Inmitten der beeindruckenden Ötztaler Alpen liegt das Hohenzollernhaus, ein wahrhaft kostbarer Ort, der in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiert. Die Sektion Starnberg des Deutschen Alpenvereins (DAV) frönt anlässlich dieses Jubiläums mit Freude und Stolz ihren berechtigten Traum, diesen geschichtsträchtigen Ort zu würdigen. Das Hohenzollernhaus, das heute als unwiderstehliches Ziel für Bergsteiger und Naturliebhaber fungiert, wurde am 3. August 1924 eingeweiht und ragt auf einer Höhe von 2.123 Metern über dem Meeresspiegel empor.
Der Öffentlichkeitsreferent der Sektion, Joachim Deutschenbaur, beschreibt das Hohenzollernhaus als ein „Kronjuwel“. Mit glühenden Augen führt er in die zauberhafte alpine Landschaft ein, die Wanderer in ihren Bann zieht. „Du sitzt unter den Zirben, blickst in die Bergwelt und wirst frei von jeder Hektik. Wenn du einen Tag in den Bergen wanderst, kommt deine Seele zur Ruhe“, sagt er voller Überzeugung. Das Hohenzollernhaus, etwa zweieinhalb Autostunden von Starnberg entfernt, bietet eine wichtige Anlaufstelle für rund tausend Übernachtungsgäste pro Jahr.
Die Geschichte des Hohenzollernhauses
Ursprünglich wurde das Hohenzollernhaus 1924 von der in Berlin gegründeten Sektion Hohenzollern errichtet, die es als bescheidene Unterkunft für bis zu 20 Bergsteiger konzipierte. Mit der Zeit wurde das Interesse der Starnberger Alpinisten geweckt, die nach einer geeigneten Unterkunft in höheren Höhen suchten. „Willi Huttig, 1966 zum ersten Vorsitzenden gewählt, hatte eine Vision und wünschte sich einen hochalpinen Stützpunkt für die Sektion“, schildert Helga Friedl in ihrer umfassenden Chronik über das Hohenzollernhaus.
Die Suche nach geeigneten Hütten stellte sich jedoch als herausfordernd dar. Ein möglicher Kauf des Meißner Hauses in den Tuxer Voralpen wurde von der benachbarten Sektion vereitelt, und auch der Erwerb des Friesenberghauses in den Zillertaler Alpen scheiterte. Schließlich übernahmen die Starnberger im Jahr 1968 das Hohenzollernhaus zur Betreuung und erwarben es schließlich 1978 für 108.500 Mark, nach einer großen Zustimmung der Mitgliederversammlung. Diese Entscheidung war wegweisend für die Zukunft des Hauses.
Seither hat die Sektion eine Vielzahl von Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Ende der 1980er Jahre wurde ein Winterraum hinzugefügt und mittlerweile ist das Hohenzollernhaus auch mit modernen umweltfreundlichen Anlagen ausgestattet, darunter Solaranlagen und ein Wasserkraftwerk, die zur Energieautarkie beitragen. „Wir sind energieautark“, berichtet Deutschenbaur stolz. Ehrenamtliche Helfer haben jüngst die Schindeln am Haus erneuert, wobei der Charme und die ursprüngliche Atmosphäre des Ortes erhalten bleiben sollten.
Feierlichkeiten und Besonderheiten
Das Hohenzollernhaus öffnet während der Sommermonate seine Türen und ist ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderer. Die Unterkunft bietet Platz für 40 Gäste sowie sieben Schlafplätze in kleineren Zimmern. Die Hüttenwirte Marissa Gruber und Daniel Wenk verwöhnen die Gäste mit regionalen Tiroler Spezialitäten und ermöglichen ihnen, in spektakulärer Natur zu speisen.
Die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen am kommenden Wochenende versprechen eine bunte Mischung aus Aktivitäten, darunter Vorträge, Kinderprogramme und sogar ein Yoga-Event am Bergsee. Am Sonntag steht eine Bergmesse auf dem Programm, die die besondere spirituelle Bedeutung dieses Ortes unterstreicht. Die Starnberger Sektion des DAV lädt alle Interessierten ein, an diesen Feierlichkeiten teilzunehmen und das Erbe des Hohenzollernhauses zu feiern.
Für die Besucher, die die Verbundenheit zur Natur und den Erhalt der Ursprünglichkeit schätzen, bleibt das Hohenzollernhaus ein vorbildliches Ziel in den Alpen. WLAN und Fernseher sucht man vergebens, dafür erlebt man hier die wahre alpine Freiheit. „Wir wollen den Alpinismus in sanfter Form bewahren“, sagt Deutschenbaur. Wer sich aufmacht, die Starnberger Runde vom Hohenzollernhaus zu wandern, wird die atemberaubenden Ausblicke und die ruhige Abgeschiedenheit sicher zu schätzen wissen.
– NAG