Baden-Baden – Ein neues Kapitel steht bevor: Intendantin Nicola May des Theaters Baden-Baden hat bekannt gegeben, dass sie ihren Vertrag, der mit der Spielzeit 2025/26 ausläuft, auf eigenen Wunsch nicht verlängern wird. Dies hat die Theaterleitung in einer Mitteilung am 12. September 2024 veröffentlicht.
Seit 2004 hat Nicola May das Theater geleitet und maßgeblich geprägt. Warum sie nun diesen Schritt geht, erläutert sie mit dem Wunsch nach «mehr Freiräumen und Unabhängigkeit». Ihre Entscheidung sorgt jedoch für Überraschung, insbesondere beim Oberbürgermeister Dietmar Späth, der auf eine Weiterführung ihres Engagements gehofft hatte. «Nicola May hat mit ihrem kreativen Schaffen das Theater bereichert und viel zur kulturellen Entwicklung Baden-Badens beigetragen», äußerte er. Trotz des bedauerlichen Abschieds freut er sich auf die verbleibende Zeit, in der May noch aktiv sein wird.
Hintergründe zur Entscheidung
Im Rahmen ihrer bisherigen Amtszeit hat Nicola May viele innovative Ideen verwirklicht. Sie ist nicht nur die erste Frau in dieser Position, sondern hat auch die junge Sparte und inklusive Spielclubs ins Leben gerufen. Mit dem Festival FIT FÜRS ABI hat sie Baden-Baden zum Vorreiter in der Theaterlandschaft des Bundeslandes gemacht.
May selbst ist sich bewusst, dass ihre Entscheidung für Veränderungen sorgt. «Ich bin dankbar für die wunderbare Zeit hier, aber jetzt ist es Zeit für etwas Neues», betont sie. Ihr Blick richtet sich bereits auf kommende Projekte in den verbleibenden zwei Jahren, an denen sie fest entschlossen arbeiten möchte.
Ein bedeutender Aspekt ihrer Amtszeit war die Öffnung des Theaters in die Stadt hinein, mit regelmäßigen Freilichtaufführungen und Kooperationen mit lokalen Institutionen wie dem Festspielhaus und dem Stadtmuseum. Auch bauliche Veränderungen, wie der Aufbau eines neuen Probenzentrums, gehen auf ihre Initiative zurück. In den über 20 Jahren ihres Wirkens hat sie das Theater nicht nur im kulturellen, sondern auch im strukturellen Bereich neu gestaltet.
Die frühe Ankündigung ihres Rückzugs gibt der Stadt die Möglichkeit, rechtzeitig nach einer Nachfolge zu suchen. Während ihrer Amtszeit war May auch in übergreifenden Gremien aktiv, darunter im Rundfunkrat des SWR sowie in verschiedenen Kultur- und Theaterverbänden.
Die Reaktionen auf ihre Entscheidung sind positiv; ihre Mitarbeitenden zeigen sich dankbar für die vielfältige und kreative Arbeit, die sie geleistet hat. May erhält großen Beifall für ihre innovative Herangehensweise, vor allem bei der Vorstellung ihrer Entscheidung in der internen Eröffnung der Spielzeit, wo sie von ihren Mitarbeitenden gefeiert wurde. Trotz der Veränderungen bleibt sie engagiert und entschlossen, ihre verbleibenden Projekte erfolgreich umzusetzen.
Die Theaterlandschaft in Baden-Baden wird sich nach ihrem Rückzug zweifellos verändern, da May eine bedeutende Rolle in der kulturellen Entwicklung hatte. Ihre Entscheidung zum Rückzug ist nicht nur ein persönlicher Schritt, sondern wird auch Auswirkungen auf die zukünftige Gestaltung des Theaters haben. Ob das Nachfolgeverfahren die gleiche kreative Handschrift tragen kann, wird sich zeigen, während die Stadt die nächsten Schritte plant.
Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf www.goodnews4.de.