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Waldtage in Essingen: Experten warnen vor Borkenkäfer und Klimawandel!

Ein alarmierender Sonnenbrand bedroht die Buchen im Ostalbkreis, während Förster Bernhard Naderer die Folgen der intensiven Sonneneinstrahlung und des Borkenkäferbefalls bei einem Waldspaziergang aufzeigt, der am 15. September 2024 in Essingen stattfand und auf die Herausforderungen des Klimawandels im Wald aufmerksam macht.

In Schwäbisch Gmünd und der umliegenden Region fand am vergangenen Wochenende die nationale Veranstaltung „Deutsche Waldtage“ statt. Diese jährliche Initiative, die in diesem Jahr unter dem Motto „Wald und Wissen“ stand, förderte das Bewusstsein für die Bedeutung der Wälder und deren Funktion als Bildungsorte. Revierleiter im Ostalbkreis luden Interessierte ein, an einem informativen Waldspaziergang teilzunehmen, um mehr über den Zustand der heimischen Wälder und die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind, zu erfahren.

Während des Rundgangs führte Bernhard Naderer, Revierleiter in Essingen, die Teilnehmer durch das Teußenberg-Gebiet. Über zwanzig Naturfreunde, unter denen sich Bewohner aus Essingen, Dewangen und Mögglingen befanden, nahmen an diesem Erlebnis teil. Naderer betonte, dass im Essinger Wald ein großer Artenreichtum vorhanden sei, einschließlich seltener Baumarten wie der Elsbeere. Trotz dieser Biodiversität stehen die Wälder vor ernsthaften Problemen, die dringend angegangen werden müssen.

Die großen Herausforderungen der Waldbewirtschaftung

Eine der größten Bedrohungen laut Naderer ist der Borkenkäfer. Besonders die Fichten in der Region leiden stark unter den Schädlingen, wobei bis zu 50 Prozent der Bäume schon geschädigt sind. Die langanhaltenden Trockenperioden tragen zur Anfälligkeit der Pflanzen bei. Naderer stellte fest, dass die natürlichen Feinde des Borkenkäfers, wie Wespen und Vögel, nicht ausreichten, um den Befall zu stoppen. An dieser Stelle benötige man dringend wirksame Lösungen zur Bekämpfung der Schädlinge.

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Ein weiteres Problem ist die verstärkte Sonneneinstrahlung. Naderer wies darauf hin, dass die hochgewachsenen Buchen unter „Sonnenbrand“ leiden können, was zu Rindenplatzern führt und Pilzen den Eintritt in den Baum erleichtert. Gegner dieser Zustände ist die Forstwirtschaft weiterhin am Experimentieren, um herauszufinden, welche Baumarten am besten mit der intensiven Sonneneinstrahlung zurechtkommen. „Wir arbeiten mit dem, was uns die Vorgänger hinterlassen haben“, sagte Naderer und betonte, dass man den Grundstein für die Zukunft legen müsse.

Bildung und Nachhaltigkeit im Wald

Marc Weingart, ein Kollege von Naderer, erklärte, dass Förster in die Vergangenheit ebenso blicken müssen wie in die Zukunft, und dabei auch die Gegenwart genau beobachten sollten. Er teilte mit, dass es erfreulicherweise genügend Nachwuchs in der Forstwirtschaft gibt, was den Zugang zum wertvollen Wissen erfahrener Förster sichert. Zudem ist die Forstwirtschaft im Ostalbkreis aktiv in der Jugendarbeit und bietet Programme für Kindergartenkinder und Schulklassen an, um die Beziehung zwischen der Bevölkerung und dem Wald zu stärken.

Einer der zentralen Punkte während der Wanderung war, wie der Wald der Zukunft wohl aussehen könnte. Naderer gab den Teilnehmern den Rat, sich umzudrehen und zurück in den Wald zu blicken, um die Veränderungen zu beobachten. Er bemerkte, dass viele der Bäume grün sind, aber dennoch unter dürren Ästen leiden, was auf potenzielle Schwierigkeiten in der Zukunft hinweist. Naderer deutete darauf hin, dass Baumarten wie der Bergahorn oder der Spitzahorn möglicherweise eine bedeutendere Rolle im Wald übernehmen könnten.

Die Forstwirtschaft steht somit vor der Aufgabe, nachhaltig Rohstoffe zu sichern, die in der Region produziert werden. Dies ist nicht nur für die lokale Wirtschaft von Bedeutung, sondern auch für den ökologischen Umgang mit den Ressourcen. Naderer war sich auch bewusst, dass nicht alle Probleme im Wald behoben werden können, und dass es entscheidend ist, der Natur auch Zeit und Raum zu geben, um sich selbst zu regenerieren.

Insgesamt verdeutlichen die Diskussionen und Erfahrungen, die während der Deutschen Waldtage geteilt wurden, die Komplexität und die Herausforderungen, vor denen die Forstwirtschaft in Zeiten des Klimawandels steht. Weitere Informationen über diesen Themenbereich sind im Artikel von www.gmuender-tagespost.de nachzulesen.

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