Eine Cyberattacke hat die Hoerbiger Holding, ein international tätiges Unternehmen mit Wurzeln in Schongau, schwer getroffen. Berichte aus dem Darknet deuten darauf hin, dass die Hackergruppe „Akira“ für den Datendiebstahl und die damit verbundene Verschlüsselung von 800 Servern verantwortlich sein könnte. Laut dem Fachmagazin „Inside-it“ wurde eine Erklärung in Form eines Screenshots von den Hackern veröffentlicht.
Nach ersten Analysen hat sich bestätigt, dass ein unbefugter Zugriff auf das Netzwerk der Hoerbiger Holding stattgefunden hat. Tobi Steger, der Firmensprecher, berichtet von einem vorübergehenden Teilausfall der Systeme, der die Globalität des Unternehmens betroffen hat. „Diese Situation erforderte eine enorm schnelle und effiziente Reaktion von unserem IT-Team“, sagt Steger.
Wichtige Systeme blieben verschont
Wie Steger erklärt, hätten die Eindringlinge zwar 800 Server verschlüsselt, aber lediglich Daten von zwei Servern erfolgreich extrahiert. Insgesamt sei es ihnen gelungen, etwa 50 Gigabyte an Informationen zu stehlen. Ein Teil dieser gestohlenen Daten betreffe personenbezogene Informationen von Mitarbeitern sowie Geschäftspartnern in Europa. Nach aktuellen Informationen scheinen die Standorte in Amerika und anderen Ländern nicht betroffen zu sein.
Die Hoerbiger Holding hat alle notwendigen Schritte unternommen, um das Netzwerk so schnell wie möglich wiederherzustellen. Steger hebt hervor, dass die Kernsysteme, wie die ERP- und CRM-Programme, nicht das Ziel der Angreifer waren. Diese werden von externen Dienstleistern betrieben und waren nicht von der Cyberattacke betroffen. „Unser Ziel war es, die gewohnte Betriebsfähigkeit so schnell wie möglich erneut zu erreichen“, fügt er hinzu. Dies gelang dem Unternehmen in einem beeindruckend kurzen Zeitrahmen von nur zwei Wochen.
Vorsicht bei weiteren Informationen
Die genaue Identität der Hacker bleibt vorerst unklar. Steger möchte hierzu keine Details preisgeben und bleibt bei der Einschätzung, dass man sensibel mit der aktuellen Situation umgehen müsse. „Wir ziehen es vor, nicht zu spekulieren, wer hinter diesem Vorfall stecken könnte“, erklärt er. Auch ob eine Lösegeldforderung gestellt wurde, bleibt ein Geheimnis des Unternehmens.
Die Reaktionen auf das Geschehen innerhalb der Branche sind jedoch durchweg positiv. Viele Unternehmen haben Verständnis für die Bedrohung durch Cyberkriminalität und bieten Unterstützung an. „Es ist eine Realität, mit der wir alle konfrontiert sind“, sagt Steger weiter und betont die Wichtigkeit des Austausches und der Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen in dieser schwierigen Zeit.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Hoerbiger Holding mit Bedacht und Geschick auf die Cyberattacke reagiert hat. Das Unternehmen bemüht sich, nicht nur den operativen Betrieb aufrechtzuerhalten, sondern schärft durch diese Ereignisse auch das Bewusstsein für mögliche zukünftige Bedrohungen der Cyberkriminalität. Trotz der Herausforderungen zeigt sich das Unternehmen entschlossen, gestärkt aus der Situation hervorzugehen.
– NAG