München (dpa) – Die Gemüter kochen wieder hoch beim FC Bayern, denn einmal mehr hat TV-Experte Dietmar Hamann mit seinen kontroversen Äußerungen für Aufregung gesorgt. Während die Münchner sich auf das Bundesliga-Spiel am Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen Holstein Kiel vorbereiten, traten Hamanns jüngste Aussagen über das junge Talent Jamal Musiala in den Vordergrund. Der Ex-Profi bezeichnete den 21-Jährigen in seiner Kolumne als «Einzelspieler» und als «Alleinunterhalter», was eine scharfe Reaktion sowohl von Sportdirektor Christoph Freund als auch von Trainer Vincent Kompany nach sich zog.
Musiala, der zuletzt mit starken Leistungen glänzte, wurde von Hamann als Spieler bezeichnet, den man aus Bayern-Sicht gegen den Leverkusener Florian Wirtz eintauschen könnte. Diese Aussage sorgte für Furore, insbesondere da Musiala erst kürzlich im DFB-Spiel gegen Ungarn aufblühte und alle über seine beeindruckende Partnership mit Wirtz sprach. «Wer so eine Meinung hat, das finde ich ein bisschen absurd und weit hergeholt», konterte Freund klar und deutlich. Er zeigte sich absolut froh darüber, Musiala im Team zu haben.
Trainer und Sportdirektor schätzen Musiala
Kompany, der erst kürzlich als Trainer bei den Bayern installiert wurde, lobte Musiala ebenfalls in den höchsten Tönen. Er beschrieb den talentierten Spieler als einen, der nichts ändern sollte an seiner Spielweise, und prophezeite ihm eine große Karriere. «So ein Spieler kann das Ziel haben, einer der drei, vier besten Spieler in der Welt zu sein», äußerte der frühere Manchester-City-Verteidiger. In Bezug auf die aktuellen Kontroversen zu Hamanns Kritik hielt sich Kompany bedeckt und wollte sich nicht weiter mit dem Thema beschäftigen, sondern setzte auf Musialas sportliche Reaktion auf dem Platz.
Christoph Freund ließ sich ebenfalls nicht lange bitten und warf Hamann eine indirekte Spitze zu. In seinen Ausführungen betonte der Sportdirektor, wie wertvoll Musiala für den FC Bayern und für die deutsche Fußballszene ist. Dies wurde noch unterstrichen durch die Nachricht, dass der Club daran arbeitet, den im Jahr 2026 auslaufenden Vertrag des Spielers zu verlängern. Freund sieht in Musiala nicht nur einen talentierten Einzelspieler, sondern auch einen Teamplayer, der bereit ist, für den Erfolg zu arbeiten.
In Kiel zählt Musiala wieder auf die Unterstützung
Auf dem Platz in Kiel wird Musiala nun gefordert sein, die Bayern zum Sieg zu führen und sich damit erfolgreich von den jüngsten Kritiken zu distanzieren. Auch vom Trainer selbst gibt es klare Ansagen: «Wir dürfen keinen Unterschied machen, ob nun Kiel oder ein stärkerer Gegner. Wir gehen mit derselben Ernsthaftigkeit in jede Partie», erklärte Kompany zur Wichtigkeit des anstehenden Spiels. Er kündigte an, dass die Münchner ihren erfolgreichen Start in die Bundesliga weiter ausbauen wollen.
Der Fokus liegt nun jedoch nicht nur auf Musiala. Ein weiterer interessanter Punkt wird das Comeback von Leroy Sané sein. Der Nationalspieler ist nach einer Leistenoperation, die nach der Heim-EM notwendig war, wieder im Kader und könnte gegen Kiel spielen. Dies wirft die Frage auf, was Hamann über Sanés Rückkehr denken wird und ob auch hier kritische Töne laut werden.
Für die Bayern ist die aktuelle Situation ein vertrautes Bild. In der vergangenen Saison hatte Hamann unter anderem auch Thomas Tuchel kritisiert und für Aufregung gesorgt. Der Trainer reagierte sarkastisch auf die Äußerungen des Ex-Profis und gab damit indirekt zu verstehen, dass er sich nicht von den Meinungen eines Einzelnen beeinflussen lassen wird. Die jüngsten Ereignisse im Vorfeld des Spiels gegen Kiel zeigen, dass dieser Konflikt zwischen Expertenmeinungen und den realen Leistungen der Spieler weiter bestehen bleibt, während Musiala bemüht ist, seine Kritiker zu überzeugen.