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„Drei Jahre Ermittlungen: Fischereiskandal um Thunfisch im Aude“

Nach drei Jahren Ermittlungen durch das französische Büro für Biodiversität (OFB) sind 67 Personen wegen Betrugs bei der Sportfischerei von Blauflossen-Thunfischen in der Region Aude angeklagt worden; diese umfangreiche Operation, die im Zusammenhang mit strengen Fangquoten und -vorschriften steht, fand im September 2020 statt und endet mit erheblichen Geldstrafen und der Beschlagnahmung von Fischereiausrüstung.

Nach drei Jahren intensiver Ermittlungen hat die französische Behörde für Biodiversität (OFB) eine großangelegte Aktion gegen die illegale Freizeitfischerei von Thunfisch (Thunnus thynnus) im Aude-Gebiet durchgeführt. Diese großflächige Untersuchung führte dazu, dass 67 Personen wegen Betrugs angeklagt wurden. Die Maßnahmen umfassten erhebliche Beschlagnahmungen von Ausrüstung und die Einziehung von Fischereilizenzen. Die Betroffenen könnten mit einer maximalen Geldstrafe von 22.500 Euro rechnen.

Die Ermittlungen begannen im November 2019, als Überwachungspersonal der OFB auf eine Aufforderung eines Sportfischereivereins in Narbonne Plage stieß. Der Verein hatte eine „Thonade“ (eine Festivalveranstaltung für Thunfischangler) kostenlos organisiert, was zu weiteren Überprüfungen und der Eröffnung eines Ermittlungsverfahrens durch die Staatsanwaltschaft von Narbonne führte. Der Thunfisch gilt in der Mittelmeerregion als eine besonders geschützte Art, was strenge Vorschriften zur Fangmenge und Vermarktung nach sich zieht, die auch für die Freizeitfischerei gelten.

Kontrollen und Festnahmen

Bei einer umfassenden Kontrolloperation am 29. September 2020 mobilisierten die Umweltinspektoren der OFB aus den Departements Aude, Hérault und Pyrénées-Orientales insgesamt 19 Inspektoren. Im Rahmen dieser Aktion konnten mehrere illegale Fangmethoden aufgedeckt werden. So wurden nicht nur drei Boote und drei Thunfische beschlagnahmt, sondern auch eine Vielzahl von Angelausrüstungen, darunter neun professionelle Angelruten und sieben Smartphones.

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Zusätzlich fand eine Durchsuchung der Vereinsräumlichkeiten statt, während der viele Dokumente und digitale Dateien sichergestellt wurden. Die enge Zusammenarbeit zwischen den Umweltschutzbehörden und der Staatsanwaltschaft in Narbonne war entscheidend für den Fortschritt der Ermittlungen.

Umfang der Ermittlungen

Im Rahmen dieser groß angelegten Untersuchung wurden bemerkenswerte 135 Verhöre durchgeführt und zahlreiche Beweise gesammelt. Die Ermittlungen deckten auf, dass zwischen 2017 und 2020 insgesamt 168 Thunfische illegal gefangen wurden. Darüber hinaus stellten die Inspektoren fast eintausend Verstöße gegen die Fischereivorschriften fest. Ein spezieller Fokus lag auf dem Fangüberhang, den der Fischereiverein bei der Thunfischfischerei überschreitet.

Die 67 Beschuldigten, darunter 44 Schiffe, ein individueller Verein und eine nationale Föderation, stehen vor rechtlichen Konsequenzen mit einer Geldstrafe von insgesamt etwa 177.000 Euro, sowie der Beschlagnahmung von mehreren Dutzend Angelausrüstungen und der Aussetzung von zahlreichen Fischereilizenzen. Einige der Angeschuldigten sind bereits zu Terminen im Rahmen einer strafrechtlichen Ordnung vorgeladen worden, und es sind weitere öffentliche Anhörungen für das Jahr 2024 geplant.

Diese umfassende Operation unterstreicht nicht nur die Bedeutung des Erhalts von Meerestieren, sondern auch die Strenge, mit der die Behörden gegen illegale Praktiken in der Freizeitfischerei vorgehen werden, um einen nachhaltigen Fischfang zu gewährleisten.

Quellen: OFB

– NAG

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