Das neue Schuljahr hat in Fürstenfeldbruck begonnen, und die Schulen bereiten sich auf einige bedeutende Veränderungen vor. Am Graf-Rasso-Gymnasium ist Jan Wolthuis nun seit einem Halbjahr als Direktor tätig und blickt optimistisch auf die bevorstehenden Herausforderungen. Für viele Schüler ist das Abitur noch weit entfernt, da die erstmalig in die Oberstufe kommenden Jahrgänge noch keine Prüfung ablegen müssen.
Die Schüler können zwischen verschiedenen Leistungsfächern wählen, wobei Mathematik und Deutsch aufgrund ihrer erhöhten Stundenzahl nicht zur Auswahl stehen. Neu im Fächerkatalog sind unter anderem Wirtschaft/Recht, Physik und Sport. Letzteres erfreut sich großer Beliebtheit, wie Wolthuis vermeldet: „Ein knappes Drittel hat Sport gewählt.“ Allerdings kamen nicht alle Schüler in den Genuss ihres Wunschfaches, da es nur fünf zur Auswahl gibt. Wolthuis bedauert, dass es früher mehr Optionen gab.
Schulstart am Viscardi-Gymnasium
Ähnlich sieht es am Viscardi-Gymnasium aus, wo auch die Schüler die Möglichkeit haben, sich zwischen Fächern wie Englisch, Biologie und Informatik zu entscheiden. Der stellvertretende Schulleiter Markus Kondert berichtet von einer überraschend hohen Nachfrage für Informatik, was das Interesse an digitalen Kompetenzen unter den Schülern widerspiegelt.
Eine besondere Neuerung am Graf-Rasso-Gymnasium ist die Einführung einer schulstartunabhängigen Deutschklasse für Geflüchtete. Diese Klasse richtet sich an Schüler, die nur wenige oder gar keine Deutschkenntnisse besitzen. Wolthuis hofft, dass sich bald Anmeldungen einstellen werden, vor allem wenn Schüler aus dem Ankerzentrum am Fliegerhorst zugewiesen werden.
Steigende Schülerzahlen und Raumbedarf
In diesem Jahr starten am Graf-Rasso-Gymnasium insgesamt sechs fünfte Klassen, was die Schülerzahl auf rund 920 erhöht. Neben den Neulingen gibt es auch viele neue Lehrkräfte, die auf ihre Schüler gespannt warten. Mit der Einführung einer neuen Jahrgangsstufe wird die Schülerzahl im nächsten Jahr weiter steigen und der Raumbedarf wächst. Wolthuis hatte bereits verlauten lassen, dass man die fünf Räume der Fachoberschule/Berufsoberschule künftig selbst benötigt.
Das Viscardi-Gymnasium hat mittlerweile 1146 Schüler und steht vor ähnlichen Herausforderungen. Im kommenden Jahr, wenn der zusätzliche Jahrgang eintritt, wird auch hier nach neuen Räumlichkeiten gesucht werden müssen. Momentan sind die 11. und 12. Klassen im Neubau untergebracht, doch mit dem wachsenden Bedarf an Klassenzimmern wird die Oberstufe flexibler aufgestellt werden müssen.
Die Schulleitungen haben ehrgeizige Pläne, ihre Standards zu halten. Dazu gehört auch die Rekrutierung von Lehrkräften. Kondert betont, dass in letzter Minute Quereinsteiger und Aushilfskräfte anheuert werden mussten, um den Bedarf zu decken. Ein Pfarrer wird auch zum Religionsunterricht beitragen, da es ohne diese Unterstützung in den kommenden Jahren nicht möglich sein wird, den Unterricht aufrechtzuerhalten.
Die Einführung der Digitalen Schule der Zukunft ist ein zentrales Projekt, an dem beide Schulen arbeiten wollen. Dabei wird angestrebt, dass jeder Schüler langfristig ein digitales Endgerät erhält. „Damit fallen die stressigen Prüfungen im Mai weg“, sagt Wolthuis erfreut. Diese entspanntere Zeit wird genutzt, um durchgehende Prozesse zu überdenken und die Digitalisierung im Schulalltag voranzutreiben.
Zusammengefasst stehen die Graf-Rasso- und Viscardi-Gymnasien vor einem spannenden und herausfordernden Jahr, das durch eine steigende Schülerzahl und innovative Bildungsansätze geprägt ist. Weitere Details zu diesen Entwicklungen können bei www.merkur.de nachgelesen werden.