Im Fußball, wo Dramatik, Überraschungen und Wendungen die Norm sind, befindet sich die ifm Razorbacks Ravensburg am Rande eines entscheidenden Spiels in der ERIMA German Football League (GFL). Am kommenden Samstag um 16 Uhr treffen sie auswärts auf die Munich Cowboys, und es geht um mehr als nur einen Sieg. Die Situation hat sich durch den Rückzug der Berlin Adler aus der Liga drastisch verändert und fordert von den Teams maximale Leistung.
Die stattgefundenen Veränderungen in der Liga stellen nicht nur eine Herausforderung für die Aufeinanderfolge der Spiele dar, sondern beeinflussen auch die Tabellenlage massiv. Der Rückzug der Berlin Adler hatte zur Folge, dass alle ihre Spiele ohne Punktwertung gewertet werden, was eine Kettenreaktion für die anderen Teams ausgelöst hat. Während die Adler nun fest als Absteiger gelten, hat dies direkte Auswirkungen auf das Play-off-Rennen der Razorbacks und anderer Mannschaften der Südstaffel.
Ein intensives Play-off-Rennen
In der Südstaffel der GFL ist es ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Der Spitzenreiter, die Schwäbisch Hall Unicorns, hat sich bereits qualifiziert. Doch hinter ihnen ist es ein Wettrennen um die verbleibenden drei Play-off-Plätze. Aktuell stehen die Razorbacks auf dem zweiten Platz und benötigen einen Sieg in München, um ihr Heimrecht im Viertelfinale abzusichern. Mit sechs Siegen und fünf Niederlagen haben auch die Straubing Spiders, die auf dem dritten Platz stehen, dieselbe Bilanz. Anspannung ist also vorprogrammiert, denn auch die Cowboys und die Allgäu Comets könnten sich noch in die Play-offs drängen.
Die ersten beiden Plätze garantieren das Heimrecht für die Play-offs, was für die Razorbacks von großer Bedeutung ist. Ein Sieg würde nicht nur die aktuelle Position festigen, sondern auch einen moralischen Schub für die kommenden letzten Runden geben. Die Rechnerei ist komplex: Bei einer Niederlage mit weniger als 16 Punkten Unterschied könnten sie ihren Platz wenigstens halten, falls die Spiders gegen die Saarland Hurricanes ebenfalls verlieren. Doch die gesamte Situation ist mit Unsicherheit behaftet, da auch die Cowboys noch Chancen auf die Play-offs haben.
Die Gefahr eines Wettbewerbs mit Potsdam
Die Situation wird noch spannender, wenn man über die mögliche Gegnerschaft nachdenkt: Im schlimmsten Fall könnte es für die Razorbacks direkte Auseinandersetzungen mit den Potsdam Royals, dem Titelverteidiger, geben, der in dieser Saison ungeschlagen geblieben ist. Wenn die Razorbacks gegen München verlieren, und auch die Spiders gewinnen, stünden sie als viertes Team da. Dies ist besonders schemenhaft, da Potsdam weiterhin als einer der Favoriten gilt.
Die Trainer und Spieler der Razorbacks sind sich jedoch bewusst, dass sie die Kontrolle über ihr Schicksal haben. Oliver Billstein, der sportliche Leiter des Teams, erklärte, dass das Team einzig auf sich selbst und ihre Leistung vertrauen werde: „Wir nehmen unser Schicksal in die eigene Hand.“ Die Überzeugung der Spieler, festen Willen und Leidenschaft in das Spiel zu bringen, ist spürbar.
Hoffnungen für den Sieg in München werden auch durch die gute Fitnesslage des Teams genährt. Spieler wie Sebastian Trabold, ein Offensive Lineman, unterstreichen die positive Stimmung im Kader. Nach einer spielfreien Woche ist das Team motiviert und bereit, alles für einen Sieg zu geben. Diese Woche hatte auch Zeit für Erholung und medizinische Betreuung, sodass das Team im besten Zustand antreten kann.
Die Razorbacks sind nicht nur daran interessiert, das Spiel zu gewinnen, sondern auch, ihre Fans zu mobilisieren. Das Team hofft, dass die spannende Tabellenlage zusätzliche Unterstützung aus der Anhängerschaft generiert, nicht nur im Stadion, sondern auch bei den zahlreichen Übertragungen, die für die Fans angeboten werden. So können auch die Abwesenden am Nervenkitzel teilnehmen, wenn es am Samstag im Dante-Stadion um alles geht.
– NAG