Der FC Bayern München steht nach einem erfolgreichen Start in die neue Saison gleich vor einem großen Dilemma. Trainer Vincent Kompany hat den prominenten Mittelfeldspieler Leon Goretzka aus dem Kader gestrichen, was einen tiefen Einschnitt in dessen Karriere darstellt. Goretzka, der knapp 18 Millionen Euro jährlich verdient und über 150 Einsätze für den Verein vorweisen kann, musste am vergangenen Samstag beim 6:1-Sieg gegen Holstein Kiel von der Tribüne aus zuschauen. Dies wirft Fragen zu seinem aktuellen Standing in der Mannschaft auf und beleuchtet die hohe Konkurrenzsituation im Team.
An einem Sonntag, der eigentlich voller Sonne hätte sein sollen, fuhr Max Eberl, der Sportvorstand des FC Bayern, geschäftig zum Flughafen, um am Fernseh-Talk „Sport1-Doppelpass“ teilzunehmen. Während der Verein in der Bundesliga mit drei Siegen aus drei Spielen an der Spitze steht, ergibt sich die Frage, warum ein erfahrener Spieler wie Goretzka nicht mehr berücksichtigt wird.
Die Hintergründe der Entscheidung
Lothar Matthäus, der Rekordnationalspieler und Sky-Experte, zeigte sich überrascht über Kompanys Entscheidung, Goretzka nicht zu nominieren. Er erkennt in der starken Trainingsleistung des Spielers, dass er durchaus im Kader gefehlt hat. Matthäus betont jedoch, dass solche Entscheidungen im Fußball notwendig sind, auch wenn sie von Außenstehenden nicht immer nachvollzogen werden können. Goretzkas Situation spiegelt die hohe Qualität und Tiefe des Kaders wider, die Kompany bei seinen Aufstellungen in den Vordergrund stellt.
Goretzkas vergangene Saison war von Unsicherheiten geprägt. Das gesamte Transferfenster über war er zum Verkauf freigegeben, und mehrere Klubs zeigten Interesse. Doch der Spieler entschied sich, in München zu bleiben, obwohl er nun in eine Nebenrolle gedrängt wurde. Dabei läuft sein Vertrag bis Ende Juni 2026, und die Bayern müssen Gehälter sparen, was Eberl vor Herausforderungen stellt. Er erklärt, dass die Konkurrenz im Mittelfeld durch die Verpflichtung neuer Spieler wie Alex Pavlovic und Palhinha weiter gestiegen ist.
In der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den SSV Ulm fehlte Goretzka bereits im Aufgebot. Auch in den ersten Bundesligaspielen wurde er nur sporadisch eingewechselt. Es ist evident, dass er eine der schwierigsten Phasen seiner Karriere durchlebt. Sogar der Bundestrainer Julian Nagelsmann hat ihn in den vergangenen Monaten ignoriert, was die Perspektiven des Spieler weiterhin trübt.
Dennoch könnte die hohe Anzahl an zukünftigen Spielen für Bayern Goretzka eine zweite Chance bieten. Der Verein könnte über 50 Spiele in der laufenden Saison bestreiten, was dazu führen könnte, dass er trotz der Konkurrenz wieder mehr Einsatzzeiten erhält. Kompany äußerte sich dazu, dass er alle Spieler brauchen wird, wenn die Belastung steigt.
Wie die Statistiken gegen Kiel zeigen, hat Kompany bereits Einfluss auf den Spielstil des Teams. Der FC Bayern erwies sich als dominant und spielte eine Vielzahl an Pässen – stark was die Ballbesitz- und Torschusszahlen angeht. Es bleibt abzuwarten, ob Goretzka in dieser Hochphase des Schaffens im Kader eine neue Rolle finden kann. Eberl, der die Situation aufmerksam verfolgt, bleibt optimistisch, dass alle verdienten Spieler, auch Goretzka, weiterhin eine Chance auf Wiedereingliederung ins Team bekommen werden.
Die Entwicklung rund um den FC Bayern und die Rolle von Leon Goretzka bleibt spannend. Bei einem Blick auf die nächsten Herausforderungen, nicht nur in der Bundesliga, sondern auch in der Champions League, können sich die Karten schnell neu mischen.