Österreicher fordern klare Grenzen: Bodenverbrauch muss gestoppt werden!

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Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass 76% der Österreicher strengere Bodenschutzgesetze fordern, um wertvolle Lebensräume zu schützen.

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass 76% der Österreicher strengere Bodenschutzgesetze fordern, um wertvolle Lebensräume zu schützen.
Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass 76% der Österreicher strengere Bodenschutzgesetze fordern, um wertvolle Lebensräume zu schützen.

Österreicher fordern klare Grenzen: Bodenverbrauch muss gestoppt werden!

Eine neue Umfrage zeigt, dass die österreichische Bevölkerung ein starkes Interesse an effektiveren Bodenschutzmaßnahmen hat. Laut der Erhebung, die vom market-Institut für den WWF durchgeführt wurde, wünschen sich 76 Prozent der Teilnehmer strengere Gesetze zur Regulierung des Bodenverbrauchs und zur Verhinderung der Verbauung von Landschaften. Die Umfrage fand zwischen dem 10. und 15. November 2025 statt und umfasst 1.000 repräsentative Interviews, wobei die Schwankungsbreite bei +/- 3,16 Prozent liegt.

Besonders deutlich wird der Wunsch nach einer verbindlichen Obergrenze beim Bodenverbrauch. Rund 74 Prozent der Befragten unterstützen eine solche Maßnahme. Im Gegensatz dazu glauben lediglich 20 Prozent, dass die politischen Anstrengungen ausreichend sind, während 66 Prozent eine unzureichende Umsetzung der bestehenden Maßnahmen hinterfragen.

Gesellschaftliche Sorgen und Erwartungen

Die Sorgen der Bevölkerung um den Verlust wertvoller Lebensräume für Flora und Fauna sind ausgesprochen groß. Über 40 Prozent der Befragten berichten von Bedenken hinsichtlich verstärkter Überschwemmungen, 34 Prozent sind wegen des Verlusts fruchtbarer Äcker besorgt. Auch über 31 Prozent machen sich Sorgen über die Zunahme von Hitzewellen im Sommer. Der WWF-Experte Simon Pories fordert von der Politik ein strukturelles Umdenken in der Raum- und Verkehrsplanung. Er schlägt Optionen wie die Ökologisierung des Steuersystems und die Streichung umweltschädlicher Subventionen vor.

Ein bemerkenswerter Aspekt der Umfrage ist die weitverbreitete Meinung, dass die Verbauung der Landschaften als „zu viel“ oder „eher zu viel“ empfunden wird. Nur 5 Prozent glauben, dass eine zusätzliche Verbauung vertretbar wäre.

Politische Rahmenbedingungen und Handlungsbedarf

Die Bedeutung des Bodens als eine nicht erneuerbare Ressource, die zahlreiche ökologische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Funktionen erfüllt, muss ebenfalls betont werden. Laut dem Umweltbundesamt ist der humushaltige Oberboden für die Landwirtschaft und als Lebensraum für Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen unverzichtbar. Die bisherige Flächenversiegelung hat dramatische Auswirkungen auf diese ökologischen Funktionen.

Historisch gesehen hat die Bundesregierung 2002 das Ziel gesetzt, den Flächenverbrauch für Siedlungs- und Verkehrsprojekte auf maximal 30 Hektar pro Tag zu beschränken. Im Zeitraum von 2010 bis 2013 wurde allerdings ein durchschnittlicher Verbrauch von 73 Hektar pro Tag festgestellt, was deutlich zeigt, dass Handlungsbedarf besteht. Das Umweltbundesamt plant daher rechtliche Grundlagen zur Verbesserung der Raumplanung und schlägt unter anderem die Einführung von Klimaschutzklauseln im Raumordnungsgesetz vor.

Zukünftige Entwicklungen in der Raumplanung müssen auch die Nutzung des Untergrunds berücksichtigen, wobei kommerzielle Ansprüche zunehmen werden. Dabei sind Nutzungskonflikte bei Ressourcen wie Trinkwasser und Rohstoffen zu erwarten. Eine nachhaltige Entwicklung, die Einzelinteressen und Gemeinwohlinteressen in Einklang bringt, wird somit zu einer zentralen Herausforderung.

Insgesamt deutet die Umfrageergebnisse darauf hin, dass sowohl die Bevölkerung als auch Experten eine klare Richtung in der politischen Entscheidungsfindung anstreben. Es bleibt abzuwarten, ob diese Forderungen in konkrete Maßnahmen umgesetzt werden, um den Bodenverlust in Österreich nachhaltig zu reduzieren und die wertvollen Lebensräume zu schützen.