Auf dem Sonnenhof Zieger in Großostheim kommt die Familie zusammen, um Tradition und Innovation zu verbinden. Hier, im malerischen Bartholomäusweg, bewirtschaftet die Familie Zieger einen Hof, der nicht nur für seine Kartoffeln, Kürbisse und Hirse bekannt ist, sondern auch für den Weg, wie die Produkte heute angeboten werden. Mit der Selbstbedienung, die seit 2008 etabliert ist, können die Kunden direkt auf das hervorragende Angebot zugreifen und in den Hofladen kommen, um sich ihre frischen Produkte selbst abzuholen.
Die Wurzeln des Sonnenhofs sind tief in der Geschichte verwurzelt. Herbert Zieger, der 88-jährige Patriarch, kann auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken. So erinnert er sich an die Kriegsjahre 1943/44, als der Kartoffelanbau für die Familie überlebenswichtig war. Die damalige Notwendigkeit, Kartoffeln anzubauen, um die Familienmitglieder zu versorgen, schuf eine enge Verbindung zwischen der Familie und den knollenartigen Pflanzen. Diese persönlichen Erzählungen zeigen die Bedeutung, die Kartoffeln für die Ziegers haben: Sie sind nicht nur Lebensmittel, sondern auch Teil ihrer Geschichte.
Vielfältige Ernte zu jeder Jahreszeit
Der Hof hat sich seit jener Zeit weiterentwickelt. Auf einem Hektar Ackerfläche bewirtschaftet die Familie heute verschiedene Kartoffelsorten, die ab Ende Mai verfügbar sind. Mit den Sorten wie Marabell und Simonetta bieten die Ziegers ihrer Kundschaft eine große Auswahl. Ingrid Zieger, selbst eine erfahrene Hauswirtschafterin, erläutert: "Die Wahl der Kartoffel hängt ganz vom individuellen Geschmack ab." Das erklärt, warum im Hofladen Kartoffeln in verschiedenen Variationen angeboten werden, und schindet Eindruck durch besondere Kreationen wie die beliebten Fächerkartoffeln, auch bekannt als Hasselback Potatoes.
Im Gegensatz zu den Kartoffeln haben Kürbisse eine kürzere Saison. Diese reichen von Mitte August bis Ende Oktober und erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Auch die jüngste Generation, vertreten durch Simonetta Zieger, hat sich mit der Vermarktung und den Rezeptideen auf dem Hof ungewöhnlich aktiv gezeigt. "Kürbisse sind im Trend", sagt sie und zeigt damit das wachsende Interesse der Verbraucher an saisonalen und regionalen Produkten.
In den letzten Jahren hat Simonetta Zieger auch die Vielfalt des Sortiments um Hirse erweitert. Diese glutenfreie und ballaststoffreiche Getreideart hat es ins Sortiment geschafft, nachdem sie 2022 erstmals auf dem Hof angebaut wurde. Hirse gilt heute als das neue Superfood und erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Sie wird ungeschält in hübschen Gläsern im Hofladen angeboten und muss sich nicht länger hinter den traditionellen Kartoffeln oder Kürbissen verstecken.
Ein Hof mit Geschichte und Zukunft
Der Sonnenhof hat eine lange Geschichte, die bis ins Jahr 1969 zurückreicht, als Herbert Zieger und seine Frau Anne-Liese den Hof gründeten. Heute zeigt sich die Familie in unterschiedlichen Generationen auf dem Hof und vereint so Tradition mit modernen Ansätzen. Manfred Zieger, der Sohn von Herbert, hat schon früh mit der Installation von Solarmodulen auf den Dächern des Hofes begonnen, um die Nachhaltigkeit des Betriebs zu fördern, und auch die Vermarktung hat sich diesen Veränderungen angepasst.
Die Art und Weise, wie Kartoffeln heute verkauft werden, unterscheidet sich radikal von der Vergangenheit. Während früher große Säcke verwendet wurden und die Kunden diese in dunklen Kellern lagerten, greifen die heutigen Verbraucher vermehrt zu kleineren Mengen, was den frischen Charakter der Produkte unterstreicht. Kühlzellen ermöglichen es dem Sonnenhof, die Kartoffeln ganzjährig anzubieten, was für die Selbstabholer ein klarer Vorteil ist.
Die Ziegervon Sonnenhof haben so einen Weg gefunden, den Kontakt zur Natur aufrechtzuerhalten und gleichzeitig auf die Bedürfnisse modern denkender Konsumenten einzugehen. Es ist diese Kombination aus Tradition, Nachhaltigkeit und Innovation, die die Arbeit der Familie so besonders macht.
