Im Kloster Fürstenfeldbruck wird ein bedeutendes Kapitel geschlossen: Der örtliche Reitstall wird abgerissen. Diese Entscheidung folgt auf die Kündigung des Pächters Ende Juli und die anschließende Prüfung der zukünftigen Nutzungsmöglichkeiten. Die Freien Wähler hatten versucht, das Gebäude als Lagerfläche für Vereine zu bewahren, jedoch blieben ihre Bemühungen erfolglos.
Stattdessen hat die Stadtverwaltung entschieden, das Gelände ökologisch aufzuwerten. Lediglich die Reithalle wird erhalten und als Depot genutzt. Der Abriss soll optische sowie praktische Vorteile für die Umgebung bringen, wie es bereits in einer Vereinbarung mit dem Landesamt für Denkmalpflege angedacht wurde. OB Christian Götz teilte mit, dass ein Umbau zu einem Tierheim aufgrund der baurechtlichen Rahmenbedingungen nicht möglich sei. Außerdem wären die Kosten für die Instandsetzung in den sechsstelligen Bereich gegangen, was für die Stadt und die am Projekt interessierten Tierfreunde nicht tragbar sei.
Eine schwerwiegende Entscheidung
Das abschließende Ergebnis der Verwaltung war, dass die Möglichkeit, den Stall als Lagerfläche für Vereine zur Verfügung zu stellen, nicht machbar ist. „Wir müssen uns von der Idee eines kurzfristigen und kostengünstigen Tierheims verabschieden“, so Götz. Mehrere Alternativen, darunter die Nutzung des Stalls durch Hundeschulen oder Kindergärten, sind ebenfalls nicht realisierbar. Die städtischen Vertreter und das Denkmalamt kamen überein, dass der Abriss des Stalls mit Kosten von etwa 68.400 Euro die beste Lösung darstellt.
Die Diskussion um den Abriss führte zu gemischten Reaktionen in der Stadtvertretung. Während die Freien Wähler auf den Bedarf für Lagerflächen hinwiesen und eine Instandsetzung des Stalls, die angeblich etwa 150.000 Euro kosten würde, forderten, sahen andere Fraktionen keinen großen Verlust durch den Abriss. Vize-Bürgermeister Christian Stangl (Grüne) äußerte sich dahingehend positiv, dass Platz für eine parkartige Gestaltung der Klosteranlage geschaffen werden könne. Auch Andreas Lohde (CSU) empfohl, frühere Ideen zur Aufwertung des Areals zu berücksichtigen, auch wenn diese kostspielig sein könnten.
Der Widerstand
In der Abstimmung zum Abriss des Stalls stimmten nur die Freien Wähler dagegen. Markus Droth argumentierte, dass die Vereine, die für Großveranstaltungen Lagerflächen benötigten, im Vorfeld beachten sollten, dass es auch Duftschwierigkeiten für die angrenzenden Veranstaltungen geben könnte. OB Götz war skeptisch, inwiefern Parkflächen realisiert werden könnten, da die Herausforderung, den spezifischen Geruch aus Ställen zu entfernen, nicht zu unterschätzen ist.
Der Plan sieht vor, das Areal nach dem Abriss ökologisch aufzuwerten, was es zu einem Ausgleichsraum für die Bauhofverlagerung macht. Lediglich die Reithalle wird für die Sanierung mit einem Budget von etwa 320.000 Euro berücksichtigt, um dort unter anderem Wahlurnen und Marktbuden zu lagern. Die Hoffnung ist, dass durch diese Maßnahmen eine gewisse Nutzung für Vereine aufrechterhalten werden kann, wie es Götz zum Ausdruck brachte. Insgesamt zeigt sich, dass die Stadt Fürstenfeldbruck auf eine nachhaltige Zukunft zusteuert, trotz der emotionalen Opposition gegen den Abriss des Reitstalls.