Am vergangenen Sonntag, dem 3. September 2024, fand in Rottenbuch eine beeindruckende Schützenwallfahrt statt, die Teil der Feierlichkeiten zum 950-jährigen Jubiläum der Gemeinde war. Über 600 Teilnehmer, darunter zahlreiche Fahnenabordnungen, versammelten sich bei strahlendem Sommerwetter am Sportheim, um gemeinsam zur Kirche zu ziehen.
Die Veranstaltung begann mit einem gemeinsamen Glaubensbekenntnis, geleitet von Pfarrer Josef Fegg. Von dort aus begaben sich die Schützen auf die etwa zwei Kilometer lange Strecke zur Kirche, vorbei am Festzelt, wo bereits zahlreiche Besucher auf das Ereignis warteten. Besonderes Highlight der Wallfahrt war die Weihe der neuen Schongauer Gaustandarte, durchgeführt durch Pfarrer Fegg, die bei den Festlichkeiten vorgestellt wurde.
Erinnerungskultur und Gemeinschaftsgeist
Ein wahrlich festlicher Rahmen wurde durch die musikalische Begleitung der Wildsteiger Kirchenbläser geschaffen, die den Gottesdienst umrahmten. Pfarrer Fegg und Diakon Martin Mylius hatten die Ehre, während des Gottesdienstes die zahlreichen Fahnenabordnungen in einer bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche zu sehen. Gauschützenmeister Klaus Strauß würdigte in seiner Ansprache die Bedeutung des Ereignisses und bedankte sich nicht nur bei Pfarrer Fegg, sondern auch bei Landrätin Andrea Jochner-Weiß für ihre großzügige Stiftung eines Totenbandes, das den verstorbenen Mitgliedern der Schützengemeinschaft gewidmet ist.
Ein besonderer Dank galt auch der Gemeinde Rottenbuch, namentlich Bürgermeister Markus Bader, für die umfassende Unterstützung des Events. Strauß lobte zudem den Schongauer Paten-Schützengau Weilheim und dessen ersten Gauschützenmeister Andreas Schwarz für wertvolle Beratung zur Umsetzung der neuen Standarte. Die kunstvolle Anfertigung übernahm die lokale Kunststickerei Eibl aus Olching, die für ihre herausragende Arbeit bekannt ist.
Im Anschluss an die Zeremonie führte der Weg die Teilnehmer vorbei am Kriegerdenkmal, wo eine Schale zum Gedenken an die verstorbenen Bürger niedergelegt wurde. Dies geschah im Rahmen eines feierlichen Choralspiels der Gastkapelle aus Langenargen am Bodensee, was die emotionale Bedeutung des Moments unterstrich. Die Schützenmeister Andreas Schwarz und Werner Ramminger legten die Schale nieder, um den in verschiedenen Konflikten gefallenen Rotenbuchern zu gedenken.
Nach diesen Gedenkmomenten ging es für die Schützen zum Festzelt, wo die beiden eingeladenen Kapellen aus Steinach und Langenargen für musikalische Unterhaltung sorgten und die festliche Atmosphäre perfekt abrundeten. Die Feierlichkeiten zur 950-Jahr-Feier Rottenbuchs werden am kommenden Wochenende fortgesetzt, mit einem Kaltblut-Fohlenmarkt am Freitag und besonderen Veranstaltungen am Sonntag, bei denen normalerweise verschlossene Türen geöffnet werden.
Diese Schützenwallfahrt hat nicht nur die Tradition des Schützenwesens in der Region unterstrichen, sondern auch den Zusammenhalt der Gemeinschaft in Rottenbuch gefestigt. Dabei wurde deutlich, dass solche Zusammenkünfte nicht nur den feierlichen Anlass würdigen, sondern auch das Bewusstsein für die lokale Geschichte und Gemeinschaft fördern.
– NAG