Die Fürstenfelder Motorrad-Classic-Tour, ein lang erwartetes Event für Liebhaber von historischen Motorrädern, fand kürzlich unter widrigen Wetterbedingungen statt. Obwohl die Organisatoren Otto Schwarz und Werner Röhrner bei der Planung auf eine Wetterwarnung stießen, entschieden sie sich, die Veranstaltung nicht abzusagen. „Es hing einfach zu viel Vorbereitung daran“, erläuterte Röhrner. Die Entscheidung fiel am Samstagmorgen, als sich nur 40 von 90 angemeldeten Teilnehmern auf dem Vorplatz des Brucker Klosters versammelten und das unangenehme Wetter durch den strömenden Regen eine Herausforderung darstellte.
Die „Classic Motorrad Tour 2024“ wurde in diesem Jahr zum sechsten Mal ausgerichtet und zieht nicht nur Teilnehmer aus Deutschland, sondern auch aus Österreich und Holland an. Neu in diesem Jahr war eine Juniorenklasse für Maschinen bis Baujahr 1970, die zusätzlich die Veranstaltung bereicherte. Angesichts der schlechten Wetterbedingungen hatten einige Teilnehmer bereits im Vorfeld entschieden, die Strecke lieber mit dem Auto zurückzulegen. Dennoch wagten sich letztendlich neun mutige Fahrer auf die 110 Kilometer lange Strecke.
Herausforderungen und Erfolge der Organisatoren
Die beiden Organisatoren hatten eine Vielzahl von Aufgaben zu bewältigen, um die Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Neben der behördlichen Antragstellung und der Genehmigung für den Rundkurs, der vor dem Kloster eingerichtet wurde, war auch die Anmietung des Veranstaltungsortes sowie die Vorbereitung von kulinarischen Angeboten für die teilnehmenden Fahrer von großer Bedeutung. „Am Donnerstag haben wir in neun Stunden 280 Schilder für den Rundkurs gesetzt“, erklärte Röhrner, der die Herausforderungen als Small-Talk-Thema unter den Betroffenen anspricht.
Die Veranstaltung ist mehr als nur ein Wettbewerb; sie ist eine Hommage an die Leidenschaft für klassische Motorräder. Der Wanderpokal, der an den Sieger vergeben wurde, trägt den Namen von Karl Reese, dem 2019 verstorbenen Mitbegründer und Ehrenpräsidenten des Veteranen-Fahrzeug-Verbandes (VFV). Trotz des schlechten Wetters wurde die Pokalübergabe in den Gasthof in Hergertswiesen verlegt, wo neben der Veranstaltung auch eine Mittagspause stattfand. Der kulinarische Teil des Programms wurde nicht vernachlässigt und bot den Teilnehmern eine kleine Auszeit vom Regen.
Rückblick auf die Entstehung der Tour
Die Wurzeln dieser Veranstaltung reichen zurück zu den Brucker Oldtimer-Tagen. Otto Schwarz, einer der Initiatoren, erkannte die Notwendigkeit einer solchen Veranstaltung in Bayern, da es in der Region bislang kein ähnliches Event gab. „Da die Nachfrage recht groß war, haben wir es einfach ins Leben gerufen“, sagte er. Schwarz ist bestens mit der Oldtimer-Szene vertraut, was sich in der Durchführung der Veranstaltung widerspiegelt. Gemeinsam mit Röhrner, der vor 14 Jahren beim Concours de Elegance auf ihn traf, hat er die Tour zu dem gemacht, was sie heute ist.
Unter den Teilnehmern befand sich auch Axel Köhnlein, ein 43-jähriger Münchner, der zum fünften Mal an der Tour teilnahm. Er entdeckte seine Leidenschaft für Motorräder im Hühnerstall seiner Oma und arbeitet heute bei BMW-Classic. Köhnlein, der etwa 30 Maschinen von Baujahr 1928 bis 1969 besitzt, entschied sich, mit einer BMW R67 aus dem Jahr 1952 an den Start zu gehen. „Ich bin ein Schrauber im wahrsten Sinne und habe alle meine Motorräder selbst hergerichtet“, schilderte er vor der Abfahrt.
Obwohl der Regen für viele ein Hindernis darstellte, wurden die Teilnehmer von einer Welle des Enthusiasmus getragen, und die Classic Motorrad Tour bot ein unvergessliches Erlebnis, das die Liebe zu historischen Fahrzeugen in den Vordergrund stellte. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.merkur.de.