In Prien am Chiemsee wurde vor Kurzem ein ganz besonderer Anlass gefeiert: Hans-Dieter Dummert konnte seinen 80. Geburtstag begehen. Diese Feier fand im privaten Rahmen statt, zu dem auch Priens Erster Bürgermeister, Andreas Friedrich, eingeladen war. Der Bürgermeister würdigte Dummerts beeindruckendes Leben und seine vielfältigen Beiträge für die Familie sowie für die kirchliche und weltliche Gemeinschaft. „Ein besonderes Leben in verschiedenen Kapiteln, das hohen Respekt vor einer großen Lebensleistung zeugt“, betonte er während der Feierstunde.
Hans-Dieter Dummert blickte in seinen Erinnerungen auf verschiedene Lebensabschnitte zurück. Er wurde in der Bernauer Bahnhofstraße geboren und erlebte an diesem Morgen Kanonenschüsse aus Hittenkirchen, die zur Feier eines Kirchenpatroziniums abgefeuert wurden. Tragisch war, dass sein Vater aufgrund des Krieges auf der Krim erst neun Monate nach der Geburt die Gelegenheit hatte, ihn zu sehen. Dummert wuchs in einer behüteten Umgebung auf, begann seine Schulzeit in der Bernauer Grundschule und setzte sie an der Knabenrealschule in Rosenheim fort. Sein ehemaliger Religionslehrer, Graf Heinrich von Soden-Fraunhofen, prägte seinen Werdegang maßgeblich, und die beiden blieben bis zum Tod des Lehrers im Jahr 2002 in Kontakt.
Kirchliches Engagement und Lebensweg
Das kirchliche Engagement von Hans-Dieter Dummert ist bemerkenswert. Schon in der ersten Klasse wurde er Ministrant und war über 25 Jahre Kommunionhelfer. Über einen Zeitraum von 52 Jahren war er zudem als Lektor tätig. In Bernau war er auch Mitglied im Kirchenchor und übernahm 1978 im Pfarrgemeinderat Verantwortung, dessen Vorsitz er ab 1986 für drei Amtsperioden innehatte. Sein Engagement für die Gemeinde ist beachtlich und spiegelt sich in vielen verschiedenen Facetten wider.
Ein weiterer Höhepunkt seiner väterlichen Rolle war die Unterstützung seiner Tochter Sonja, die in den Jahren 1994 und 1995 als Faschingsprinzessin diente. Dies führte dazu, dass Dummert seit 1997 im Kur-Café mithelfen konnte. Auch beim Freitagsmarkt ist er seit 27 Jahren aktiv. Doch insbesondere wird er für seine Rolle als Nikolaus gewürdigt, die er 1973 übernahm. In seiner Nikolaus-Tätigkeit besuchte er über 2.850 Familien und wurde sowohl in Traunstein als auch in Rosenheim als der schönste Nikolaus ausgezeichnet. Diese Erinnerungen hat Dummert in vier umfangreichen Chroniken festgehalten, die seine beeindruckenden Erlebnisse dokumentieren.
Die Feier zu seinem 80. Geburtstag wurde schließlich mit einer fröhlichen Zusammenkunft mit Familie und Freunden im Café Heider abgerundet. Diese Zusammenkunft bot einen herzlichen Rahmen, in dem alle Anwesenden die Gelegenheit hatten, ihre Wertschätzung für Dummerts Lebenswerk zum Ausdruck zu bringen. Eugene Friedrich, der Bürgermeister, überreichte Dummert Blumen und gratulierte ihm herzlich auf seine Art und Weise.
Ein Leben voller Engagement
Hans-Dieter Dummerts Leben ist von einem klaren Engagement geprägt – sei es für seine Familie, seine Gemeinde oder die Kirche. Seine Erinnerungen sind nicht nur eine Sammlung von Ereignissen, sondern eine lebendige Darstellung seiner Werte und Überzeugungen. In einer Zeit, in der solche Werte oft in den Hintergrund gedrängt werden, zeigt Dummerts Lebensgeschichte, wie wichtig es ist, Gemeinschaft zu schaffen und Brücken zu bauen. Sein unermüdlicher Einsatz im Nikolausdient, seine aktive Rolle in der Pfarrei und der Rückhalt, den er seiner Familie gegeben hat, sind inspirierende Beispiele für viele.
