während an der Theodor-Haubach-Schule ein striktes Verbot ab Januar 2024 die Schüler dazu bringt, sich wieder auf das Spielen und Lernen zu konzentrieren, streben andere Einrichtungen wie das John-Lennon-Gymnasium nach einem Kompromiss – doch bleibt die Frage: Braucht Berlin ein einheitliches Gesetz für den Handy-Umgang an Schulen?

In Deutschland wird der Umgang mit Handys an Schulen immer wieder heiß diskutiert. Während längst nicht alle Bundesländer ein einheitliches Verbot erlassen haben, haben einzelne Schulen in Berlin bereits ihre eigenen Regelungen in Kraft gesetzt. Diese Uneinheitlichkeit führt zu einem vielschichtigen Dialog über die Vor- und Nachteile von Handyverboten im Schulalltag.

Ein bemerkenswertes Beispiel ist die Theodor-Haubach-Schule im Berliner Stadtteil Lichtenrade. Hier hat die Schulleitung beschlossen, dass Smartphones seit dem 1. Januar 2024 während des gesamten Schultages, einschließlich der Pausen, im Rucksack bleiben müssen. Schulleiter Manfred Gehrke erklärt, dass diese Maßnahme notwendig war, um die disziplinarischen Probleme im Umgang mit Handys zu meistern. Ein ehemaliger Schüler berichtet: „Ich habe früher immer mit meinen Freunden in einer Ecke gezockt. Als wir das nicht mehr durften, haben wir uns erstmal geärgert.“ Doch die Schulleiterin betont, dass die Schüler sich mittlerweile besser konzentrieren können.

Wissenschaftliche Erkenntnisse zu Handyverboten

Eine Studie von Forschenden der Universität Augsburg hat sich intensiv mit der Lage in Schulen befasst, die bereits ein Handyverbot eingeführt haben. So zeigt die Analyse von Schülersitzungen in Norwegen, Spanien, Tschechien, England und Schweden, dass solche Verbote oft positive Auswirkungen auf das soziale Wohlbefinden haben. Tobias Böttger, der sich an dieser Studie beteiligte, betont zudem den sogenannten Brain-Drain-Effekt. Dies bedeutet: Allein das Vorhandensein eines Smartphones kann die Konzentration erheblich beeinträchtigen. Problematisch bleibt jedoch für viele Schüler der Drang, stets erreichbar zu sein.

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Obwohl das Handyverbot an der Theodor-Haubach-Schule einige positive Aspekte mit sich brachte, bleibt auch die Herausforderung, den natürlichen Drang der Jugendlichen nach dem ständigen Zugang zu digitalen Medien zu beherrschen. „Da ist schon dieser Drang, am Handy zu sein“, beschreibt die 14-jährige Celina ihre Empfindungen während des Schultages. Gehrke berichtet lustig von den Erfahrungen, dass Schüler während der Schulzeit oft wegschlüpfen, um heimlich ihre Handys in den Toiletten zu nutzen.

Die Debatte um ein einheitliches Regelwerk

Ein anderes Beispiel für die Regelungen an Berliner Schulen findet sich am John-Lennon-Gymnasium. Hier können die Schüler ihre Handys in den Pausen auf dem Schulhof nutzen, jedoch sind sie in den Klassen und Gängen grundsätzlich verboten. Diese Regelung hat allerdings zu Verwirrung geführt, da viele Schüler dennoch heimlich ihre Handys nutzen und Lehrer die Handhabung oft übersehen. Schulleiterin Antoneta Berisha äußert Bedenken darüber, dass Schulen unterschiedliche Richtlinien haben und fragt sich, ob ein landesweites Verbot nicht mehr Ruhe bringen könnte.

Die Meinungen über eine einheitliche Regelung sind geteilt. Während einige Schulleiter, wie Gehrke, eine klare und bindende Regel für alle Berliner Schulen unterstützen würden, sieht die Senatsbildungsverwaltungdessen als nicht notwendig an. Derzeit ermöglicht das Berliner Schulgesetz eigenverantwortliches Handeln der Schulen, was den Umgang mit Handys einschließt. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Diskussion weiterentwickelt, und ob ein einheitliches Regelwerk Realität wird.

Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf www.rbb24.de.

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