Die Reise von Österreich nach Bayern könnte für viele Pendler und Reisende bald noch mühsamer werden, und das hat einen klaren Grund: Die Grenzkontrollen. Diese beziehen sich auf alle Westbahn-Züge, die die Strecke zwischen den beiden Ländern bedienen. Jüngste Berichte zeigen, dass die Verspätungen infolge dieser Kontrollen ein bedeutendes Problem darstellen. Die Westbahn selbst hat darauf mit einem Verbesserungsvorschlag reagiert.
Vor allem während der Fußball-Europameisterschaft erlebte die Bundespolizei einen Anstieg illegaler Grenzübertritte, was zu einer strengen Kontrolle an der deutschen Grenze führte. Diese Kontrollen, die im Rahmen der bestehenden sicherheitspolitischen Maßnahmen durchgeführt werden, behindern nicht nur die Bewegungen von Reisenden, sondern betreffen auch die Pünktlichkeit der Züge.
Massive Auswirkungen auf die Fahrpläne
Wie ein Sprecher der Westbahn erklärt, hat die Grenzkontrolle direkte Auswirkungen auf die Verbindungen nach München. „Bei nahezu allen Zügen, die nach München fahren, gibt es fast keinen Zug, der unter fünf Minuten Verspätung bleibt“, so der Sprecher. Dies ist besonders frustrierend für Reisende, die auf Anschlussverbindungen angewiesen sind oder dringende Termine haben. Die Regelmäßigkeit und die Pünktlichkeit des Bahnverkehrs sind somit gefährdet.
Jede Grenzkontrolle verläuft zudem unterschiedlich: In einigen Fällen müssen die Züge während bahnhoflicher Halte kontrolliert werden, in anderen Fällen wird die Bundespolizei erst in der Fahrt aktiv. Dieser unvorhersehbare Ablauf führt dazu, dass keine planmäßigen Halte an Bahnhöfen wie Freilassing und Traunstein vorgesehen sind, was zusätzliche Zeitverzögerungen mit sich bringt.
Vorschlag der Westbahn zur Verbesserung der Situation
Um den Reisenden eine verbesserte und schnellere Kontrolle zu ermöglichen, hat die Westbahn einen Vorschlag unterbreitet. „Die Bundespolizisten sollten wieder in Salzburg einsteigen und bis Rosenheim mitfahren“, sagt der Sprecher der Westbahn. Diese Änderung könnte helfen, die zusätzlichen Halte, die nicht im Fahrplan stehen, zu vermeiden und somit die Verspätungen zu minimieren.
Die Bundespolizei hat betont, dass sie stets bemüht ist, den Eisenbahnverkehr so wenig wie möglich zu stören. Aber ob die Vorschläge der Westbahn Berücksichtigung finden werden, bleibt unklar. Zukünftige gesetzliche Maßnahmen könnten die Situation außerdem komplizierter machen. Die Ampel-Regierung hat neue Pläne angekündigt, die im Rahmen ihrer Sicherheitsstrategie Einfluss auf den Bahnverkehr haben könnten. Geplante Messerverbote an Bahnhöfen und in Zügen könnten Konsequenzen für die allgemeine Reisefreiheit haben.
Für die Reisenden bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird. Solange die Grenzkontrollen bestehen bleiben, wird das Reisen zwischen Österreich und Bayern zumindest vorübergehend schwierig bleiben.
– NAG