Garmisch-Partenkirchen

Stau am Eibsee: Anwohner kämpfen gegen Touristenmassen und Verkehr

Anwohner am Eibsee in Garmisch-Partenkirchen haben ihr Grundstück mit Absperrbändern gesichert, um dem zunehmenden Verkehrsaufkommen und den Problemen durch angestrebte Besucher zu begegnen, nachdem sie während der Hochsaison oft über eine Stunde für eine kurze Strecke benötigen (08.09.2024).

Die Idylle am Eibsee, umgeben von majestätischen Bergen, zieht nicht nur Einheimische, sondern auch unzählige Touristen an. Besonders während der Hochsaison ist das Bild am Eibseeberg geprägt von ständigen Autoschlangen, die sich mühsam den Weg zu einem der bekanntesten Ausflugsziele im Alpenraum bahnen. Kathrin Schrettner, eine der ansässigen Bewohnerinnen, steht inmitten dieser Situation und schildert ihre Erfahrungen mit dem täglichen Verkehrschaos.

In der malerischen Umgebung, nur etwa 600 Meter von den überfüllten Besucherparkplätzen entfernt, lebt die 43-Jährige mit ihrer Familie in einem jener drei Häuser, die sich an der kurvenreichen Staatsstraße befinden. Die Situation hat sich in den letzten Jahren deutlich verschärft, insbesondere nachdem die Corona-Pandemie viele Menschen dazu veranlasst hat, die Natur für sich zu entdecken. „Manchmal brauche ich eineinhalb Stunden nach Hause“, berichtet Schrettner, während sie über die Anfahrt zurück von ihrer Arbeit in Grainau nach Hause spricht.

Überfüllte Parkplätze und kreative Lösungsvorschläge

Der Andrang an Touristen ist enorm, insbesondere an Wochenenden und während der Schulferien, die in sechs Bundesländern noch andauern. „Kühe müssen wir auch auf der Straße aufpassen“, sagt sie mit einem Hauch von Ironie, wenn man bedenkt, wie stark die Straße mittlerweile frequentiert ist. Bereits am Morgen vormittags sind die Straßen verstopft, was die Anwohner zwingt, ihre täglichen Besorgungen zu äußerst unüblichen Zeiten zu planen. „Wir gehen nur noch zwischen 7 und 8 Uhr morgens einkaufen“, so Schrettner weiter. Diese Regelung hat sich als notwendig erwiesen, um der täglichen Stausituation aus dem Weg zu gehen.

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Die Badestellen am Eibsee werden immer knapper. In diesem Jahr ist der Wasserpegel höher als gewohnt, was bedeutet, dass die Kaufleute kreative Lösungen finden müssen, um einen Platz zu finden. Für viele Touristen bleibt oft nur die Option, sich im schattenspendenden Wald oberhalb des Wanderwegs auszuruhen. „Wo ist die beste Badestelle?“, fragt ein Besucher aus Baden-Württemberg, der trotz der Schwierigkeiten optimistisch bleibt. Urlaub kommt für viele nur einmal im Jahr und so lässt man sich nicht so schnell den Spaß verderben.

Reaktionen der Anwohner und der Eingriff der Behörden

Die Anwohner haben nun ihre Konsequenzen gezogen und ihre Einfahrten absperren lassen. Ein rot-weißes Absperrband signalisiert klar, dass hier kein Parken erlaubt ist. „Ich habe Verständnis dafür, dass Menschen kommen wollen“, erklärt Schrettner. „Was ich aber nicht verstehen kann, ist das Parken in privaten Einfahrten oder die Entsorgung von Abfall in fremden Mülleimern.“ Trotz der Bemühungen der Anwohner, mit dem Problem umzugehen, bleibt der Verkehr die größte Herausforderung. Die Frage steht im Raum, ob eine Schranke vor dem Eibsee, die in den öffentlichen Diskussionen immer wieder thematisiert wird, wirklich eine wirksame Lösung darstellt oder ob sich das Problem lediglich verlagert.

Dennoch gibt es auch positive Nachrichten für Schrettner: Einmal an einem Tag zurück von der Arbeit, kam sie schneller durch als erwartet. „Ich war überrascht, dass ich heute problemlos durchkam“, sagt sie über einen ihrer Abende. Die Anwohner haben jedoch viel Geduld und Erfahrung gesammelt, um sich auf die kommenden Wochenenden und die entsprechenden Besuchermengen vorzubereiten. Denn sobald das Wetter gut ist, stehen mit Sicherheit weitere Autos vor ihrer Tür bereit für das Abenteuer am Eibsee.

– NAG

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