Die Friedberger Ach, ein Gewässer im Landkreis Aichach-Friedberg, bleibt von einer ernsthaften Problematik betroffen: die kontinuierliche Kontaminierung mit der gefährlichen Chemikalie PFC. Ungeachtet der verschiedenen Wetterbedingungen, von Hochwasser bis zu extremen Dürreperioden, zeigt sich eine alarmierende Beständigkeit bei den PFC-Messwerten, die stetig über den akzeptierten Grenzwerten liegen. Motiviert durch die Gesundheitsaussichten für die Bevölkerung, überwacht das Wasserwirtschaftsamt in Donauwörth nun regelmäßig die Wasserqualität seit Anfang 2022.
Die Behörde hat festgestellt, dass das PFC, auch bekannt als „Ewigkeits-Chemikalie“, sich nicht abbaut und damit eine langfristige Bedrohung darstellt. An der Quelle des Giftes, dem ehemaligen Fliegerhorst Penzing, sind elementare Sanierungsmaßnahmen überfällig, um die ständige Belastung für die Anrainer und die Natur zu mildern. Ein weiteres Problem ergibt sich aus der Tatsache, dass PFC sich im Sediment des Baches ablagert. Hochwasser kann diese Ablagerungen mobilisieren und die Belastung erneut erhöhen.
Warum Die PFC-Gefahr So Dringlich Ist
Die erwachsenen Aale im Bach sind besonders gefährdet, da sie jahrzehntelang PFC anreichern können, was sie zu prägnanten Umweltindikatoren macht. Das Landratsamt Neuburg hat klare Richtlinien herausgegeben: Ein Erwachsener sollte höchstens ein Kilo Aal pro Jahr konsumieren. Umgerechnet sind das nur drei Gramm pro Tag, eine minimalistische Menge, die die Gefahren der PFC-Belastung widerspiegelt.
Die PFC-Problematik ist nicht neu. Schon im Jahr 2019 wurde das erste Mal eine Verzehrwarnung für Fische ausgesprochen. Die Erkenntnis, dass PFC durch Löschschäume während Feuerwehrübungen auf dem ehemaligen Militärgelände Penzing ins Erdreich gelangen konnten, ist seit mehreren Jahren bekannt. Die Herausforderungen durch die zunehmende PFC-Kontaminierung sind jedoch immens, besonders da die Mittel gegen diese Schadstoffe begrenzt sind.
Aktuelle Messungen zeigen, dass PFC-Werte in der Größe von bis zu 460-mal über der Umweltqualitätsnorm liegen. Die Überwachung ist mindestens bis Juli 2024 fortlaufend, wobei die Werte kontinuierlich auf einem besorgniserregenden Niveau verharren. Das Wasserwirtschaftsamt hat die Verantwortung übernommen, um sicherzustellen, dass Anwohner über die Risiken, insbesondere in Bezug auf den Fischverzehr, informiert sind.
Der Umgang mit PFC-belastetem Material ist kompliziert. Das Landratsamt hat spezielle Verfahren für die Entsorgung und Bearbeitung dieser Materialien entwickelt, um zusätzliche Kosten und Umweltauswirkungen zu minimieren. Baggergut kann nicht einfach entsorgt werden, ohne eine umfassende Analyse durchzuführen, wobei es in vielen Fällen auf einer Sonderdeponie enden muss.
Sanierung und Zukünftige Herausforderungen
Obwohl das Wasserwirtschaftsamt seit geraumer Zeit mit den PFC-Messungen betreut wird, bleibt die Frage offen, wann eine umfassende Sanierung des kontaminierten Areals am Fliegerhorst Penzing konkret umgesetzt wird. Eine vorläufige Abdeckung durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben soll den Niederschlag abhalten, kann jedoch nicht die grundlegenden Probleme lösen, da das Grundwasser weiterhin durch schadstoffhaltigen Boden sickert und die Quellen des Verlorenen Bachs kontaminiert.
Die Entsorgung des mit PFC kontaminierten Materials kann auch als wirtschaftliche Bürde für die zuständigen Behörden verstanden werden. Hohe Kosten stehen im Raum, sollten tatsächlich notwendige Bodenbewegungen und Verwertungen in Betracht gezogen werden. Die Behörde rät daraufhin zur Vorsicht und betont, dass alle Maßnahmen sorgfältig überprüft und bewertet werden müssen. Das Leidigtum dieser ernsthaften Kontamination erfordert eine sorgsame und informiertes Vorgehen seitens der politischen Entscheidungsträger und der zuständigen Behörden.
Als verantwortungsvolle Bürger ist es auch wichtig, sich über die Wasserqualität sowie die mögliche Gefährdung von Nahrungsmitteln durch PFC zu informieren. Die entsprechenden Gesundheitsbehörden raten vom Verzehr von Fischen aus der Friedberger Ach dringend ab, um Risiken für die Gesundheit zu vermeiden.