Starnberg

Bürgerkino Tutzing: Bauliche Hürden stoppen den Startschuss

Der Start des Bürgerkinos in Tutzing, dessen Eröffnung für den 3. Oktober geplant war, wurde aufgrund offener baulicher Anforderungen an die Barrierefreiheit durch den Betreiber „Kulturtheater Tutzing“ vorläufig gestoppt, was die 500 Unterstützer und die lokale Gemeinschaft stark betroffen sieht.

Das geplante Bürgerkino in der Kirchenstraße von Tutzing muss erst einmal auf unbestimmte Zeit warten. Ursprünglich sollte am 3. Oktober die Eröffnung mit den ersten Filmen stattfinden. Doch der Verein „Kulturtheater Tutzing“, der für den Betrieb verantwortlich ist, hat die Arbeiten vorläufig eingestellt. Diese Entscheidung kommt mit großem Bedauern. Im Zuge dieser Absage wurden auch die Mitgliedsbeiträge und Spenden der rund 500 Unterstützer des Projekts vorübergehend ausgesetzt, wie in einem Rundbrief von Lucie Vorlíčková, der Vorsitzenden, Schatzmeisterin Katrin Krause und Schriftführerin Ingrid Boumessid mitgeteilt wurde.

Der Hauptgrund für diese Verzögerung sind unerledigte Anforderungen des Landratsamtes bezüglich der Barrierefreiheit. Insbesondere ist ein barrierefreier Zugang zum Kinosaal gefordert, was zusätzliche Umbauten an den derzeit für diesen Zweck ungeeigneten Toiletten erforderlich macht. Laut dem Verein würde dies jedoch umfangreiche und kostspielige Umbaumaßnahmen nach sich ziehen, die in letzter Konsequenz die Kinoleinwand erheblich verkleinern könnten.

Barrierefreiheit als Hürde

Besonderes Problem sind die bestehenden Toiletten, die für die notwendigen Anpassungen nicht groß genug sind. Zudem schlägt das Landratsamt vor, die Eingangssituation zum Kinosaal zu verändern, um die geforderte Zugänglichkeit zu gewährleisten. Diese Änderungen erfordern jedoch mehr Ressourcen und Aufwand, als der Verein zurzeit aufbringen kann. Der Vorstand und das Projektteam lehnen daher die vorgeschlagenen Lösungen in ihrer aktuellen Form ab.

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Barbara Beck, stellvertretende Sprecherin des Landratsamtes, bestätigt das Engagement und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit. „Wir wissen, wie wichtig den Tutzinger Bürgerinnen und Bürgern das Projekt ist“, stellte sie klar. Der geplante Ortstermin soll gemeinsam mit Fachleuten aus dem Bauwesen und den Vereinsvertretern durchgeführt werden, um eine praktikable Lösung für die bestehenden Probleme zu erarbeiten.

Vorbereitung für den Probebetrieb abgesagt

In der Übergangszeit konnte der Verein jedoch nicht untätig bleiben. Die Vorbereitungen für den getesteten Betrieb, der am 19. September starten sollte, wurden aufgrund der unklaren baulichen Anforderungen bereits abgesagt. Auch die Vertragsverhandlungen mit der Kinoleiterin konnten bislang nicht abgeschlossen werden, was die Situation weiter verkompliziert.

Der gemeinnützige Verein „Kulturtheater Tutzing“, der im April dieses Jahres gegründet wurde, verfolgt das Ziel, das Bürgerkino nicht nur als Kinosaal, sondern auch als Veranstaltungslocation zu nutzen. Neben Filmvorführungen sollen auch Lesungen, Filmgespräche und Theateraufführungen stattfinden. Dies könnte eine wertvolle Bereicherung für das kulturelle Leben in Tutzing darstellen, insbesondere nach der Schließung des alten Kurtheaters, das über 70 Jahre lang in Betrieb war.

Die Möglichkeit, einen Ort für kulturelle Begegnungen und Veranstaltungen zu schaffen, liegt in greifbarer Nähe, doch müssten die Hürden bald überwunden werden, damit die Menschen in Tutzing ihre neueste Mitte für Film und Kultur bald genießen können.

– NAG

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