Am Freitag fand in Albstadt-Ebingen eine Reihe von Demonstrationen statt, die das Polizeipräsidium Reutlingen unter der Leitung des Polizeireviers Albstadt begleitete. Unterstützung erhielten die Einsatzkräfte von der Bundespolizei und weiteren Einheiten des Polizeipräsidiums Einsatz.
Bei einer angemeldeten Kundgebung mit dem Motto „Demonstration für Vielfalt und ein Buntes Albstadt“, die um 18.30 Uhr auf dem Bürgerturmplatz begann, nahmen in der Spitze bis zu 400 Personen teil. Laut der Polizei verlief die Veranstaltung friedlich und auch die anschließende Feier in nahegelegenen Räumen gab keinen Anlass zu besonderen Vorkommnissen.
Gegendemonstration sorgt für Aufregung
Zur selben Zeit fand eine angemeldete Gegendemonstration unter dem Motto „Nein zum Genderwahnsinn: Kinder und Zukunft schützen“ vor dem Rathaus in der Marktstraße statt. Diese Veranstaltung begann ebenfalls um 18.30 Uhr und wurde durch einen nicht angemeldeten Aufzug durch die Innenstadt begleitet. Die Polizei musste mehrere Straßen aufgrund der Demonstrationen zeitweise sperren und den Verkehr umleiten.
Die Gegendemonstration endete gegen 19.10 Uhr; jedoch gab es Zwischenfälle. Bei einem Teilnehmer, der sich vermummt hatte, wurde ein Verfahren wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet. Die Polizei prüft derzeit, ob es weitere Verstöße gegeben hat.
Konfrontationen und Verletzungen
Auch im durch die Polizei begleitenden Aufzug vor dem Bahnhof in Ebingen kam es zu Spannungen. Diese Gruppe, bestehend aus etwa 250 Menschen, war nicht offiziell angemeldet. In der Bahnhofstraße und am Kurt-Georg-Kiesinger-Platz mussten die Einsatzkräfte eingreifen, um die beiden Demonstrationen voneinander zu trennen.
Als aus der Menge heraus nach den Polizeibeamten getreten wurde, kam es zum Einsatz von Pfefferspray, um die Situation zu deeskalieren. Ungefähr 60 Personen wurden vorübergehend eingekreist, um eine Gefährdung zu verhindern.
Besonders auffällig war eine 24-Jährige, die versuchte, die Polizeisperre zu durchbrechen. Sie musste von den Einsatzkräften zu Boden gebracht werden und zog sich Verletzungen zu, weshalb ein Rettungsdienst an Ort und Stelle gerufen wurde. Ein weiterer Vorfall betraf eine 19-Jährige, die sich aggressiv gegenüber den Beamten verhielt und Widerstand leistete. Diese wurde vorübergehend festgehalten, um ihre Personalien festzustellen.
Auch eine gleichaltrige Teilnehmerin klagte über gesundheitliche Probleme, wodurch ebenfalls ein Rettungswagen angefordert wurde. Nach der Auflösung der Maßnahmen begaben sich die überwiegende Mehrheit der Personen zum Bahnhof, um die Heimreise anzutreten.
Gegen 19.50 Uhr zogen dann rund 30 Teilnehmer der zuvor genannten Gegendemonstration in einem genehmigten und von der Polizei begleiteten Aufzug lautstark durch die Untere Vorstadt zur Hohenzollernstraße, wo sie sich nach Rückkehr zum Rathaus auflösten.