Es war ein denkwürdiger Abend in der Münchner Allianz Arena am 22. September 2015. Die Fans des FC Bayern München wurden Zeugen eines Fußball-Wunders, als Robert Lewandowski als Einwechselspieler in der zweiten Halbzeit gegen den VfL Wolfsburg innerhalb von nur neun Minuten fünf Tore erzielte. Dieses beeindruckende Kunststück sorgte nicht nur für Begeisterung auf den Rängen, sondern ließ auch Bayern-Coach Pep Guardiola sprachlos zurück. „Ich verstehe nicht“, äußerte Guardiola unmittelbar nach dem historischen Moment und fügte hinzu: „Ich habe so was noch nie erlebt.“
In der ersten Halbzeit saß der polnische Stürmer zunächst auf der Bank, beobachtete das Geschehen und wartete geduldig auf seine Chance. Als er in der 51. Minute eingewechselt wurde, setzte er mit seinem ersten Tor zur Wende an. Lewandowski baute auf dem zwischenzeitlichen Rückstand der Bayern auf, um dann binnen kürzester Zeit das Spiel zu drehen. Bereits in der 52. Minute erzielte er den Ausgleich, um nur drei Minuten später die Münchner in Führung zu bringen. In dieser Phase wurden die Grenzen des Möglichen neu definiert.
Der Rekord im Schnelldurchlauf
Der schnellste Hattrick in der Geschichte der Bundesliga war Lewandowskis erstes großes Meisterstück an diesem Abend. Mit seinen drei Toren in nur drei Minuten und 22 Sekunden übertraf er den Rekord von Gerd Müller, der 1975 für einen Hattrick nur vier Minuten benötigte. Lewandowski hörte jedoch nicht auf: In der 60. Minute markierte er bereits sein fünftes Tor und setzte damit einen neuen Rekord für die schnellsten fünf Tore in der Bundesliga-Geschichte. „Fünf Tore in neun Minuten geht nicht“, analysierte der Trainer des VfL Wolfsburg, Dieter Hecking, seine Mannschaft unmissverständlich. Lewandowski hatte dies jedoch eindrucksvoll bewiesen.
Das Match endete mit einem klaren 5:1-Sieg für die Bayern, und Lewandowski verhalf nicht nur seinem Team zu einem entscheidenden Triumph, sondern stellte auch zahlreiche individuelle Rekorde auf. Ein weiterer Höhepunkt war die Vorarbeit von Douglas Costa, der Lewandowski mit seinem präzisen Pass das vierte Tor auflegte. Hecking konstatierte nach dem Spiel: „Ein Weltklassestürmer hat fünf Mal aufs Tor geschossen und hätte sieben Mal treffen können.“ Die hohe Effizienz des Bayern-Stürmers war nicht nur schockierend für die Wolfsburger, sondern weckte auch Bewunderung und Respekt im gesamten deutschen Fußball.
Nachdem Lewandowski sein unglaubliches Kunststück vollbracht hatte, zeigte er sich auch selbst überrascht von seiner eigenen Leistung. „Ich habe nach dem dritten oder vierten Tor auf die Anzeigetafel geguckt und war überrascht, dass noch so viel Zeit zu spielen war“, gestand der Stürmer, der sich an diesem Abend auf ein neues Level hob. Sein Comeback als Einwechselspieler wurde somit zu einem historischen Moment, der in die Geschichtsbücher der Bundesliga eingehen sollte.
Die Ereignisse des Spiels wurden nicht nur in München diskutiert, sondern sorgten bundesweit für Aufsehen, da Lewandowskis Leistung ein Beispiel für das Gleiche setzte, was im Sport alles möglich ist, wenn Talent, Konzentration und eine gute Portion Glück aufeinandertreffen. Die Diskussionen rund um diesen Abend erinnern die Fans daran, wie schnell sich das Spiel wenden kann und dass jede Sekunde auf dem Spielfeld entscheidend ist.
Die Bedeutung dieses Abends ging über den persönlichen Triumph Lewandowskis hinaus und festigte den Status des FC Bayern als eines der dominantesten Teams in der Bundesliga. Für Lewandowski war dieser Abend der Beginn einer weiteren Ära seines Erfolgs, die ihn als einen der besten Stürmer in der Geschichte des Fußballs etablierte. Mit diesem herausragenden Spiel bewies er, warum er nicht nur für Bayern, sondern auch für den Weltfußball von so großer Bedeutung ist.