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Berlin: Anstieg der Cannabis-Rezepte – Neue Wege der Beschaffung

In Berlin berichtet ein Mann, wie einfach es war, online ein Rezept für medizinisches Cannabis zu erhalten, während die Zahl der Verschreibungen aufgrund der Teil-Legalisierung und des gestiegenen Bedarfs massiv ansteigt - ein Entwicklung, die derzeit vom Bundesgesundheitsministerium genau beobachtet wird.

In Berlin sorgt die zunehmende Verschreibung von medizinischem Cannabis für reges Interesse in der Bevölkerung. Die Möglichkeit, Cannabis schnell und unkompliziert auf Rezept zu erhalten, wirft jedoch auch Fragen nach der Qualität der Verschreibungen und den damit verbundenen Risiken auf. Ein Berliner beschreibt seine Erfahrung, bei einer Online-Apotheke in nur wenigen Minuten ein Rezept für Cannabis zu erhalten, nachdem er eine kurze digitale Sprechstunde absolviert hatte.

Steigende Nachfrage nach medizinischem Cannabis

Das Bundesgesundheitsministerium bestätigt einen deutlichen Anstieg der Verschreibungen von medizinischem Cannabis. Die Importmengen sind in den letzten Monaten sprunghaft gestiegen – von 8,1 Tonnen im ersten Quartal auf 11,7 Tonnen im zweiten Quartal, was einer Steigerung von 40 Prozent entspricht. Diese Zunahme ist nicht zuletzt auf eine Teil-Legalisierung zurückzuführen, die Cannabis von einem Stigma befreit hat und es seit April auch für gesunde Erwachsene zugänglich macht.

Die Rolle von Online-Plattformen

Mit dem Anstieg der Verschreibungen sind auch zahlreiche Online-Plattformen entstanden, die Cannabis vertreiben. Diese Webseiten bieten für eine Gebühr ein Privatrezept an, oft von Ärzten aus dem Ausland. Das lockt viele Konsumenten an, da die Preise vergleichbar mit Schwarzmarktpreisen sind, jedoch eine garantierte Qualität bieten. Experten warnen jedoch, dass die medizinschen Sorgfaltspflichten dabei oft vernachlässigt werden. Cannabis kann unerwünschte Nebenwirkungen haben, insbesondere bei hohen THC-Gehalten, die in den letzten Jahren stark angestiegen sind.

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Gesundheitsrisiken und gesellschaftliche Bedenken

Die Fachleute der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG) fordern, dass private Verschreibungen nicht für Genusszwecke genutzt werden sollten. Sie betonen als Gefahr, dass die Nutzung für Freizeitkonsum die Versorgungskette für echte Patienten gefährden kann. Andreas Peifer von den Cannabis Social Clubs Deutschland hebt hervor, dass Patienten dringend ärztliche Unterstützung benötigen, um die geeigneten Medikamente auszuwählen und sicher zu konsumieren.

Regulierungen und Zukunftsausblick

Das Gesundheitsministerium wird die Entwicklung der Verschreibungen von medizinischem Cannabis weiterhin beobachten und sicherstellen, dass die Verwendung als Arzneimittel medizinisch begründet bleibt. Die Frage bleibt jedoch, wie sich das Lagerung und die Qualität der verfügbaren Produkte bei weiter steigender Nachfrage entwickeln werden.

Der Weg in die Regulierungen

Die Diskussion um den Zugang zu medizinischem Cannabis und die sozialen Veränderungen, die damit einhergehen, ist im vollen Gange. Die Meinungen sind gespalten: Viele Nutzer, die auf medizinisches Cannabis angewiesen sind, preisen die Wahlfreiheit und den schnellen Zugang, während Experten und Befürworter einer strengeren Regulierung vor den gesundheitlichen Risiken und dem Missbrauch warnen.

– NAG

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