Die Stadt Starnberg hat sich entschieden, den maroden Zustand ihrer Straßen angehen. In einer Sitzung des Ferienausschusses wurde schließlich einer zusätzlichen Finanzierung zugestimmt, um einige dringende Reparaturarbeiten voranzutreiben. Die Stadt sieht sich schon seit geraumer Zeit mit einem erheblichen Sanierungsstau von rund 118 Millionen Euro konfrontiert. Dieser Betrag wurde 2021 von einer externen Fachfirma evaluierte, und zwar im Hinblick auf den Gesamtzustand des Straßennetzes.
Doch trotz dieser hohen Zahl gibt es endlich Fortschritte. Bürgermeister Patrick Janik kündigte an, dass die Josef-Fischhaber-Straße als erste größere Sanierungsmaßnahme seit Jahren auf die Agenda gesetzt wird. Allerdings ist der genaue Zeitpunkt für den Beginn der Arbeiten noch nicht festgelegt. Der Ferienausschuss hat mittlerweile auch beschlossen, überplanmäßig bis zu 95.000 Euro für weitere Unterhaltsmaßnahmen in der Innenstadt zur Verfügung zu stellen, da die ursprünglich eingeplanten 290.000 Euro für das laufende Jahr bereits aufgebraucht sind, so Stadtbaumeister Stephan Weinl.
Geplante Maßnahmen und Reparaturen
Das beschlossene Budget wird nicht nur für die Josef-Fischhaber-Straße eingesetzt, sondern auch für andere Stellen, die in einem schlechten Zustand sind. Dazu gehören die Franz-Heidinger-Straße und der Felixweg in Hadorf. Hier gibt es im Felixweg ein spezifisches Problem: an der Hausnummer 4 hat sich eine Senke in der Fahrbahn gebildet, in der sich Regenwasser staut. Dies führt nicht nur bei starkem Niederschlag zum Eindringen von Wasser in private Garagen, sondern auch im Winter zu erheblichen Schäden am Fahrbahnbelag. Geplant sind dafür Asphaltarbeiten, eine Verlegung des Schachts an die tiefste Stelle und das Setzen neuer Randsteine.
Des Weiteren muss an der Franz-Heidinger-Straße eine gebrochene Entwässerungsrinne ersetzt werden, da diese die Funktionalität des Straßenentwässerungssystems beeinträchtigt. Die Verwaltung plant außerdem, einen neuen Pflastergraben anzulegen, um zu gewährleisten, dass das Wasser besser abfließen kann.
Zusätzlich zu diesen Arbeiten stehen bei den frisch bewilligten 95.000 Euro auch sechs weitere Stellen zur Sanierung an. Besonders im Kreuzungsbereich Wittelsbacherstraße/Bahnhofplatz, aber auch an der Ludwigstraße und der Kaiser-Wilhelm-Straße sind erhebliche Schäden festgestellt worden. Die Stadtverwaltung berichtete von „starken Absackungen mit Netzrissschäden und Ausbrüchen am Fahrbahnbelag“, die eine Gefährdung für den Straßenverkehr darstellen.
Reparaturen am historischen Bahnhofsgebäude
Zur Sanierung gehört auch eine Stelle vor dem historischen Bahnhofsgebäude am See. Dort ist der Asphalt auf etwa 50 Quadratmetern schwer beschädigt, was Passanten bereits im Juni aufgefallen ist. Auch ein Gehweg an der Bismarckstraße bedarf dringend der Reparatur: Dort liegt der Gehweg etwa einen halben Meter höher als das angrenzende Privatgrundstück, was aufgrund von Verrottung und Abnutzung bereits zu substantiellen Schäden geführt hat. Hier sollen neue Randsteine gesetzt und der Gehweg teilweise asphaltiert werden.
Ein bereits durchgeführtes, aber noch nicht abgerechnetes Projekt betrifft die Mittelinsel am Tutzinger-Hof-Platz, wo der Gehweg abgesenkt wurde, um einen barrierefreien Übergang zu ermöglichen. Städtebaumeister Weinl stellte klar, dass das Budget für die laufenden Maßnahmen nicht mehr ausreicht. Daher könnten in naher Zukunft auch im Bereich des städtischen Hochbaus Antrag auf folgende überplanmäßige Kosten gestellt werden.
Die intensiven Reparaturarbeiten sind ein Schritt in die richtige Richtung für die Stadt, die immer wieder mit Anfragen und Beschwerden hinsichtlich des Straßenzustands konfrontiert wird. Ein weiteres Thema, das auch im Ausschuss angesprochen wurde, ist die Sichtbarkeit der Fahrradschutzstreifen auf der Hanfelder Straße. Josef Pfister (BMS) forderte eine rasche Erneuerung der Markierungen, da diese teils kaum noch sichtbar seien. Laut Bauamtsleiterin Regina Lechner sei bereits eine Fachfirma beauftragt worden, um hier Abhilfe zu schaffen.
– NAG