In der beschaulichen Kirche Sankt Aposteln in Frankfurt fand ein ganz besonderes Ereignis statt: Rund 80 begeisterte Fußballfans versammelten sich, um gemeinsam einen Gottesdienst zum Auftakt der neuen Fußball-Saison der Eintracht Frankfurt zu feiern. Das erste Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim bildete dabei den Anlass für diesen außergewöhnlichen Gottesdienst, in dem der Fußball und der Glaube auf bemerkenswerte Weise ineinandergriffen.
Mit Fankultur und Spiritualität kamen die Besucher zusammen, um ihre gemeinsame Leidenschaft zu feiern. Der Polizeichor Frankfurt, gekleidet in weißen Hemden und Eintrachtschals, sorgte für die musikalische Umrahmung. Zusammen stimmten sie die bekannte Club-Hymne „Im Herzen von Europa“ an und schufen somit eine festliche Atmosphäre, die sowohl die Liebe zum Fußball als auch die gemeinschaftliche Freude unterstrich.
Einladung zum Miteinander
Der Gottesdienst wurde von Ann-Christin Schäfer, der Vorsitzenden des Pfarrgemeinderats von Sankt Bonifatius, herzlichen willkommen geheißen. Es war der Wunsch von Ehrenamtlichen der Gemeinde, diese besondere Feierlichkeitsform mit dem ersten Heimspiel zu kombinieren. Durch die Lage der Kirche in der Nähe des Stadions war die Verbindung zwischen der sportlichen und der religiösen Gemeinschaft direkt gegeben.
Die Hymnen und die Worte zur Ermutigung zogen sich durch den Gottesdienst. „Im Sport geht es nicht nur um den Sieg, sondern um den Teamgeist“, betonte Pastoralreferentin Doly Kadavil in ihrer Ansprache. Sie unterstrich, dass jeder im Team, so wie in einer Gemeinschaft, eine Rolle spielt, unabhängig von persönlichen Stärken oder Schwächen.
Der Gedanke der Gemeinschaft wurde durch Erzählungen ergänzt, etwa von den „Menschenfischern“ am See Genezareth – eine Metapher, die die Einladung Jesu an seine Jünger, Teil seiner Gemeinschaft zu werden, verdeutlichte. Es wurde klar, dass sowohl beim Fußball als auch im Glauben der Zusammenhalt das Fundament bildet.
Tradition und Emotionen im Einklang
Richard Freitag, der Zelebrant der Wortgottesdienstes, erinnerte an die vielen Höhen und Tiefen, die die Eintracht im Fußball durchlebt hat. „Manchmal muss man wirklich leiden, um zum Ziel zu gelangen“, meinte er und betonte, dass die Eintracht trotz aller Herausforderungen immer wieder neue Legenden hervorgebracht hat. In einer bewegenden Fürbitte wurde auch den verstorbenen Legenden wie Bernd Hölzenbein gedacht, deren Erinnerungen auch im Stadion weiterleben.
Ein weiterer Höhepunkt war die Orgelversion der Eintracht-Hymne, dargeboten von Organist Christoph Kuhn, die die Menge dazu anregte, mit voller Stimme mitzusingen. Vor der Kirche hatten die Fanclubs die Möglichkeit, ihre Fanartikel segnen zu lassen. Dies diente nicht nur der Bindung zur Mannschaft, sondern vielmehr auch als Ausdruck des gemeinsamen Glaubens und der Unterstützung.
Am Ende des Gottesdienstes kamen die gesammelten Wünsche für sichere Reisen zu Auswärtsspielen und faire Partien zusammen. Es wurde die Hoffnung geäußert, dass die Eintracht viele Siege einfahren würde – insbesondere gegen den FC Bayern. Nachdem dieser spirituelle Moment abgeschlossen war, machten sich die Fans direkt auf zum nahegelegenen Waldstadion, wo das Team heute tatsächlich hochverdient 3:1 gegen Hoffenheim gewann und in der Tabelle hinauf kletterte.
– NAG