In Wertheim fand am vergangenen Mittwoch ein bedeutendes Netzwerktreffen statt, bei dem der Fokus auf der Zukunft des Gesundheitsstandorts lag. Die Veranstaltung fand in der Cafeteria der ehemaligen Rotkreuzklinik statt, die seit dem 12. September unter städtischer Verwaltung steht. Ziel des Treffens war, eine engere Zusammenarbeit zwischen niedergelassenen Ärzten und den zukünftigen Nutzern des Krankenhausareals zu fördern. Die Stadtverwaltung betonte in einer Pressemitteilung, dass der Austausch von Ideen und Informationen sich als äußerst wertvoll erwiesen hat und als Grundlage für eine nachhaltige Kooperation dienen soll.
„Ein funktionierendes Krankenhaus braucht die starke Unterstützung der Ärzte vor Ort“ erklärte Wertheims Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez. Das große Interesse unter den teilnehmenden niedergelassenen Haus- und Fachärzten aus Wertheim und Kreuzwertheim unterstreicht die Bedeutung dieser Initiative. Auch Gemeinderatsvertreter zeigten sich eingebunden und interessiert am Austausch.
Präsentation innovativer Modelle
Während des Treffens wurde das Konzept des Bürgerspitals Wertheim vorgestellt. Alexander Gläser, der geschäftsführende Gesellschafter, und Dr. Dennis Lehmkuhl, der medizinische Direktor der Westfalenklinik GmbH, sprachen über die Grundzüge des Plans für die zukünftige Einrichtung. Darüber hinaus informierten André Schabacker, Geschäftsführer von Mediclin Campus Wertheim GmbH, und Philipp Richter, Projektverantwortlicher, über die Pläne für die Einrichtung einer neurologischen Rehaklinik. Herrera Torrez äußerte sich optimistisch über die Fortschritte der Reaktivierung des Krankenhausareals, das kürzlich erworben wurde. Aktuell stehe man in den finalen Verhandlungen über Mietverträge.
„Die vertraglichen Regelungen zur Notfallversorgung durch das Bürgerspital und den Defizitausgleich der Stadt sind ebenfalls ein wichtiger Schritt“, so der Oberbürgermeister. Zuversichtlich wurde auch die baldige Erlangung der Genehmigung für den Krankenhausbetrieb durch das Land erwartet. Dies wurde in den letzten Tagen von der Stadt bestätigt.
Alexander Gläser bedankte sich bei den anwesenden Ärzten, die die Dringlichkeit des Krankenhausstandorts immer wieder betont hatten. Er merkte an, dass deren Engagement auch in Stuttgart Gehör fand, was den Weg für die Genehmigung der neuen Einrichtung bereitet hat. Der Plan sieht eine Verzahnung von Grund- und Regelversorgung, Notfallversorgung sowie ein Zentrum für bariatrische Chirurgie vor, welches etwa 100 Betten umfassen wird. Dies ist besonders wichtig, da gute Kommunikationswege und der interdisziplinäre Austausch als erfolgsentscheidend für die neuen Strukturen angesehen werden.
Ausbau der Versorgungsmöglichkeiten
Das Bürgerspital wird voraussichtlich am 1. Dezember in Betrieb genommen. Aktuell hospitieren angehende Mitarbeiter in anderen Einrichtungen der Westfalenklinik-Gruppe, um sich auf ihre zukünftigen Aufgaben vorzubereiten. Besonders hervorzuheben ist die Rückkehr von Dr. Gerhard Schüder, der von 1998 bis 2016 als Ärztlicher Direktor an der Rotkreuzklinik tätig war. Er wird auch zukünftig in dieser Position arbeiten.
Mediclin plant zudem, Schulungen und weitere Hospitationen anzubieten. Schabacker erläuterte das Konzept der stationären neurologischen Rehabilitation, die 88 Betten umfassen wird. „Damit schließen wir eine wesentliche Versorgungslücke in der Region“, so Schabacker. Er stellte fest, dass die nächste vergleichbare Einrichtung über 80 Kilometer entfernt liege, wodurch wertvolle medizinische Dienstleistungen naheliegender zur Verfügung stehen können.
Ergänzend betreibt Mediclin auch die Küche und Cafeteria des neuen Bürgerspitals, die nicht nur für Patienten, sondern auch für externe Nutzer geöffnet sein wird — ein weiterer Schritt zur Integration des neuen Gesundheitszentrums in die lokale Gastronomie.
Das neu entwickelte medizinische Konzept wird als richtungsweisend für Wertheim angesehen. „Wir sind äußerst zuversichtlich, dass diese Initiativen die Versorgung verbessern werden“, merkt Dr. Christina Gläser, Sprecherin der Wertheimer Hausärzte, an. „Das Gesamtkonzept klingt sehr vielversprechend.“ Die Vertreter des Bürgerspitals und von Mediclin bekräftigten ihr Engagement für einen engen Austausch mit der Ärzteschaft und betonten die Wichtigkeit guter Kommunikation für den Erfolg des Projekts.
Mehr Informationen zur aktuellen Situation und zu den Entwicklungen in Wertheim können Sie in einem detaillierten Bericht auf www.main-echo.de nachlesen.