Ein bemerkenswerte wissenschaftliche Errungenschaft wurde kürzlich an der Universität Bayreuth erreicht. In Zusammenarbeit mit Forschern der Universität Melbourne ist es gelungen, optisch schaltbare photonische Einheiten zu entwickeln. Dieses innovative System ermöglicht die präzise Steuerung und Speicherung binärer Informationen auf eine Weise, die mit traditionellen elektronischen Methoden nicht möglich ist.
Die Grundlage dieser Forschung liegt in der Umstellung von elektrischen Signalen auf photonic Signals, was eine vielversprechende Richtung für zukünftige Technologien darstellt. Integrierte Schaltkreise, die auf elektronischen Mikrochips basieren, sind zwar tief in unserem Alltag verwurzelt und bilden die Kernstruktur unserer Computer und Kommunikationssysteme, doch die Wissenschaftler träumen bereits von der nächsten Evolutionsstufe: Gattern, die mit Licht arbeiten. Dies könnte nicht nur die Geschwindigkeit von Informationsverarbeitung erheblich steigern, sondern auch die Effizienz, da Licht weniger Verluste erzeugt als Elektronen.
Die Grundlagen der Forschung
Ein Team aus Bayreuth, darunter Physiker und Chemiker, unter der Leitung von Prof. Dr. Jürgen Köhler und Prof. Dr. Mukundan Thelakkat, hat gemeinsam mit australischen Wissenschaftlern die effektivsten Methoden zur Nutzung von Licht zur Informationsverarbeitung entwickelt. Durch die experimentelle Anordnung von mikrostrukturierten Polymerkugeln konnten sie eine Vielzahl von Lese-, Schreib- und Löschvorgängen durchführen, wobei sequenziell Buchstaben auf die gleiche Stelle geschrieben wurden. Damit konnte gezeigt werden, dass die optische Speicherung und Verarbeitung von Daten nicht nur möglich, sondern auch praktisch anwendbar ist.
Die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse in der renommierten Fachzeitschrift Advanced Optical Materials stellt nicht nur einen bedeutenden Fortschritt in der Technologie dar, sondern schlägt auch eine Brücke zu künftigen Anwendungen in der Entwicklung von photonischen Logikgattern, die in Mikroprozessoren integriert werden könnten.
Der entscheidende Vorteil der Lichtverarbeitung liegt in den vielseitigen Möglichkeiten der Signaldifferenzierung. Prof. Dr. Jürgen Köhler stellt fest: „Bei Licht können wir nicht nur die Signalstärke durch die Anzahl der Photonen steuern, sondern auch deren Wellenlänge und Polarisation verwenden, um verschiedene Signale zu unterscheiden.“ Diese Multiplexfähigkeit könnte ein leistungsfähiges Werkzeug für künftige Datenverarbeitungssysteme sein.
Die Forscher sind sich der Herausforderungen bewusst, die mit der praktischen Umsetzung dieser Technologien verbunden sind. Aber der Grundstein ist gelegt, und der Traum von optischen Gattern, die die Zukunft der Mikrochip-Technologie revolutionieren könnte, ist jetzt greifbarer als je zuvor.
Kontakt und weitere Informationen: Prof. Dr. Jürgen Köhler, Universität Bayreuth, kann unter der Telefonnummer +49 921/55-4000 oder via E-Mail unter jürgen.koehler@uni-bayreuth.de erreicht werden. Die Forschungsergebnisse sind detailliert in der Publikation „Purely Optical, Reversible, Read-Write-Erase Cycling Using Photoswitchable Beads in Micropatterned Arrays“ zu finden.
– NAG