Die Feier seines 80. Geburtstags war daher nicht nur eine Ehrung seiner Lebensjahre, sondern auch eine Feier der vielen kleinen und großen Momente, die sein Leben ausgemacht haben. So bleibt das Erbe von Hans-Dieter Dummert nicht nur in ihren Chroniken, sondern auch in den Herzen derjenigen verankert, die das Glück hatten, ihn zu kennen und von ihm beeinflusst worden zu sein.
Lebensumfeld und Soziale Einflüsse
Hans-Dieter Dummert wurde in der Nachkriegszeit geboren, einer Ära, die von zahlreichen Veränderungen geprägt war. Die sozialen und politischen Rahmenbedingungen in Deutschland haben sicherlich auch sein Leben beeinflusst. In den 1940er und 50er Jahren war das Land mit dem Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg beschäftigt. Vor allem in ländlichen Gebieten wie Bernau am Chiemsee war das Leben von Gemeinschaftssinn und dem Wunsch nach Normalität geprägt. Die Menschen pflegten intensive Nachbarschaftsbeziehungen und fanden Halt in ihren lokalen Gemeinschaften, was auch Dummerts Engagement in der Kirche und für die Gemeinde erklärt.
Darüber hinaus fiel Dummerts Jugend in eine Zeit, in der die Gesellschaft sich langsam von traditionellen Werten hin zu modernen Lebensweisen entwickelte. Das Aufkommen des Wirtschaftswunders in den 1960er Jahren brachte nicht nur eine Verbesserung der wirtschaftlichen Verhältnisse, sondern auch tiefgreifende soziale Veränderungen. Diese Entwicklungen könnten seine Sicht auf Arbeit, Familie und Gemeinschaft maßgeblich geprägt haben.
Kirchliches Engagement und Gemeindearbeit
Das langjährige Engagement von Hans-Dieter Dummert in der Kirche ist ein zentrales Element seines Lebens. Sein Eintritt als Ministrant in der ersten Schulklasse zeigt den frühen Einfluss der Religion auf sein Leben. Diese Verbindung zur Gemeinschaft und zu den rituellen Praktiken hat sich über die Jahre hinweg intensiviert. Besonders hervorzuheben ist Dummerts Rolle im Pfarrgemeinderat, deren Vorsitz er über drei Legislaturperioden innehatte. In dieser Funktion trug er auch zu wichtigen Entscheidungen innerhalb der Gemeinde bei und förderte das Evangelium durch verschiedene Initiativen.
Darüber hinaus hat Dummert durch seine Tätigkeit als Nikolaus nicht nur die Tradition aufrechterhalten, sondern auch viele Familien in der Gemeinde berührt. Über 2.850 Besuche dokumentieren sein Engagement und seine Empathie für die Menschen um ihn herum. Diese Tradition hat nicht nur einen kulturellen Wert, sondern fördert auch das Gemeinschaftsgefühl unter den Bewohnern Prien und den umliegenden Orten.
Auswirkungen auf die lokale Gemeinschaft
Dummerts lange Präsenz im Kur-Café sowie seine Mitwirkung am Freitagsmarkt zeigen, wie wichtig ihm der direkte Kontakt zur Bevölkerung und die Unterstützung lokaler Initiativen waren. Solche Märkte spielen eine entscheidende Rolle in der Stärkung lokaler Wirtschaften und fördern eine nachhaltige und enge Gemeinschaft. Seine kontinuierliche Anwesenheit signalisiert, dass soziale Interaktion in Dummerts Lebensauffassung eine zentrale Rolle spielt.
Insgesamt deckt seine Lebensgeschichte verschiedene Facetten von Engagement ab, die über das Individuum hinaus für die gesamte Gemeinschaft von Bedeutung sind. Es zeigt sich, dass Dummerts Aktivitäten nicht nur persönliche Erfüllung, sondern auch einen positiven Einfluss auf das soziale Gefüge seiner Umgebung hatten. Dies könnte auch zur Entstehung eines starken kollektiven Identitätsgefühls in Prien beigetragen haben, welches besonders in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zu beobachten war.
– NAG