In einer überraschenden Wende bleibt das St. Josef Krankenhaus in Schweinfurt, Bayern, wie vorher angekündigt, doch geöffnet. Im Vorfeld war bereits bekannt geworden, dass die Klinik zum Jahresende schließen sollte, jedoch spielt der Geldmangel dabei eine entscheidende Rolle.
Gerüchte über die Schließung des St. Josef Hauses kursierten schon seit längerer Zeit. Doch nun, wie berichtet vom BR, erklärte Generaloberin Schwester Monika Edinger auf einer Pressekonferenz, dass die Kosten für die Schließung, die sich auf etwa 30 Millionen Euro belaufen, schlichtweg zu hoch sind. Diese Summe umfasst neben dem Sozialplan für die Angestellten auch die Rückzahlung von Fördermitteln.
Mediale Aufmerksamkeit spielt eine Rolle
Ein weiterer Faktor, der zur Entscheidung beiträgt, ist die wachsende Unterstützung und Sympathie, die das Krankenhaus in der Öffentlichkeit erfahren hat. Edinger wies darauf hin, dass viele Stimmen aus der Bevölkerung und der Presse dagegen gesprochen hatten, die Klinik schließen zu lassen. Diese emotionale Bindung könnte entscheidend gewesen sein.
Darüber hinaus hat sich ein Verein bereit erklärt, als Gesellschafter Verantwortung zu übernehmen. Diese Initiative hat zusätzliche Hoffnungen geschürt, dass das Krankenhaus in eine neue Ära eintreten kann. Edinger informierte auch darüber, dass die Kongregation der Schwestern des Erlösers, die bisherige Trägerschaft des Hauses, ihre Verantwortung in naher Zukunft abgeben möchte. Das Ziel ist es, die Stadt, den Landkreis und den Bezirk in eine Führungsrolle zu bringen.
Finanzielle Schwierigkeiten als Grund für den Denkzettel
Das St. Josef Krankenhaus hatte im Jahr 2023 mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen, die in einem Verlust von vier Millionen Euro mündeten. Diese missliche Lage wurde als ausschlaggebend angesehen, warum die Schließung in Betracht gezogen wurde. Noch im August hatte die Klinik angedeutet, dass die Rahmenbedingungen des Landes und des Bundes eine sinnvolle Anpassung der Krankenhausstrukturen in der Region behindern.
Die aktuelle Entwicklung zeigt jedoch, dass die Zukunft des St. Josef Krankenhauses vielleicht doch nicht so düster ist, wie zunächst befürchtet. Durch die veränderten Umstände könnte langfristig eine Lösung gefunden werden, die sowohl den Bedürfnissen der Stadt als auch den Ansprüchen der Mitarbeiter gerecht wird. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, da die Verantwortlichen an einem detaillierten Plan für die Zukunft arbeiten wollen.