Ein überraschender Wintereinbruch hat die Alpen in den letzten Tagen in ein Winterwunderland verwandelt, sehr zur Freude der Wintersportfans, aber zur Verzweiflung der Autofahrer. Am Hochkeil in Mühlbach, im Salzburger Land, fand am Sonntag die Eröffnung der Skisaison statt, was in dieser Jahreszeit als bemerkenswert gilt. Das kleine Skigebiet hat sich schnell auf die Situation eingestellt und den Arthurhauslift aktiviert.
„So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagt eine Wirtin aus der Lamsenjochhütte in Tirol. Die alpinen Regionen waren nur wenige Tage nach dem Hochsommer mit bis zu zwei Metern Neuschnee bedeckt. Während viele Gastronomen für die bevorstehenden Wanderherbst-Saisons Vorbereitungen getroffen hatten, mussten sie nun unverhoffte Verluste durch verderbliche Waren hinnehmen. „Es sind keine Gäste gekommen, und wir mussten Lebensmittel wegwerfen“, berichtet sie weiter. Aufgrund der Lawinengefahr wurden sogar einige Bergwanderer evakuiert.
Skilift-Saison im Hochkeil eröffnet
Im Gegensatz zu den Schwierigkeiten anderer Betreiber, hat man in Mühlbach die Situation optimistisch genutzt. Am Hochkeil wurde aufgrund des starken Schneefalls kurzerhand eine Piste präpariert und der Schlepplift öffnete seine Pforten. Rund 300 Skifahrer waren begeistert und nutzen die Gelegenheit. „Ja, es ist wahr! Der Arthurhauslift ist offen und morgen geht es weiter!“, verkündeten die Betreiber auf Facebook. Angesichts des großen Andrangs beschloss man, den Lift auch am Montag weiter in Betrieb zu nehmen.
Die freudigen Nachrichten über die Skisaison wurden jedoch durch die Herausforderungen für Autofahrer getrübt. Viele hatten die über den Stilfser Joch führende, tief verschneite Strecke mit Sommerreifen aufgesucht, was sich als äußerst problematisch herausstellte. Einige Fahrzeuge, darunter ein auffälliger roter Ferrari, mussten mit Hilfe anderer Autofahrer über die Passhöhe geschoben werden. Ein Instagram-Beitrag dokumentiert dies, begleitet von weiteren Kommentaren, die den unverantwortlichen Umgang mit den Wetterbedingungen kritisieren.
Kritik an Sommerreifen im Schnee
Die Reaktionen auf die unüberlegte Fahrzeugwahl ließen nicht lange auf sich warten. In sozialen Medien wurde die Entscheidung mancher Autofahrer, trotz Schnee und winterlicher Bedingungen weiterzufahren, mehrfach verspottet. Ein User fragte ironisch, wieso jemand bei solchem Wetter mit Sommerreifen in den Schnee fahren würde. Diese Kommentare spiegeln das Unverständnis wider, das viele für das Verhalten der Autofahrer empfinden.
Zusätzlich zu den Schwierigkeiten am Stilfser Joch wurde berichtet, dass das Timmelsjoch und die Großglockner Hochalpenstraße aufgrund der Schneemengen gesperrt werden mussten. Diese Umstände kamen zu bereits bestehenden Baustellen, die den Verkehr in den Alpen weiter erschwerten.
Es besteht jedoch die Hoffnung auf eine rasche Wetteränderung. Der Wetterbericht sagt steigende Temperaturen voraus, die bis Sonntag bis auf zwölf Grad Celsius ansteigen könnten. Dies könnte eine erhöhte Lawinengefahr mit sich bringen, aber ebenso die Aussicht, dass der Schnee allmählich zurückgeht und die Straßen wieder befahrbar werden.
Die Situation in den Alpen bleibt angespannt, und während die einen den baldigen Schnee genießen, kämpfen andere mit den Konsequenzen des unerwarteten Wintereinbruchs. Für weiterführende Informationen und Entwicklungen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.merkur.de.