Eine außergewöhnliche Wetterlage treibt gegenwärtig die Aufregung in den betroffenen Gebieten im Südosten Deutschlands und angrenzenden Ländern an. Das Tief „Anett“ sorgt für drastische Regenfälle und massive Hochwassergefahr, und bereits in den Alpen ist der erste Schnee gefallen. Besonders die Gebirgslagen stehen im Fokus, wo die Prognosen hohe Niederschlagsmengen vorhersagen, die bis zu 120 Liter pro Quadratmeter erreichen können.
Die Warnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) betreffen insbesondere das Berchtesgadener Land, wo heftiger Regen in den kommenden Tagen erwartet wird. Experten sprechen von untypischen, un Wetterlagen, die an die katastrophalen Hochwasserereignisse der Jahre 1997 und 2002 erinnern. “Die Situation könnte durchaus kritisch werden”, stellt Petr Hladik, der tschechische Umweltminister, klar.
Polarluft trifft auf Mittelmeertief
Die Ursache für diese extremen Wetterbedingungen liegt in einem Zusammenspiel von warmer Luft des Mittelmeers und kalter polaren Luft, die aufeinanderstoßen. Diese meteorologische Konstellation ist bekannt dafür, ergiebige Niederschläge zu erzeugen, und sie wird derzeit vom DWD genau verfolgt. „Es könnte in den nördlichen Alpen bis zu 50 cm Neuschnee geben“, erklärt DWD-Meteorologe Nico Bauer. Das führt zur Warnung vor Schneebruch, da die gewichtigen Schneemengen Bäume und Äste niederdrücken könnten.
Im gesamten betroffenen Gebiet von den östlichen Alpen bis hin zum südwestlichen Polen wird mit signifikanten Niederschlägen gerechnet. Zwischen 50 und 100 Litern pro Quadratmeter sollen bis Sonntagabend fallen, während in angrenzenden Regionen sogar 100 bis 350 Liter prognostiziert werden. Solche Mengen könnten zu dramatischen Überschwemmungen führen.
Höchste Warnstufe in Polen
In Breslau, einer Stadt, die während des Oder-Hochwassers vor über zwei Jahrzehnten stark betroffen war, wurde ein Krisenstab einberufen. Es herrscht große Besorgnis, da bis Sonntag an vielen Orten mit einer massiven Belastung der Wasserwege gerechnet wird. Zwei bevorstehende Festivals wurden bereits vorsorglich abgesagt.
Im Nachbarstaat Österreich sind die Auswirkungen ebenfalls spürbar. In Kärnten haben starke Niederschläge die Wasserstände im Fluss Drau ansteigen lassen, sodass bereits Uferwege gesperrt wurden. Die Wetterlage ist besorgniserregend, und viele Anwohner werden aufgefordert, entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Auch im benachbarten Slowenien gibt es Sorgen über Niederschläge, die in historische Bereiche vordringen könnten.
Aktuell werden in den betroffenen Regionen Maßnahmen zur Hochwasserprävention ergriffen, darunter das Füllen von Sandsäcken und das Ablassen von Wasser aus Staudämmen. Die Situation bleibt angespannt, und die Aufräumarbeiten werden, sollten sich die alarmierenden Prognosen bestätigen, in den kommenden Tagen notwendig sein.
Das Wetterphänomen wirkt sich nicht nur auf Deutschland, sondern auf mehrere Länder gleichzeitig aus, und die Behörden müssen schnell handeln. Angesichts der Skala der Herausforderungen, die durch die Wetterlage ausgelöst werden, bleibt abzuwarten, wie die Situation sich weiter entwickelt und welche weiteren Maßnahmen zur Gefahrenabwehr erforderlich sind. Weitere Informationen zu dieser kritischen Wetterlage finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.tagesschau.de.