Main-Spessart

Erntefest mit Herz: Wandern für Wasser und nostalgische Erlebnisse!

Die Dieselschlucker aus Rückersbach feiern am Samstag ihr 13. Erntefest mit traditionellen Vorführungen alter Landtechnik und einer Benefizwanderung für Unicef, bei der prominente Unterstützung, wie Schauspieler Kai Schumann, für den Zugang zu Trinkwasser in Afrika mobilisiert wird – ein kulturelles Fest mit Herz und einem wichtigen sozialen Anliegen!

In Rückersbach herrschte am vergangenen Wochenende reges Treiben, als der örtliche Verein „Die Dieselschlucker“ sein 13. Erntefest feierte. Festbesucher und Wanderer versammelten sich, um an einem Tag voller Tradition und Kulinarik teilzunehmen. Bereits zum Auftakt des Festes um 10 Uhr, eine Stunde vor Beginn der Feierlichkeiten, startete eine Spendenwanderung des Kinderhilfswerks Unicef. Unter dem Motto „Wandern gegen die Wasserkrise“ kamen die Teilnehmer, darunter auch der bekannte deutsche Schauspieler Kai Schumann, zusammen, um mehr über den Zugang zu Trinkwasser für Menschen in Not zu lernen und Geld für gute Zwecke zu sammeln.

Eine beeindruckende Gruppe von 50 Unterstützern machte sich auf den Weg, um mehr als neun Kilometer durch den Wald zu wandern. Schumann erklärte, wie wichtig diese Aktion sei: „Was wir heute freiwillig machen, ist für andere auf der Welt bitterer Ernst. Woanders müssen sie wandern, um an Wasser zu kommen.“ An diesem Tag nahmen insgesamt 120 Personen an der Benefizwanderung teil, die dazu dient, den Zugang zu frischem Trinkwasser, insbesondere in Afrika, zu unterstützen.

Ein Fest für die Sinne

Während die ersten Wanderer noch auf ihrer zweieinhalbstündigen Strecke waren, füllte sich das Festgelände allmählich mit einer Vielzahl von gespannt wartenden Besuchern. Der Vereinsvorsitzende David Hock berichtete, dass die Vorbereitungen für dieses Fest mehr als eine Woche in Anspruch genommen hatten. „Das Erntefest findet mittlerweile nur alle zwei Jahre statt, da der Aufwand sehr hoch ist“, betonte er. Bereits 2008 wurde die erste Veranstaltung ins Leben gerufen und inzwischen ist sie eine feste Größe in der Region geworden.

Kurze Werbeeinblendung

Die zahlreichen Ausstellungen von historischen Maschinen und Geräten sind das Herzstück des Festes. Hock verwies auf die beeindruckende Sammlung im Vereinshaus, die alte landwirtschaftliche Maschinen umfasst, darunter ein schwerer Steinbrecher aus dem Jahr 1900 und eine Dampfmaschine von 1928. Diese Geräte wurden während des Fests restauriert und vorgeführt, um den Besuchern einen Eindruck von der historischen Landwirtschaft zu vermitteln. „Früher mussten die Ähren erst gebündelt und gelagert werden“, erläuterte Hock und verwies auf die Unterschiede zur modernen Technik, die viel effizienter ist.

Zusätzlich zu den großen Maschinen gibt es auch kleinere Stationen, an denen die Besucher die Herstellung von Lebensmitteln erleben können. An einem Stand wurde Rapsöl gepresst, während an einem anderen Ort frisch gerösteter Kaffee angeboten wurde. Ein besonderes Highlight war der restaurierte Tante-Emma-Laden, der die Besucher auf eine Zeitreise in die 50er Jahre entführte. Selbst die Zubereitung von frischem Sauerkraut konnte live verfolgt werden, wobei die neu eingeführte Krautschneidemaschine zum Einsatz kam.

Die Seele des Festes liegt jedoch nicht nur in der Präsentation der Maschinen, sondern auch im Austausch und der Gemeinschaft. Viele Besucher, darunter auch die 57-jährige Wilma Stenger aus Aschaffenburg, schätzten die authentische Atmosphäre des Festes. „Hier ist es herrlich authentisch, auch da es nicht kommerziell ist. Das sind Heimatfreunde hier, die das Ganze mit Herz machen, das merkt man“, sagte sie begeistert. Eine Kaffeeröstung und das Pressen von Äpfeln zu Fruchtsaft rundeten das Erlebnis ab – die Vereinsmitglieder hatten zuvor etwa fünf Tonnen Äpfel geerntet, um den frischen Saft anzubieten.

Hintergrund des Vereins „Die Dieselschlucker“

Gegründet wurde der Verein „Die Dieselschlucker“ im Jahr 2007 und hat sich seither der Pflege und Förderung bäuerlicher Kulturwelten sowie des Umweltschutzes und Erhalts technischer Denkmäler verschrieben. Mit rund 120 Mitgliedern arbeiten die Mitglieder unermüdlich daran, landwirtschaftliche Maschinen zu restaurieren und zu bewahren, damit diese auch zukünftigen Generationen erhalten bleiben. Ziel ist es, das kulturelle Erbe der Landwirtschaft in der Region lebendig zu halten.

Insgesamt war das 13. Erntefest in Rückersbach nicht nur ein Fest der Traditionen, sondern auch eine Plattform, um auf wichtige globale Themen wie Trinkwassermangel und Umweltschutz aufmerksam zu machen. Ein gelungenes Ereignis, das sowohl lokale Kultur als auch internationale Solidarität verkörpert, wie www.main-echo.de berichtet.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"