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„Tierheime in Nürnberg und Fürth: Alarmierende Lage durch Urlaubsabgaben“

Die Tierheime in Nürnberg und Fürth sind aufgrund der Urlaubszeit überlastet, da viele Haustierbesitzer impulsiv ihre Tiere abgeben oder aussetzen, ohne über die Verantwortung nachzudenken, was zu einem dramatischen Anstieg von Fundtieren führt.

Urlaubszeit und verlassene Tiere

Wenn die Sommerferien naht, sieht sich die Bevölkerung oft nicht nur mit den Freuden des Reisens konfrontiert, sondern auch mit den traurigen Konsequenzen eines unüberlegten Haustierbesitzes. Viele Tiere müssen in dieser Zeit ihr Zuhause verlassen, da die Halter nicht an eine geeignete Betreuung während ihres Urlaubs denken. So werden Haustiere zunehmend abgegeben oder gar ausgesetzt, was die Überlastung der Tierheime weiter verschärft.

Die Realität in den Tierheimen

In der Metropolregion sind die Tierheime am Anschlag. „Wir sind rappelvoll“, berichtet Michaela Pfaff, Leiterin des Tierschutzhauses Fürth. Trotz zahlreicher Anfragen von Besitzern, die ihre Tiere abgeben möchten, kann die Einrichtung keine weiteren Tiere mehr aufnehmen. Diese Überfüllung hat eine direkte Auswirkung auf das Wohl der Tiere, die betroffen sind. Währenddessen gibt es in Nürnberg ähnliche Berichte: Tanja Schnabel, die Leiterin des Nürnberger Tierheims, beklagt einen besorgniserregenden Anstieg an Katzen und vor allem trächtigen Katzen, die im Heim abgegeben werden.

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Verantwortungslosigkeit und fehlendes Bewusstsein

Dahinter steckt ein generelles Problem: Viele Besitzer machen sich vor der Anschaffung eines Haustieres nicht ausreichend Gedanken über die langfristigen Verpflichtungen. „Es gibt Leute, die ein Tier wie ein Spielzeug für ihre Kinder betrachten“, erklärt Schnabel. Eine solche Denkweise führt häufig dazu, dass, wenn das Interesse der Kinder schwindet, das Tier schnell zur Last wird.

Ein wachsendes Problem

Die Tierheimleiterinnen beobachten eine alarmierende Zunahme an ungeplanten Komplikationen. Besonders auffällig ist die steigende Zahl an trächtigen Katzen. Ein Grund hierfür ist, dass viele Halter schlichtweg nicht bereit sind, ihre Tiere kastrieren zu lassen. Die Konsequenzen sind verheerend, da sich viele Tiere in der Obhut der Tierheime wiederfinden.

Die Rolle des Internets

Ein Faktor, der zu dieser Entwicklung beiträgt, ist die einfache Verfügbarkeit von Haustieren über Online-Plattformen wie Ebay. Die Leiterinnen warnen, dass viele dieser Tiere aus unseriösen Quellen stammen und oft nicht die gewünschte Erziehung genießen. Neueste Besitzer stehen dann oft vor unüberwindbaren Herausforderungen mit ihren neuen Haustieren.

Die emotionalen Auswirkungen auf die Tiere

Die Abgabe von Tieren ist nicht nur eine logistische Herausforderung für die Tierheime, sondern hat auch gravierende emotionale Folgen für die Tiere selbst. Diese verlieren nicht nur ihr Zuhause, sondern auch die Bezugspersonen und müssen sich in einer neuen Umgebung zurechtfinden. „Für das Tier ist das eine Katastrophe“, sagt Schnabel.

Schlussfolgerung: Verantwortung übernehmen

Beide Tierschutzleiterinnen appellieren an die potenziellen Haustierbesitzer, die Verantwortung, die mit der Anschaffung eines Tieres einhergeht, ernsthaft zu bedenken. Insbesondere planbare Ereignisse wie Urlaube sollten nicht als Grund dafür dienen, ein Tier loszuwerden. Es gibt Alternativen wie Tierpensionen, die eine liebevolle Betreuung während der Abwesenheit bieten können. Die Hoffnung ist, dass durch ein höheres Bewusstsein für die Bedürfnisse von Haustieren die Situation in den Tierheimen verbessert werden kann.

– NAG

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