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Rote Karte für Rapp: Holstein Kiel und die strengen Schiedsrichterregeln

Kiel. Auf den ersten Blick scheint es eine harmlose Situation gewesen zu sein: Während der Nachspielzeit im Spiel zwischen Holstein Kiel und dem VfL Wolfsburg fand eine hitzige Szenerie statt, doch was dann geschah, brachte den Trainer von Holstein Kiel, Marcel Rapp, in große Schwierigkeiten. Eine Rote Karte, die für Rapp überraschend kam, sorgte dafür, dass er beim kommenden Spiel gegen den FC Bayern München auf der Tribüne sitzen muss. Ein Vorfall, der einige Fragen aufwirft und die Strenge der Schiedsrichterentscheidungen in den Mittelpunkt rückt.

Wie kam es zu dieser Kontroverse? Bei der 0:2-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg wollte Fiete Arp in einer angespannten Spielsituation den Ball schnell ins Spiel bringen. In diesem Moment befand sich Rapp in der Nähe einer Gruppe von Wolfsburger Spielern und bat lediglich um den Ball. „Ich habe nur gesagt: Gib mir den Ball“, erklärte Rapp nach dem Spiel. Doch für Schiedsrichter Florian Exner war das Grund genug, ihm die Rote Karte zu zeigen. Nach Ende der Partie informierte der Schiedsrichter Rapp, dass Trainer nicht in die Coaching-Zone des Gegners eindringen dürfen.

Unbekannte Regel sorgt für Verwirrung

Die Regel, die zur Anwendung kam, bezieht sich auf den Paragraphen 12 Absatz 3 der Spielordnung des IFAB, welches auch das DFB-Regelwerk prägt. Dort wird festgelegt, dass das Übertreten der eigenen technischen Zone auf aggressive oder konfrontative Weise mit einer Roten Karte bestraft werden kann. Eine Tatsache, die Rapp bis zu diesem Vorfall nicht bekannt war. Er äußerte den Wunsch, zukünftig genau zu beobachten, wie die Regel von anderen Schiedsrichtern ausgelegt wird.

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Er zeigte sich einsichtig, dass wenn die Regel so existiert, sie auch konsequent angewendet werden muss. „Ich selbst werde es in Zukunft nicht mehr machen, sondern meinen Spieler liegen lassen und schauen, was passiert“, fügte Rapp hinzu. Diese mehr als strenge Auslegung der regelmäßigen Normen wirft Fragen zum Fingerspitzengefühl der Schiedsrichter auf.

Solidarität unter Trainern

Unterdessen sprang Ralph Hasenhüttl, der Trainer des VfL Wolfsburg, seinem Kollegen zur Seite. „Ich kannte die Regel auch nicht. Ich weiß sogar, dass ich mehrmals durch die gegnerische Zone gelaufen bin“, berichtete der Österreicher, der ähnliche Erfahrungen in der Premier League gemacht hat. Er stellte jedoch fest, dass es wichtig ist, die Vorgaben zu respektieren, fühlte sich aber unsicher in der Beurteilung der Strenge. „Ich weiß nicht, wie streng man das in solchen Situationen auslegt, oder ob das nötig ist“, sagte Hasenhüttl.

Während die Trainer sich über die strengen Regelungen austauschen, spiegelt sich im Team von Holstein Kiel eine andere Perspektive wider. Kapitän Lewis Holtby reagierte mit Wut auf die Entscheidung des Schiedsrichters. „Sind wir im deutschen Fußball so weich geworden? Wenn man die Situation nicht gesehen hätte, hätte man angenommen, er hätte dem gegnerischen Trainer eine Ohrfeige verpasst“, empörte sich Holtby. Er betonte, dass Rapp kein Mensch sei, der andere beleidigen würde und nannte die Strenge des Schiedsrichterteams in dieser Situation nicht angemessen.

Seine Kritik richtete sich auch gegen das allgemeine Verhalten in der Liga. „Generell sei es an der Zeit, die Spiele lockerer anzugehen“, mahnte der 33-Jährige. Mit dieser Aussage regt er eine Diskussion über die Bedeutung von Fairness, Respekt und einer gesunden Sportlichkeit im Fußball an. Holtbys Kommentare zeigen, dass die Schiedsrichterentscheidungen immer wieder aufs Neue hinterfragt werden müssen, um ein faires und gerechtes Spiel zu gewährleisten.

– NAG

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