In Schelklingen sorgt ein neues Vorhaben für Aufsehen: Um die zunehmende Illegalität bei der Müllentsorgung in den Griff zu bekommen, soll an verschiedenen Containerstandorten eine Videoüberwachung eingerichtet werden. Die Idee, gegen die Müllsünder vorzugehen, wurde bei der letzten Gemeinderatssitzung vorgestellt und einstimmig angenommen.
Der Müll ist ein ständiges Ärgernis für die Mitarbeiter des örtlichen Bauhofs, die täglich mit Glasscherben und illegal entsorgtem Sperrmüll konfrontiert sind. „Es gibt einfach ein paar Leute, die sich nicht an die Regeln halten“, erklärte Gemeinderat Michael Strobl von den Freien Wählern. Der Fokus liegt nicht nur auf der Sauberkeit, sondern auch der Sicherheit, besonders in Bezug auf gefährliche Gegenstände wie Glas.
Antrag auf Videoüberwachung
Der Antrag zur Videoüberwachung kam direkt aus der Mitte des Gemeinderats und zeigt die zunehmende Besorgnis über die Situation. Ursprünglich sollten neben den Kameras auch weitere Maßnahmen ergriffen werden, einschließlich der Reduzierung der Müllsammelstellen. Aktuell befinden sich die Container an fünf Standorten, die in einer Zeit aufgestellt wurden, in der die Öffnungszeiten des Recyclinghofs stark eingeschränkt waren.
Die Bürger können ihren Müll mittlerweile jedoch an vier Tagen in der Woche zu bestimmten Zeiten entsorgen, was die Argumentation des Gemeinderats, die Anzahl der Container zu reduzieren, stützt. Dieser Vorschlag fand jedoch nicht die Zustimmung der Stadt, aufgrund der geltenden Vorschriften des Landkreises. Die Besorgnis besteht, dass die Reduzierung der Containerstandorte zu einer Erhöhung des illegalen Mülls in der freien Natur führen könnte.
Die Überwachungskameras hingegen wurden von der Stadtverwaltung als effektives Mittel akzeptiert. Eine Firma wurde bereits mit der Erstellung eines Angebots beauftragt. Dies zeigt, dass man bereit ist, neue Wege zu gehen, um die Müllproblematik zu bekämpfen.
Kritik und unterschiedliche Meinungen
Innerhalb des Gemeinderats gibt es jedoch auch kritische Stimmen. Paul Glöckler von der CDU hinterfragt die Vorgaben des Landkreises und betont die Notwendigkeit einer stärkeren Selbstverwaltung der Gemeinden. Auch seine Skepsis gegenüber der Wirksamkeit der Kameras ist deutlich. „Die Leute werden ihren Müll dann einfach woanders abladen“, so Glöckler.
Die SPD unterstützt zwar die Maßnahme, bleibt jedoch mit gemischten Gefühlen zurück. Gemeinderat Thomas Tolksdorf äußert, dass es bedauerlich sei, in solch extremen Maßnahmen greifen zu müssen, um ein grundlegendes Problem zu lösen. Es ist eine allgemeine Unzufriedenheit über den Zustand der Abfallentsorgung zu spüren.
Die Grünen fordern zudem eine Evaluation der Maßnahmen nach einem Jahr. Bürgermeister Ulrich Ruckh unterstützt diesen Vorschlag und nimmt die Thematik ernst, betont aber auch die Relevanz der Problematik: „Das ist kein Kavaliersdelikt, sonst würden wir uns hier nicht damit auseinandersetzen.“ Die Stadt will mit diesen Maßnahmen Klarheit über die Wirksamkeit der Videoüberwachung schaffen und hofft auf positive Veränderungen im Müllverhalten der Bürger.