Karlsruhe

Die Große Winkelspinne: Unbekannter Mitbewohner in unseren Häusern

Im Herbst werden Große Winkelspinnen, oft fälschlicherweise als gefährlich eingestuft, vermehrt in Haushalten gesichtet, während sie auf der Suche nach Partnern sind und durch ihre nächtlichen Wanderungen in Badezimmern und Küchen in Not geraten, jedoch für Menschen völlig harmlos bleiben.

Im Schatten der herbstlichen Temperaturen zieht ein besonders ungebetener Gast in viele Häuser ein: die Große Winkelspinne. Diese Spinne, die auch als klassische Hausspinne bekannt ist, wurde im Jahr 2008 zur Spinne des Jahres gekürt und erfreut sich während der kühleren Monate einer zunehmenden Sichtbarkeit.

Mit ihren auffälligen acht Beinen und zwei Fühlern am Kopf ist sie leicht zu erkennen, selbst für Laien. Ihre lateinische Bezeichnung „Eratigena atrica“ – das bedeutet so viel wie „Schwarze Dachspinne“ – spiegelt ihre häufige Anwesenheit in menschlichen Behausungen wider. Die Frage, die viele beschäftigt, ist: Ist dieses Tier für uns gefährlich?

Der Lebensraum der Großen Winkelspinne

Wie der Name schon andeutet, ist die Große Winkelspinne oft in unseren Wohnungen anzutreffen. Laut dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) versteckt sie sich tagsüber in ihren trichterförmigen Wohnröhren, die sie in Ecken und Winkeln errichtet hat. In der Regel sind diese Kleinstunterkünfte nicht leicht zu sehen, da die Spinne dort reglos verweilt und darauf wartet, dass sich ein Insekt in ihr Netz verirrt.

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In der Natur lebt sie häufig unter Steinen und Baumwurzeln, wo sie sich ihr nachtaktives Dasein fristet. Besonders in der Herbstsaison hat die Große Winkelspinne Hochkonjunktur, da die Männchen auf der Suche nach Weibchen unterwegs sind. Christoph Muster von der Arachnologischen Gesellschaft erklärt, dass die Tiere in dieser Zeit am aktivsten sind und oft in den menschlichen Lebensraum eindringen.

Die Ernährung der Großen Winkelspinne

Die Ernährung der Großen Winkelspinne basiert hauptsächlich auf Insekten und kleinen Gliederfüßern wie Asseln. Um ihre Beute nicht nur zu fangen, sondern auch effektiv zu verzehren, hat sie sich ein raffiniertes Fangnetz aufgebaut. Dieses besteht aus so genannten Deckennetzen, die wie eine Art Falle funktionieren. Wenn ein Insekt in das nicht klebende Netz gerät, wird es durch die Struktur des Netzes schnell gefangen, bevor die Spinne mit ihrem Giftbiss zuschlägt.

Doch nicht nur Menschen sind für die Große Winkelspinne problematisch. Laut dem Bund Naturschutz stellt die in der gleichen Umgebung vorkommende Große Zitterspinne eine Bedrohung dar. Obwohl sie kleiner ist, sind ihre Jagdfähigkeiten bemerkenswert, und sie kann die Große Winkelspinne ohne Weiteres überwältigen.

Ein weiterer Mythos, der sich hartnäckig hält, ist die Vorstellung, dass diese Spinnen häufig aus Abflüssen oder Toiletten aufsteigen. Dem ist jedoch nicht so. Vielmehr gelangen die nachtaktiven Tiere während ihrer Streifzüge in Badezimmer und Küchen, wo sie dann ohnmächtig in Badewannen oder Waschbecken landen, und es ihnen oft nicht gelingt, wieder hinauszukommen.

In Bezug auf die Sicherheit der Menschen steht die Große Winkelspinne allerdings in einem positiven Licht. Obwohl sie über einen Biss verfügt, ist sie für Menschen nicht gefährlich. Der Nabu betont, dass ihre Bisse kaum Folgen haben und schwer zu provozieren sind. Die Spinne beißt nicht ohne überwältigende Provokation oder Bedrohung.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Große Winkelspinne ein faszinierendes, aber harmloses Wesen ist, das besonders im Herbst mehr Menschen begegnet. Während sie in unseren Wohnungen nach Nahrung sucht, bleibt sie jedoch der Einzelgänger, der sie immer war und ist für den Menschen kein Grund zur Sorge.

– NAG

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