Die Isar, ein Wildfluss, der sich durch eine malerische Landschaft schlängelt, hat in letzter Zeit an einigen Stellen vor allem bei Krün an der Hüttlebacheinmündung an Kraft gewonnen. Ihre Strömungen fressen sich durch das Ufer und verursachen dabei besorgniserregende Erosion. Um dieser Bedrohung Herr zu werden, greift das Wasserwirtschaftsamt auf innovative Methoden zurück, um die Uferstrukturen zu stabilisieren und die lokale Tierwelt zu unterstützen.
Um die Erosion zu bekämpfen, werden sogenannte „Raubäume“ strategisch in die Gewässer gelegt. Diese speziellen Bäume, die völlig ungeastet mit Rinde ins Wasser eingebracht werden, spielen eine doppelte Rolle: Sie helfen nicht nur, das Ufer vor dem weiteren Abtragen zu schützen, sondern bieten gleichzeitig Fischen wertvolle Lebensräume. Horst Hofmann, Sachgebietsleiter Wasserbau, erläutert, dass die Bäume durch ihre spezielle Konstruktion als Totholz fungieren und somit optimale Bedingungen für die Aquakultur bieten.
Förderung des Aquatischen Lebensraums
Die Raubäume schaffen schattige Rückzugsmöglichkeiten und Laichstätten für verschiedene Fischarten wie Forellen und Saiblinge. Untersuchungen zeigen, dass Fische besonders gerne in der Nähe von etwaigem Holz im Wasser verweilen, da es ihnen eine sichere Umgebung zum Laichen und für die Aufzucht ihrer Jungen bietet. Diese Initiative zur Stabilisierung und Belebung des Gewässers ist zwar nicht neu – jedoch wird sie besonders seit 1998 aktiv in der Schweiz im Kanton Aargau verfolgt und findet nun auch in Bayern Anwendung.
Die Implementierung dieser Maßnahmen geschieht besonders dort, wo an Uferzonen bisher wenig Strukturvielfalt bestand. Dies ist oft das Ergebnis von baulichen Veränderungen des Flusses, die in der Vergangenheit vorgenommen wurden. Durch gezielte Anbringung der Raubäume werden Kleinstrukturen geschaffen, die nicht nur die Lebensbedingungen für Fische verbessern, sondern auch den Wasservögeln als Schlaf- und Nistplatz dienen. An baumlosen Stellen werden die Bäume am Ufer befestigt, um die natürliche Sedimentation zu fördern.
Lösungen für die Erosion
Die derzeitige Ausführung der Maßnahmen wird am Hüttlebach von Krün besonders dringlich umgesetzt, da die Isar hier streckenweise aktiv in die Umgebung eindringt. Bereits in der Vergangenheit hat das Wasserwirtschaftsamt in gleichen Problemen an anderen Flüssen wie der Ammer und der Loisach Abhilfe geschaffen. Es finden sich zahlreiche Beispiele, bei denen Raubäume effektiv eingesetzt wurden, was die Notwendigkeit für ein schnelles Handeln unterstreicht.
Technisch aufwendige Aktionen zur Befestigung der Raubäume erfordern den Einsatz schwerer Maschinen, was im Einklang mit den Naturschutzbestimmungen steht. Trotz dieser Eingriffe ist das Ziel klar: Die Isar soll in ihrer natürlichen Form erhalten bleiben und gleichzeitig ihre Erosionskraft unter Kontrolle gebracht werden.
Es ist ermutigend zu sehen, wie durch gezielte naturschutzfachliche Ausgleichsmaßnahmen nicht nur die Umwelt geschützt, sondern auch ein langfristiger Lebensraum für die heimische Fauna geschaffen wird. Durch diese Initiative erhält die bayerische Natur ein Stück weit ihr gewachsenes Gleichgewicht zurück.
Weitere Informationen über die notwendigen Maßnahmen, die zur Stabilisierung des Flusses führen, sind hier zu finden.