Rhön-Grabfeld

Mit Straßenkreide gegen die Stigmatisierung: Aktionen zur Demenzwoche

Die Bayerische Demenzwoche, die vom 20. bis 29. September stattfindet, ist ein wichtiger Anlass, um auf die Herausforderungen und Bedürfnisse von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen aufmerksam zu machen. In diesem Jahr plant Martina Heinrich eine kreative Aktion, um das Bewusstsein für dieses häufig tabuisierte Thema zu schärfen. Die Gründerin der Selbsthilfegruppe „Vergissmeinnicht“ wird an mehreren öffentlichen Orten in der Region Rhön-Grabfeld mit Straßenkreide nachdenkliche Sprüche schreiben. Ihre Botschaften sollen dazu anregen, über den Umgang mit Demenz nachzudenken und die Menschen zum Dialog zu bewegen.

„Zeig mir ein Lächeln, das verstehe ich auch ohne Worte“, einer der Sätze, die ab dem 16. September in Städten wie Sandberg, Bad Neustadt und Bad Königshofen zu lesen sein werden, verdeutlicht die emotionale Tiefe, die mit Demenz verbunden ist. Diese Aktion ist nicht nur ein Zeichen der Unterstützung, sondern auch ein Aufruf an die Gesellschaft, offener über Demenz zu sprechen. Heinrich hebt hervor, dass es besonders wichtig ist, auch Menschen zu erreichen, die bislang keinen direkten Kontakt zu diesem Thema hatten.

Ziel der Aktion: Bewusstseinsbildung

Heinrich betont, dass die Sichtbarkeit von Demenz in den letzten Jahren zugenommen hat, dennoch sei weiteres Engagement nötig, um Angebote zur Unterstützung bekannt zu machen. „Viele Menschen nehmen sie nur wahr, wenn sie selbst direkt betroffen sind“, merkt sie an. Ihre Aktionen zielen darauf ab, die Bevölkerung über Demenz aufzuklären und den Austausch von Informationen zu fördern. Offenheit und Wissen über die Krankheit sind, laut Heinrich, von zentraler Bedeutung. „Vorbereitung auf solche Situationen kann helfen, besser damit umzugehen“, erklärt sie weiter.

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Die Selbsthilfegruppe „Vergissmeinnicht“, die im kommenden Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiert, ist ein Ort des Austauschs und der Unterstützung für Menschen mit Demenz und deren Angehörige. Heinrich engagiert sich seit der Gründung in enger Zusammenarbeit mit der Caritas und hat das Angebot im Laufe der Jahre stetig erweitert. Ein bedeutendes Element ist die Unterstützung von Menschen mit beginnender Demenz durch die Gruppe „Spurensucher“, die 2016 ins Leben gerufen wurde.

Persönlicher Austausch für Betroffene

Während der Gruppentreffen stehen grundlegende Informationen zu Themen wie Pflege und Unterstützung im Vordergrund. „Es geht darum, die Fragen zu klären, die die Angehörigen oft am meisten beschäftigen“, sagt Heinrich. Diese gemeinsame Wissensvermittlung und der persönliche Austausch sind essenziell, um das Gefühl der Isolation zu verringern, das viele Betroffene erleben. Die Förderung von Freundschaften unter den Beteiligten schafft zudem ein unterstützendes Netzwerk, das in schwierigen Zeiten Hilfe leisten kann.

Durch ihre eigenen Erfahrungen mit der Alzheimer-Erkrankung ihrer Mutter hat Heinrich eine tiefe Einsicht in die emotionalen und praktischen Herausforderungen gewonnen, die mit Demenz einhergehen. „Passiert mir das auch?“, fragen sich oft neue Mitglieder der Gruppe, wenn sie die Geschichten der anderen hören. Doch solch eine Vorbereitung ist unerlässlich, um die emotionalen Auswirkungen zu bewältigen.

Martina Heinrich strebt nicht nur danach, die Stigmatisierung von Demenz zu verringern, sondern auch, eine Kultur des Austauschs und des gegenseitigen Verständnisses zu schaffen. Ihre bahnbrechende Initiative während der Bayerischen Demenzwoche ist ein weiterer Schritt, um das Thema in die Öffentlichkeit zu bringen und den Menschen zu zeigen, dass sie nicht allein sind. Die Informationen zu den Veranstaltungen und der Demenzwoche können online über den Pflegestützpunkt Rhön-Grabfeld abgerufen werden, um eine breitere Teilnahme zu fördern und Interesse zu wecken.

Für Menschen, die mehr über die Stärkungsgruppen und die Möglichkeit zur Teilnahme erfahren möchten, sind die Kontaktinformationen von Martina Heinrich und der Caritas jederzeit verfügbar, um Unterstützung und Hilfe anzubieten. Gemeinsam können sie daran arbeiten, das Verständnis und die Akzeptanz von Demenz in der Gesellschaft zu stärken.

– NAG

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