Das Warten hat ein Ende: Die Handball-Bundesliga startet in eine neue aufregende Saison, und der HC Erlangen steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Der Premierenspieltag bringt das Team zum Auswärtsspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt, die für ihre starke Leistung bekannt ist. Anpfiff ist um 20 Uhr, und die Erwartungen sind bereits hoch.
Doch das Team von Trainer Johannes Sellin sieht sich in einer schwierigen Lage. Verletzungen und eine Spielersperre werfen Schatten auf den Saisonstart. Vor allem die Abwehr könnte von den Ausfällen der beiden Kreisläufer Sebastian Firnhaber und Maciej Gebala betroffen sein, die wichtige defensive Aufgaben übernehmen. Zur Abfederung der personellen Engpässe holte der HCE kurzfristig den österreichischen Nationalspieler Tobias Wagner. Der 29-Jährige bringt nicht nur Erfahrung, sondern auch ein beeindruckendes Profil mit, da er über 100 Länderspiele absolviert hat. Wagner wird als vorübergehende Lösung bis zum Saisonende eingesetzt.
Posse um Slowenen Marko Bezjak
Das personelle Dilemma wird durch die Situation um Marko Bezjak, den slowenischen Nationalspieler, kompliziert. Bezjak, der zuletzt in Kroatien spielte, ist wegen einer Sperre, die ihm für die nächsten zwölf Monate auferlegt wurde, verletzungsbedingt außer Gefecht. Die Sperre resultierte aus einem Vorfall während eines Spiels, als er den Schiedsrichter anrempelte. Ursprünglich wurde angenommen, dass diese Sanktion nur innerhalb des kroatischen Verbands gültig sei, doch das Gegenteil wurde jetzt laut – der kroatische Verband hat die Sperre international ausgeweitet.
Die Europäische Handballföderation (EHF) muss nun über Bezjaks Situation entscheiden, und so bleibt vorerst ungewiss, ob und wann er spielen kann. Während der HC Erlangen darauf hofft, dass Bezjak bis zu den ersten Heimspielen gegen Eisenach und Stuttgart am 13. und 20. September spielberechtigt sein wird, bleibt die Situation angespannt.
Saisonziel: Auf jeden Fall weg von Abstiegsplätzen
Trotz der Widrigkeiten will der HC Erlangen nicht aufgeben. Trainier Johannes Sellin hat zwar kein öffentliches Ziel ausgegeben, doch es steht fest, dass das Team sich selbverständlich von den Abstiegsrängen fernhalten möchte. In der vergangenen Saison hatte der HCE nur knapp dem Abstieg entkommen können, und das Wissen um die Notwendigkeit, in dieser Saison bessere Leistungen abzurufen, ist präsent.
ARD-Experte Dominik Klein schätzt die Lage realistisch ein und sieht den HC Erlangen im „ambitionierten Mittelfeld“. Er erwähnt auch die Titelverteidiger Magdeburg und die Füchse Berlin als Hauptfavoriten auf den Meistertitel. Klein ergänzt, dass die Teams aus Flensburg und Kiel ebenfalls zur Spitze zählen. Doch im Mittelfeld wird eine Gruppe von Mannschaften erwartet, die um die oberen Plätze streiten wird, wobei der HC Erlangen unter den Top-Teams zu finden ist.
Die Herausforderungen zur neuen Saison sind somit vielfältig. Spieler und Trainer stehen vor dem Druck, sich gegen die Konkurrenz zu behaupten, während sie gleichzeitig die personellen Mängel bewältigen müssen. Die Anspannung und die Erwartungen sind hoch, während die Handballfans auf den ersten Anwurf warten.
– NAG