Ein Einblick in die Familiengeschichte
Während die Wirtschaftlichkeit natürlich eine wichtige Rolle spielt, sind es vor allem die Geschichten und das Engagement der Ziegers, die den Sonnenhof zu einem besonderen Ort machen. Die Verbindung von generationsübergreifenden Erfahrungen, familiären Traditionen und den Wünschen der Kunden spiegelt sich in jedem Erzeugnis wider. Mit einer Mischung aus Respekt für die Vergangenheit und einem klaren Blick in die Zukunft sind die Ziegers bestens aufgestellt, um auch kommende Herausforderungen in der Landwirtschaft zu meistern.
Generationenübergreifende Landwirtschaft und ihre Bedeutung
Die Landwirtschaft auf dem Sonnenhof ist nicht nur ein Wirtschaftsbetrieb, sondern ein Beispiel für generationenübergreifende Zusammenarbeit. Diese Form der Landwirtschaft setzt Werte und Traditionen in den Mittelpunkt, die es der Familie Zieger ermöglichen, sich an wechselnde Marktbedingungen und persönliche Bedürfnisse der Kunden anzupassen. Die Tatsache, dass drei Generationen unter einem Dach arbeiten, sorgt für einen Wissensaustausch, der in der heutigen schnelllebigen Zeit Gold wert ist.
Ingrid und Manfred Zieger bringen wertvolle Erfahrungen und Perspektiven aus der Vergangenheit ein. Die Jüngeren in der Familie, wie Simonetta, nutzen aktuelle Trends und moderne Ansätze in der Landwirtschaft und beim Verkauf. Damit sorgt die Familie dafür, dass die Produkte nicht nur frisch, sondern auch an die Geschmäcker und Bedürfnisse der heutigen Verbraucher angepasst sind. Laut dem Deutschen Bauernverband steigert diese Art der Gemeinschaftsproduktion Nachhaltigkeit und Resilienz, zwei Aspekte, die in der Landwirtschaft von entscheidender Bedeutung sind.
Der Einfluss von Bio-Trends auf die lokale Landwirtschaft
Das zunehmende Bewusstsein für gesunde Ernährung und nachhaltige Landwirtschaft hat auch Einfluss auf den Sonnenhof. Immer mehr Verbraucher legen Wert auf Bio-Produkte und regionale Erzeugnisse. Diese Bewegung hat in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Laut einer Umfrage des Statistischen Bundesamtes gaben 52 % der Deutschen an, beim Einkaufen gezielt nach Bio-Produkten zu suchen. Dies zeigt, dass die Nachfrage nach biologisch angebauten Lebensmitteln stetig wächst.
Der ökologische Anbau, wie er auf dem Sonnenhof praktiziert wird, wird auch von der jüngeren Generation angenommen. Simonetta Zieger bringt frische Ideen und innovative Rezepte in die Vermarktung, was nicht nur den Umsatz steigert, sondern auch das Bewusstsein für gesunde Ernährung schärft. Das Engagement der Familie im Bereich nachhaltiger Praktiken und Bio-Zertifizierung spiegelt die Werte wider, die viele Konsumenten heute anstreben.
Die Rolle von Solartechnologie in der modernen Landwirtschaft
Der Sonnenhof profitiert von den Vorteilen, die Solartechnologie bietet. Durch die Installation von Solarmodulen auf den Dächern hat die Familie Zieger nicht nur ihre Energiekosten gesenkt, sondern auch zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks beigetragen. Laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat die Nutzung erneuerbarer Energien in der Landwirtschaft in den letzten Jahren zugenommen, wobei Solarenergie eine der beliebtesten Optionen darstellt.
Die Entscheidung für Solaranlagen fördert nicht nur die Eigenversorgung, sondern schafft auch Unabhängigkeit von steigenden Energiepreisen. Diese Maßnahmen sind besonders in der heutigen Zeit wichtig, da die Energiekosten für Landwirte einen erheblichen Teil ihrer Gesamtausgaben ausmachen. Zudem können überschüssige Energien ins Netz eingespeist werden, was eine zusätzliche Einnahmequelle darstellt.
Fazit und Ausblick
Die Familie Zieger zeigt, wie durch Innovation, Tradition und Nachhaltigkeit eine florierende Landwirtschaft entstehen kann. Mit einem vielfältigen Produktangebot und einem starken Fokus auf lokale und gesunde Ernährung ist der Sonnenhof ein bemerkenswertes Beispiel für die Zukunft der Landwirtschaft in Deutschland. Ihre Ansätze könnten für viele andere Landwirte als Modell dienen, um sowohl ökonomischen Erfolg als auch ökologische Verantwortung zu gewährleisten.
- NAG