Rosenheim

Rosenheim: Neue Schülerzahlen und Herausforderungen für Schulen 2024

Im neuen Schuljahr 2024/2025 stehen die Grund- und Mittelschulen in Rosenheim vor großen Herausforderungen, da die Schülerzahl um 671 auf insgesamt 18.582 steigt, während der Fachkräftemangel und die Digitalisierung, insbesondere im Hinblick auf Künstliche Intelligenz, die Situation erschweren, wie Schulamtsdirektorin Angelika Elsner am 7. September 2024 verkündete.

Die Rückkehr aus den Sommerferien bringt für die Grund- und Mittelschulen in der Region Rosenheim nicht nur die Freude auf ein neues Schuljahr, sondern auch einige Herausforderungen mit sich. Trotz der positiven Nachricht, dass die Schülerzahlen erneut steigen, macht sich der Fachkräftemangel zunehmend bemerkbar. Angelika Elsner, die Schulamtsleiterin, äußerte in einem Pressegespräch, dass die wachsende Anzahl an Schülern eine klare Herausforderung darstellt, insbesondere in Beziehung zur Personalsituation.

Für das kommende Schuljahr 2024/2025 verzeichnet das Schulamt in Rosenheim einen Anstieg um insgesamt 671 Schüler, was einer Steigerung von 3,75 Prozent auf nun insgesamt 18.582 Schüler entspricht. Dies ist insbesondere in der Stadt Rosenheim auffällig, wo die Schülerzahlen um 4,99 Prozent auf 3517 aus dem Vorjahr gestiegen sind. Ein besonderer Anstieg betrifft auch die Schulanfänger: 635 Kinder beginnen in diesem Jahr die Grundschule – das sind sechs Prozent mehr als im Vorjahr.

Fachkräftemangel in Schulen

Das Grundproblem, dass sich auch im Bildungssektor weiter zuspitzt, ist der Fachkräftemangel, der laut Elsner auch die Schulen nicht ausspart. „Das ist nicht anders als in der Gastronomie oder vielen anderen Branchen“, betonte sie. Viele Lehrer stehen der steigenden Schülerzahl gegenüber, was die Zeiht, dass der Bedarf an qualifizierten Lehrkräften dringend ist.

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Insgesamt haben in den letzten fünf Jahren die Schülerzahlen um mehr als 1500 zugenommen. Diese Zunahme ist nicht nur auf den Zuzug von Geflüchteten zurückzuführen, sondern auch auf Zuwanderungen aus anderen Teilen Deutschlands. Elsner wies darauf hin, dass viele Schüler einen Migrationshintergrund haben, was bedeutet, dass sie keinen deutschen Pass haben oder nicht in Deutschland geboren wurden. Etwa ein Drittel der Schüler in der Region hat einen solchen Migrationshintergrund.

Die Schulen stehen nicht nur vor der Herausforderung, viele Schüler unterzubringen, sondern auch den speziellen Unterricht für Kinder anzubieten, die nicht ausreichend Deutsch sprechen. In einigen Grundschulen übersteigt der Migrationsanteil 50 Prozent, und an den Mittelschulen liegt dieser Anteil sogar zwischen 56 und 86 Prozent. Elsner stellte jedoch klar, dass ein Migrationshintergrund nicht automatisch bedeutet, dass die Schüler Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache haben.

Schulorganisation und Digitalisierung

Um die Herausforderungen zu bewältigen, ist eine sorgfältige Organisation notwendig. In diesem Jahr steigen die Klassenanzahlen insgesamt um 32 auf 873. Trotz des Zuwachses in der Schülerzahl sind die Klassenstärken in vielen Bereichen nahezu stabil geblieben. An den Grundschulen in der Stadt liegt der Klassendurchschnitt bei 32,51 Schülern, was einen leichten Anstieg darstellt. Es wird jedoch angestrebt, den Übergang zu Mega-Klassen zu verhindern.

Um die aktuelle Situation zu entlasten, stehen rund 110 Lehrer als „mobile Reserven“ zur Verfügung, die im Krankheitsfall einspringen können. Diese Maßnahme ist besonders wichtig, um einen reibungslosen Unterrichtsbetrieb sicherzustellen. Zudem werden rund 35 Quereinsteiger eingesetzt, die nicht nur ausgebildete Lehrer vertreten, sondern auch Lehramtsstudenten und Akademiker einbeziehen, um die Schülerbestimmungen während der Übergangszeiten zu unterstützen.

Ein weiterer bedeutender Aspekt ist die Digitalisierung im Schulunterricht. Diese Entwicklung hat bereits Einzug in die Schulen gehalten und verändert die Art und Weise, wie Unterricht gestaltet wird, drastisch. Schulrat Herbert Unterreiner erklärte, dass Künstliche Intelligenz (KI) zunehmend eine Rolle bei der Vermittlung von Wissen spielt. KI kann im Mathematikunterricht das Lernniveau eines Schülers analysieren und spezifische Aufgaben stellen. Um den Einsatz von digitalen Geräten zu fördern, unterstützt der Freistaat die Eltern finanziell beim Kauf von Laptops oder Tablets für ihre Kinder.

Trotz der Herausforderungen blicken die Verantwortlichen in Rosenheim optimistisch in das neue Schuljahr. Das Angebot an Pädagogischen Unterstützungskräften, die Lehrer bei Schülerfahrten und während der Pausen unterstützen, wurde eingeführt, um das Lehrerteam zu entlasten und den Schülern eine umfassendere Betreuung zu ermöglichen. Diese Fusion von traditionellen Lehrmethoden und digitalen Werkzeugen könnte helfen, die bestehenden Probleme im Bildungssektor zu umgehen und eine positive Lernumgebung zu schaffen.

– NAG

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