In Tegernbach, einem kleinen Ortsteil mit nur 329 Einwohnern, herrscht ein stark ausgeprägtes Gemeinschaftsgefühl, das für viele der Bewohner von höchster Wichtigkeit ist. Markus Foigtmannsberger, Vize-Kommandant der Feuerwehr und Vorsitzender des zugehörigen Vereins, beschreibt das Lebensgefühl seiner Mitmenschen als „sehr familiär“. Diese enge Verbindung untereinander ist jedoch nicht von allen verspürbar – viele neu Zugezogene ziehen sich aus dem Vereinsleben zurück, was Foigtmannsberger bedauert.
Der Feuerwehr-Vize hat in diesem kleinen Ort nicht nur die Verantwortung für den Brandschutz, sondern auch für die Förderung des Ehrenamtes. In Tegernbach ist es normal, dass engagierte Bürger mehrere Rollen übernehmen. Der Mangel an jungen Freiwilligen macht es notwendig, dass sich die wenigen, die sich engagieren möchten, zusammentun. Foigtmannsberger, der in Tegernbach aufwuchs und nach seinem Studium zurückkehrte, sieht eine große Chance in der Gemeinschaft, möchte aber auch jüngere Generationen ansprechen.
Neues Bauland und wirtschaftliche Aktivitäten
Ein Besuch in Tegernbach zeigt, dass dieser Ort weit mehr ist als nur ein ruhiger Wohnort. Am südlichen Rand soll ein neues Wohngebiet namens „Am Hochfeld“ mit zehn Parzellen entstehen, was auf eine positive Entwicklung hinweist. Neben dem Bau neuer Wohngebiete sind hier auch wirtschaftliche Aktivitäten zu beobachten: Handwerksbetriebe und Baustellen zeugen von einem geschäftigen Treiben, während der nahe gelegene Golfclub auch unter der Woche gut besucht ist.
Die Dorfgemeinschaft hat sich mit dem Golfclub inzwischen arrangiert, obwohl es anfangs einige Bedenken gab. Das Restaurant dort bietet zudem eine beliebte Essensmöglichkeit, und der Club feierte kürzlich sein 25-jähriges Bestehen, das viele Mitglieder der Ortsvereine anlockte.
Feuerwehrausbildung und Herausforderungen
In den letzten Jahren hat sich die Mitgliederstruktur der Feuerwehr jedoch deutlich verändert. Die örtliche Wehr hat einen Schulungsraum in Eigenleistung angelegt, jedoch mangelt es an sanitären Anlagen, was insbesondere Frauen von einem Engagement in der Feuerwehr abhalten könnte. Foigtmannsberger ist der Überzeugung, dass es genug motivierte Frauen in der Gemeinde gäbe, die sich beteiligen würden, wenn die Rahmenbedingungen besser wären.
Das Fehlen einer öffentlichen Kindertagesstätte und eines geeigneten Spielplatzes wird ebenfalls kritisch betrachtet. Die Bewohner sind auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen, um tägliche Besorgungen zu erledigen und ihre Kinder in die Schule zu bringen, was für viele eine erhebliche Herausforderung darstellt.
Die gelebte Gemeinschaft in Tegernbach zeigt, dass, trotz der Herausforderungen, die das dörfliche Leben mit sich bringt, eine enge Verbundenheit unter den Bewohnern besteht. Diese Solidarität wird von vielen geschätzt, auch wenn Veränderungen und neue Strukturen notwendig sind, um das Leben in Tegernbach zukunftsfähig zu gestalten.
– NAG