Der Flugplatz Zepfenhan hat kürzlich einen entscheidenden Wandel erlebt: Die legendäre Pilatus PC6 Porter, die für viele Anwohner ein unerträgliches Lärmproblem darstellte, wird nicht mehr dort eingesetzt. Dies markiert einen wichtigen Schritt in einem länger währenden Konflikt zwischen den Anwohnern und dem Flugplatzbetreiber Kambis Ebrahimi, der sowohl in Schörzingen als auch in Zepfenhan für große Unruhe sorgte.
Der Druck der Anwohner
Im Dezember 2023 versammelten sich etwa 400 Menschen in der Zepfenhaner Turn- und Festhalle, um Informationen über den Flugplatz zu erhalten und ihre Beschwerden über den ansteigenden Fluglärm zu äußern. Unter den Teilnehmern waren zahlreiche Bürger aus Schömberg, Schörzingen und den umliegenden Gemeinden. Der Unmut über den gestiegenen Flugverkehr, vor allem durch die Pilatus, war deutlich spürbar.
Die Auswirkungen auf die Gemeinde
Die PK6 ist eine einmotorige Maschine, die zwischen 1959 und 2019 in der Schweiz produziert wurde und hierzulande Kultstatus erlangte. Ihre charakteristischen Geräusche waren jedoch für die Anwohner eine erhebliche Belastung. Anwohner berichteten von einem subjektiven Eindruck, dass der Fluglärm, besonders an sonnigen Sonntagen, zugenommen habe. Die Geräuschkulisse war oft so störend, dass es für viele schwierig war, entspannte Tage im Freien zu verbringen.
Offizielle Stellungnahmen und Gutachten
Das Regierungspräsidium Stuttgart hatte zuvor in einem Gutachten festgestellt, dass 2023 rund 2600 Flüge vom Flugplatz Zepfenhan aus durchgeführt wurden; jedoch war nicht jeder Flug von der Pilatus.
Robert Hamm, Referatsleiter für Luftverkehr und Luftsicherheit, erklärte, dass der Flugbetrieb im Rahmen der geltenden Genehmigungen stattfand. Das Gutachten ergab, dass der Dauerschallpegel in den angrenzenden Wohngebieten unterhalb der zulässigen Grenzwerte lag. Dennoch blieben viele Anwohner enttäuscht, da ihr individuelles Lärmempfinden oft als belastend empfunden wurde.
Lösungen in Sicht
Ines Gaehn, die Bürgermeisterin von Rottweil, erklärte: „Seit Beginn der Flugsaison 2023 sind wir aktiv im Gespräch mit allen Beteiligten, um Lösungen zu finden.“ Sie betonte, dass die Stadtverwaltung keine direkte Zuständigkeit für die Genehmigungen habe und dass regelmäßige Gespräche mit Ebrahimi, dem Regierungspräsidium, den Fallschirmspringern und dem Ortschaftsrat stattfänden. Der Ortschaftsrat bemüht sich zudem um einen Vertrag, der einen geregelten Flugbetrieb sichert.
Ein positives Ende für die Anwohner
Obwohl die Pilatus PC6 nicht mehr in Zepfenhan gestartet wird und tatsächlich eine Rückkehr zu einem ruhigeren Alltag möglich scheint, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation langfristig entwickeln wird. Ein Anwohner brachte es auf den Punkt: „Man kann wieder in den Garten, ohne dieses unangenehme Brummen am Himmel.“ Die Situation zeigt, wie wichtig die Stimme der Gemeinschaft ist und wie Verwaltung und Bürger gemeinsam nach Lösungen suchen können.
– NAG