In Voiswinkel ist ein Wendepunkt für die lokale Feuerwehr in Sicht. Nach einer Zeit des Frusts über die Ausstattung hat die Gemeinde schnell gehandelt, um das erforderliche Löschfahrzeug für die dortige Löschgruppe zu beschaffen. Ursprünglich war die Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeugs nicht vor den nächsten Jahren geplant, doch die Entscheidung wurde nun vorgezogen, um die Ausrüstung der neuen Feuerwache an der Küchenberger Straße bereits zu Anfang 2025 zu verbessern.
Bürgermeister Robert Lennerts, parteilos und mit der erforderlichen Entschlossenheit ausgestattet, setzte sich intensiv für die schnelle Beschaffung eines HLF 20 Löschfahrzeugs ein. In einer kurzfristig einberufenen Sondersitzung des Rates wird die Entscheidung getroffen, die rund 460.000 Euro kosten soll. Die Vorzeichen stehen gut, da bereits mehrere Fraktionen, darunter auch die Grünen, ihre Zustimmung signalisiert haben. Dies ermöglicht es, den Auftrag für das Fahrzeug einem kurzfristigen Dringlichkeitsverfahren zu unterziehen, sodass die Anschaffung bereits jetzt realisiert werden kann.
Frustration über eine ungeplante Umleitung
Die Feuerwehr Voiswinkel erlebte in letzter Zeit Schwierigkeiten aufgrund eines unzureichenden Einsatzfahrzeugs. Zuvor war ein spezifisches Löschfahrzeug für die Gruppe in Auftrag gegeben worden, das jedoch aufgrund technischer Mängel, insbesondere durch das Fehlen einer Schiebeleiter, nicht in Voiswinkel gelandet wäre. Wehrleiter Axel Staehler entschied, dass das Fahrzeug stattdessen nach Blecher geliefert wird. Diese Entscheidung sorgte für massiven Unmut innerhalb der Löschgruppe.
Um der Enttäuschung über das alte Fahrzeug entgegenzuwirken, stellte die Gemeinde ein 22 Jahre altes Löschfahrzeug zur Verfügung. Dieses war zwar funktionsfähig, erfreute sich jedoch in der Löschgruppe wenig Beliebtheit. Die Wachsamkeit der Mitglieder war hoch, und es drohten Austritte aus der Feuerwehr, was die Verantwortlichen alarmierte. Zudem gab es Berichte über einen Abgang einer früheren Führungskraft, die in Zusammenhang mit dem Ärger rund um die Fahrzeuge betrachtet wurde.
Die Dringlichkeit einer Investition
Die Eile bei dieser Entscheidung ist aus mehreren Gründen nachvollziehbar. Die Verfügbarkeit von Löschfahrzeugen ist limitiert, und die Preisfrage spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Bürgermeister Lennerts war sich bewusst, dass ein vergleichbares Fahrzeug in zwei Jahren nicht mehr zu diesen Konditionen zu haben sein wird. Die Qualität des neuen Vorführfahrzeugs erfüllt die Bedürfnisse der Voiswinkeler Feuerwehr und hat sowohl die Wehrleitung als auch die Feuerwehrleute überzeugt.
Die kommunalen Verantwortlichen sind stolz darauf, dass mit der Neuanschaffung auch langfristig Geld gespart wird. Man schätzt, dass durch die eigene Ausstattung der Feuerwehr über die Jahre hinweg etwa 90.000 Euro an Leihgebühren eingespart werden könnten, da für ein vorübergehendes Fahrzeug an die Feuerwehr Bergisch Gladbach Gebühren gezahlt werden müssten.
Die Dringlichkeitsentscheidung erhielt breite Zustimmung. Die CDU, die SPD und die FDP haben sich rasch für den Kauf ausgesprochen, auch wenn die Liberalen noch im Vorfeld Details zum aktuellen Wert aller Feuerwehrfahrzeuge des Stadtgebiets einfordern möchten. Der Antrag auf die Verwendung der Mittel für das neue Fahrzeug wurde zudem so angepasst, dass kein Geld verwendet wird, das ursprünglich für den veralteten Bauhof eingeplant war.
Die zügige Zustimmung zwischen den Fraktionen wurde als positives Signal wahrgenommen. Norbert Dörper, Sprecher der Grünen, äußerte die Hoffnung, dass die Anschaffung des neuen Fahrzeugs dazu beiträgt, die Motivation innerhalb der Löschgruppe zu fördern und die Mitglieder zusammenhält. Bürgermeister Lennerts bestätigte, dass die Neuanschaffung ein Zeichen der Wertschätzung für die Freiwillige Feuerwehr Voiswinkel sei und die Möglichkeit schafft, die lokale Sicherheitsinfrastruktur zu stärken.
– NAG